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Heißer als der Wuestenwind

Heißer als der Wuestenwind

Titel: Heißer als der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Carr
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begann ihre Mauer aus kühler Höflichkeit zu bröckeln, als er sie mit Geschichten von seinen Reisen aufheiterte. Nadir verstand sich darauf, ihre Abwehr ins Wanken zu bringen.
    Auch wenn sie wusste, dass er ein Mann von Welt war, überraschte er sie immer wieder mit seinen Ansichten. Ausgebildet in den besten Schulen Amerikas, war Nadir sehr belesen und wusste über alles Bescheid. Zoe entdeckte, dass er risikofreudig war und einige sehr moderne Ideen über Jazaar entwickelt hatte. Sie stimmte nicht in allem mit ihm überein und war versucht, ihre eigenen Vorstellungen darzulegen. Aber sie trug noch immer die Narben vom letzten Mal, als sie einem männlichen Jazaari widersprochen hatte.
    Erneut fragte sie sich, warum er sich einverstanden erklärt hatte, eine Frau wie sie zu heiraten. Dabei hätte er doch jede im Stamm haben können.
    Sie hatte nicht sein Format, und das betraf nicht nur den Sozialstatus. Dieser Mann wusste, wie man eine Frau verführte. Ein Kuss, und sie vergaß alles. Und das wusste er auch. Was hielt ihn also zurück.
    Bei ihrem Einkaufsbummel in Omaira hatte Nadir jedes Mal seinen Willen durchgesetzt, wobei er sich von seiner besten Seite gezeigt hatte. Wie würde er sich wohl verhalten, wenn sich ihm ein echtes Hindernis in den Weg stellte? Den wahren Charakter eines Mannes konnte man erfahrungsgemäß erst dann erkennen, wenn er sich unter Druck fühlte. Ihr Onkel hatte geschlagen. Musad hatte sich aus dem Staub gemacht. Was würde Nadir tun?
    Zoe sah, wie er sich eine Traube nahm. „Probier mal“, sagte er und hielt ihr die Frucht hin.
    Einen Moment presste Zoe die Lippen aufeinander, aber sie wusste, dass es sinnlos war, sich zu widersetzen. Also öffnete sie schüchtern den Mund, und Nadir schob ihr die Traube zwischen die Lippen, ehe er sanft mit dem Daumen darüberfuhr, Begierde im Blick.
    Sie schluckte schwer, als heißes Verlangen in ihr entflammte, das sie zu verbergen suchte. Aber es war aussichtslos. Nadir beugte seinen Kopf und berührte mit seinem Mund den ihren.
    Ein weicher, sanfter Kuss, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Schweigend wartete Nadir darauf, dass sie den Kuss erwiderte.
    Abrupt wandte Zoe den Kopf ab. Was war nur los mit ihr? Nadir hatte sie überrumpelt, und sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Dieser Mann war keine Bestie, dafür aber schlau wie ein Fuchs.
    Sie musste sofort die Kontrolle zurückgewinnen und sich für eine weitere Nacht wie eine verängstigte Jungfrau geben. Ein schwieriger Balanceakt, weil sie nicht zu viel zulassen, ihn aber auch nicht zu sehr frustrieren durfte.
    Zoe starrte auf den Tisch, während sie im Geist verschiedene Strategien durchging. Ihr Blick fiel nun auf den Teller mit Obst. „Du solltest auch eine probieren“, sagte sie rau und hielt ihm eine Traube hin.
    Eine einfache Geste, die sich für sie jedoch plötzlich zu intim anfühlte.
    Nadir umschlang ihre Hand und führte sie zu seinem Mund. Zoe gefiel nicht, wie er die Kontrolle übernahm, konnte aber nichts anderes tun, als ihn zu beobachten.
    Sie runzelte die Stirn, als er die Traube in ihrer Hand ignorierte und stattdessen sanft ihre Fingerknöchel küsste und dann leicht in die Spitze ihres kleinen Fingers biss.
    Sollte das eine versteckte Warnung sein, keine Spielchen zu treiben?
    Er nahm den nächsten Finger in den Mund und saugte an der Kuppe. Ihr verschlug es den Atem, als sie ein Ziehen im Leib verspürte.
    Verblüfft ließ sie die Traube fallen. Zoe versuchte nicht einmal, ihm die Hand zu entziehen, kämpfte jedoch gegen das heftige Sehnen an.
    Das Leuchten in seinen Augen bewies ihr, dass er um ihre Reaktion auf ihn wusste, auch wenn sie es zu verbergen suchte. Er kannte ihren Körper besser als sie selbst.
    Und das machte ihr Angst. Sie musste ihm Einhalt gebieten, ehe er die Kontrolle ganz an sich reißen würde.
    „Nadir?“ Ihre Stimme klang heiser, als sie ihre Hand wegzog und überrascht feststellte, dass sie seinem Griff leicht entkam.
    Nadir beugte sich noch näher, sodass sie nun gefangen war zwischen seinen starken Armen. Sie schloss die Augen, als er eine Spur von Küssen auf ihren Hals legte. Ihr war bewusst, dass er seine Taktik änderte und sie an diesem Abend einlullte, damit sie sich unterwarf. Sie sollte erleichtert sein, dass sie nicht die ganze Wucht seiner Kraft zu spüren bekam, doch diese Art der Verführung brachte ihre Sinne völlig durcheinander.
    „Nadir …“ Sie schluckte ein Stöhnen hinunter, als er die

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