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Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Heißer als Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ich bin auch ein glühender Romantiker und kann mit der freizügigen Anmache gewisser sexuell abgeklärter Frauen nichts anfangen.«
    Eine glutheiße Woge der Scham überwältigte Shay. »Ich hab dich schließlich nicht ins Gras gelockt, oder? Stattdessen hast du meine Bewusstlosigkeit ausgenutzt, um an mir herumzufummeln.«
    »Ich …«, stotterte er und schluckte. »Das war eine reine Reflexhandlung. Du warst verletzt, und ich wollte bloß … wissen wie schlimm.«
    »Ha!« Mit einem hämischen Lachen warf sie den Kopf zurück. »Du bist ein Lügner. Statt zuzugeben, dass du deinen Spaß dabei hattest.«
    Bevor er zu seiner Verteidigung ausholen konnte, vernahmen sie das Knirschen bremsender Reifen auf dem Kiesweg und reckten die Köpfe. John ließ eben das Seitenfenster herunter.
    »Und? Wer hat gewonnen?«, wollte er wissen.
    »Ich«, antwortete Ian ruppig, während sie den kurzen Weg zum Wagen zurücklegten.
    »Shay, humpelst du?«, fragte Celia besorgt, als Shay die Wagentür öffnete und sich auf die Rückbank schob. Ian besaß nicht einmal ansatzweise die Höflichkeit, ihr zu helfen.
    Sie setzte sich leise stöhnend. »Ja, stimmt genau, ich humple. Ian hat mich mit einem Tennisball getroffen.«
    John, der den Wagen zurück auf den Highway steuerte, trat unvermittelt auf die Bremse, und die beiden älteren Leute rissen die Köpfe zu den beiden jüngeren herum, die im Fond saßen.
    »Ian, du hast sie mit einem Tennisball getroffen?«, wiederholte sein Vater scharf.
    »Es war ein Versehen«, verteidigte sich Ian. »Ich war voll mit meinem Aufschlag beschäftigt, da dreht sie sich plötzlich um.Wie kann man bloß so bescheuert sein?«
    »Ian!«, wetterte John.
    »Ich wollte weg, bloß noch weg! Ich bin schließlich nicht lebensmüde!«, fauchte Shay.
    John blickte von seinem Sohn zu Shay, und seine Züge wurden weicher. »Geht es wieder einigermaßen? Wo hat der Ball dich denn erwischt?«
    »Voll in den Gluteus maximus.« Ians Antwort hallte mit der Wucht einer mittleren Explosion durch den kleinen Wagen, dann war es plötzlich mucksmäuschenstill. John starrte seinen Sohn betreten an. Celia plinkerte fassungslos mit ihren dunkel getuschten Wimpern. Shay musterte Ian mit einem mordlustigen Blick. Dass er freimütig eine Beichte ablegte, war ja durchaus lobenswert und legitim, dass er dabei mit hochtrabenden Begriffen um sich schmiss und das Ganze ins Lächerliche zog, war allerdings die Höhe!
    Er drehte das Gesicht zu ihr, und ihre Blicke prallten aufeinander. Plötzlich brüllten beide vor Lachen. Celia und John schauten sich ratlos an.
     
    Das Lachen war zwar leidlich befreiend, konnte aber die unterschwelligen Spannungen zwischen ihnen letztlich nicht ausräumen. Ian ging auf Distanz, behandelte sie jedoch mit ausgesuchter Höflichkeit. Das ärgerte sie fast noch mehr, als wenn er sie gar nicht beachtet hätte.
    Nach ihrer Heimkehr entschuldigte er sich unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand und verschwand. Beim Mittagessen würdigte er sie keines Blickes, sondern starrte die meiste Zeit brütend auf seinen Teller. So, wie er sie behandelte, hätte man meinen können, sie wäre das personifizierte Böse und hätte es auf Ian Douglas’ fehlbare Seele abgesehen. Na und?, überlegte sie schulterzuckend, gute Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überallhin.
    Nach dem Essen zog er sich in sein Zimmer zurück, um die Sonntagspredigt vorzubereiten. »Ich muss morgen früh raus, damit ich pünktlich vor Beginn des Gottesdienstes in der Kirche bin«, erklärte er.
    Shay war geradezu verblüfft, wie schnell die Zeit verging. Ihr hatte vor dem Wochenende gegraust, jetzt war es schon halbwegs überstanden. Allerdings lag der gesamte Sonntag noch vor ihr. Wahrscheinlich würde sie sich ohne Ian in dem Sommerhaus zu Tode langweilen. Die Vorstellung war weiß Gott nicht besonders prickelnd. Unvermittelt schrillten bei ihr sämtliche Alarmglocken: Wieso fand sie es plötzlich schade, dass ihr Stiefbruder wegmusste?
    Für den Nachmittag hatte sie zwei Alternativen: Sie konnte entweder allein im Haus herumsitzen, während Ian sich in seinem Zimmer verbarrikadierte, oder ihre Mutter und John begleiten, die an einem nahe gelegenen Bach angeln wollten. Shay entschied sich für Letzteres.
    Die Landschaft war traumhaft, alles schimmerte in frischem, frühsommerlichem Grün. Shay wurde jedoch bei jedem Schritt an das morgendliche Tennisdebakel erinnert. Ihre Kehrseite tat nämlich höllisch weh. Und im Verlauf

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