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Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Heißer als Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gewonnen hatte.
    »Keine Sorge, ich kenne die Regeln.«
    Sein strahlendes Grinsen war entwaffnend charmant; sie hätte es ihm am liebsten aus dem Gesicht geprügelt.
    »Schlechter Verlierer?«, zog er sie auf.
    »Los, schlag endlich den verdammten Ball übers Netz.«
    Er ignorierte das Schimpfwort, zuckte lediglich wegwerfend mit den Achseln. »Okay.«
    Blitzartig reckte er den Arm über den Kopf, federte sich mit einer geschmeidigen Bewegung auf die Zehenspitzen. Spannte seinen beeindruckenden Bizeps an und holte mit dem Schläger weit aus. Sie sah fassungslos zu, wie der Ball übers Netz flog, mit einer solchen Wucht, dass sie ihn nicht zurückzuschlagen vermochte. Er tippte in ihrem Spielfeld auf und trudelte seelenruhig über den Ascheboden.
    »Fifteen love«, sagte er todernst. Shay hätte nicht übel Lust gehabt, ihm den Hals umzudrehen.
    Der nächste Aufschlag war genauso hart und schnell und gnadenlos brutal. »Deine Aufschläge sind zu hart«, brüllte sie ihn an.
    »Du passt nicht richtig auf. Du darfst den Ball keine Sekunde lang aus den Augen lassen.«
    »Wenn ich ihn sähe, wär das kein Thema, aber ich muss schließlich dauernd in die Sonne gucken«, maulte sie, während sie über den Platz lief, um ihre Position einzunehmen.
    »Was hast du eben gesagt? Ich versteh dich so schlecht«, erkundigte er sich scheinheilig und verzögerte seinen Aufschlag.
    »Ach nichts. Los, mach deinen Aufschlag.«
    Der Ball sauste haarscharf an ihrem Kopf vorbei.
    »Verdammt, du schlägst viel zu hart auf! Das Ding hätte mich umbringen können«, kreischte sie.
    »Du bist bloß sauer, weil ich einen Punktvorteil hab. Wollen wir aufhören?«
    »Nein. Aber ich bin keine Zielscheibe. Schreib dir das hinter die Ohren, und spiel gefälligst nicht so brutal auf.«
    Als er erneut den Schläger schwang, schwante ihr spontan, dass dieser Aufschlag alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen würde. Sie ließ ihr Racket auf den Ascheplatz fallen und kehrte ihm wütend den Rücken zu. »Meinst du, ich bin lebensmüde? Ich spiele keine Sekunde länger mit einem potenziellen Mörder.«
    Ian, der mit einer kraftvollen Beschreibung seines Arms ausholte, schaffte es nicht mehr, sein Aufspiel noch zu stoppen.Von der Wucht des Schlages mitgerissen, stolperte er vorwärts, während der Ball gefährlich surrend wie eine gereizte Hornisse übers Netz flog und Shay geradewegs ins verlängerte Rückgrat donnerte.
    Sie schrie gellend auf.Tränen schossen ihr in die Augen. Ein entsetzlicher Schmerz schnürte ihr die Luft ab. Sie nahm plötzlich alles wie durch eine watteweiche Nebelwand wahr. Der Schmerz, ein leerer Magen und zu viel Sonne forderten ihren Tribut: Sie klappte ohnmächtig zusammen.

Kapitel 3
    » G rundgütiger, das hab ich nicht gewollt, bitte verzeih mir, Shay. Es tut mir echt wahnsinnig leid, ich wollte dir bestimmt nicht wehtun«, hauchte er völlig zerknirscht. Seine begütigenden Worte tröpfelten wie samtig kühler Tau in ihre Ohren und holten sie wieder ins Bewusstsein zurück.
    Aber nein, Pustekuchen. Sie mochte ihre Augen noch nicht wieder aufschlagen. Zumal es himmlisch war, wie er sie sanft in seine Arme schloss und an seine durchtrainierte Brust schmiegte. Mit seinem Kinn zärtlich ihren Haaransatz streifte. Sie presste ihre Wange an seine warme, verschwitzte Halsbeuge. Inhalierte die Mischung aus männlichem Schweiß und einem herb-würzigen Eau de Cologne. Sein erotisierender Duft, die Glut, die seine Haut verströmte, und seine einlullende Stimme waren dermaßen berauschend, dass sie beschloss, ihre Ohnmacht noch ein wenig auszukosten. Geschieht ihm ganz recht, wenn er ein rabenschwarzes Gewissen hat, überlegte sie. Und solange er sie als hilfloses, schmerzgebeuteltes Opfer seiner Ballattacke wähnte, würde er sich bestimmt ein Bein ausreißen und sie umsorgen, bis sie wieder topfit wäre.
    »Es tut mir echt wahnsinnig leid, Schande über mein Haupt«, stammelte er. »Ich weiß gar nicht, wie mir so was Blödes passieren konnte.«
    Ian musste sie vom Platz getragen haben, denn sie lagen auf einer Wiese. Sie fühlte das kitzelnd weiche Gras an ihren nackten Beinen und wäre am liebsten nie mehr aufgestanden. Es war traumhaft, sich in seine starken Arme zu kuscheln, seiner tiefen Stimme zu lauschen, deren sinnliches Vibrato ihren Körper in Schwingungen versetzte, und seine Hand …
    Sie fühlte seine Hand. Nicht die, die ihr begütigend übers Haar strich. Nein, die andere, die sich andachtsvoll ihrer

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