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Heißer als der Wuestenwind

Heißer als der Wuestenwind

Titel: Heißer als der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Carr
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die eingegangenen Nachrichten checkte.
    „Stimmt was nicht?“, fragte sie.
    Er zuckte die Schultern. „Ein geschäftliches Problem in Singapur.“
    Singapur. Sie klammerte sich daran fest. Singapur lag zwar nicht nahe bei Amerika, aber weit entfernt von Jazaar. „Ich bin noch nie dort gewesen. Singapur soll ja recht schön sein.“
    „So ist es“, murmelte er abwesend, noch immer mit seinem Handy beschäftigt.
    „Perfekt für Flitterwochen.“
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu, während ihre Luxuslimousine am Straßenrand vorfuhr. Nachdem sie beide eingestiegen waren, entdeckte sie ein Päckchen an ihrem Platz, eingewickelt in Geschenkpapier.
    „Das ist für dich“, sagte Nadir und scrollte weiter durch seine Nachrichten.
    „Danke.“ Sie wollte kein weiteres Geschenk von ihm annehmen. Er bemühte sich sehr, sie für sich zu gewinnen, doch sie verspürte nichts als ein schlechtes Gewissen.
    Vorsichtig entfernte sie die Verpackung und öffnete widerwillig die Schachtel. Sie hatte Schmuck erwartet, etwas obszön Teures wie eine Tiara. Stattdessen entdeckte sie ein kleines graues elektronisches Gerät mit Bildschirm. „Was ist das?“
    „Ein E-Reader. Mein Assistent hat ihn schon programmiert, sodass du dir sofort Bücher herunterladen kannst. Damit hast du die Möglichkeit zu lesen, was und wann immer du willst.“
    Ihr schwindelte bei dem Gedanken. „Du hast mir eine Bibliothek geschenkt?“
    Er legte sein Handy ab und lächelte sie an. „So kann man es auch sehen.“
    Es war fast zu schön, um wahr zu sein. Sicher gab es einen Haken bei der Sache, doch sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken. So viele Jahre hatte sie keine Gelegenheit gehabt zu lesen, und jetzt könnte sie alles lesen, was sie wollte. Sie drückte den E-Reader an ihre Brust. „Danke, Nadir“, flüsterte sie.
    Seine Augen leuchteten auf, als sie seinen Namen sagte. „Gern geschehen, Zoe.“ Zärtlich strich er mit den Fingerspitzen über ihre Wange. „Aber jetzt müssen wir fahren. Der Helikopter wartet auf uns.“
    Sie würden ins Dorf zurückkehren? Zoe glaubte zu ersticken. Sie hatte von der Freiheit gekostet und wollte mehr davon. „Möchtest du nicht doch noch länger in Omaira bleiben?“, fragte sie hintersinnig. „Hast du nicht gesagt, du hättest hier ein Haus?“
    „Das würde ich dir auch gerne zeigen“, erwiderte er, „aber die Tradition verlangt, dass wir vor Sonnenuntergang zurück sind. Die Bediensteten haben bereits mit den Vorbereitungen begonnen.“
    „Vorbereitungen für was?“ Soweit sie wusste, mussten sie an diesem Abend keine Feierlichkeiten über sich ergehen lassen.
    „Unsere erste Nacht, die wir ganz für uns allein haben.“ Nadir lächelte in Vorfreude. „Ohne Ablenkung oder Unterbrechung.“
    Zoe schluckte. Sie hatte ihn noch eine weitere Nacht auf Abstand halten wollen, doch Nadir hatte offenbar vor, sie nach allen Regeln der Kunst zu verführen.
    Aber sie war einfach nicht die richtige Frau für einen Mann wie ihn.

4. Kapitel
    Zoe wurde immer nervöser, während sie in den Spiegel starrte. Reglos saß sie vor der Frisierkommode, während zwei Dienstmädchen letzte Hand an ihre Verwandlung legten. Jetzt sah sie nicht mehr aus wie ein unschuldiges Mädchen oder eine schüchterne Braut. Sie sah aus wie eine Verführerin.
    Und das war entsetzlich. Wie sollte sie in dieser Aufmachung noch eine Jungfrau spielen? Zoe atmete das würzige Parfüm ein, das sie ihr aufgelegt hatten und dessen Duft nach Jasmin und Weihrauch wie eine verbotene Einladung zum Sex wirkte. Das Letzte, was Zoe von Nadir wollte.
    Sie presste die Hände zusammen, während die Dienstmädchen geschäftig um sie herumflatterten. Die älteren Frauen waren Expertinnen darin, die Braut auf die traditionelle Weise für ihren Bräutigam vorzubereiten und hatten nur abgewunken, als Zoe Bedenken äußerte.
    Erneut warf Zoe einen Blick in den Spiegel. Mit ihrem neuen Aussehen schien sie bereit für eine Nacht endlosen sinnlichen Vergnügens. Sie war gebadet, eingeölt und parfümiert worden. Genauso gut hätte man ihr einen kleinen roten Pfeil um den Hals hängen können mit der Aufschrift „Nimm mich“.
    Ein leichtes Zittern überlief sie bei der Vorstellung, wie er auf eine solch offene Einladung reagieren würde. Nadir würde ihr sicherlich größtes Vergnügen bereiten, aber das durfte sie nicht zulassen. Nicht heute Nacht, da er entdecken könnte, dass sie keine Jungfrau mehr war.
    Hätte sie nur irgendeine Art Rüstung für

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