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Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Heißer als Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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schmerzenden Körperregion widmete. O Schreck, er massierte ihren Po. Unter ihrem minikurzen Rock, unter dem sie lediglich die knappen roten Tennisshorts trug! Unter sanftem Kreisen und tätschelndem Klopfen seiner Handfläche murmelte er unablässig irgendwelche Entschuldigungen, weil er untröstlich war, dass er ihr mit seinem mörderischen Aufschlag dermaßen übel mitgespielt hatte.
    Shays Hand, die unvermittelt ihren eigenen Willen entwickelte, schob sich behutsam über Ians Rippenbogen. Dabei spürte sie, wie sich seine Muskulatur unter dem Polohemd zusammenzog und entspannte.Vorsichtig schlug sie ihre mit dichten dunklen Wimpern umrahmten Lider auf und schaute ihm direkt in die Augen. Dicht über sie gebeugt, war sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt.
    Er seufzte erleichtert auf und blinzelte fast ungläubig, bevor er mit gedämpfter Stimme wissen wollte: »Bist du wieder okay?«
    Sie nickte, wie berauscht von seiner Nähe und seinem Atemhauch, der duftend wie kühle Minze ihr Gesicht streifte. »Ja.«
    »Shay, bitte verzeih mir. Es tut mir wahnsinnig leid. Das wollte ich echt nicht«, wiederholte er bestimmt zum x-ten Male.
    »Das weiß ich doch«, beschwichtigte sie ihn und hätte sich ohrfeigen können. Wieso lenkte sie eigentlich so schnell ein? Und verzichtete großzügig auf eine Mordsszene, die er wahrhaftig verdient hatte? Stattdessen lag sie hier wie hingegossen, derweil sie die schöne Leichtigkeit des Seins genoss und ihm mit der grenzenlosen Barmherzigkeit einer selbst ernannten Mutter Teresa verzieh. Okay, sie war seinetwegen auf dem Court zusammengeklappt und hatte sich scheußlich weh getan, seufzte sie im Stillen, aber um aus seinem brutalen Aufspiel ein Drama zu machen, hätte sie von ihm wegrücken und sich aus seiner fürsorglichen Umarmung schälen müssen. Das wäre jedoch das Aus für ihren sinnlichen Blickkontakt gewesen. Vermutlich hätte er die Finger, die eben mit verträumter Hingabe die Konturen ihres Gesichts nachzeichneten, wie verbrannt weggerissen. Und seine andere Hand auch, die ihren wohl geformten – wenn auch höllisch schmerzenden – Po mit sanften Streicheleinheiten verwöhnte.
    Er schien untröstlich. »Ich war so auf den Ball fixiert, dass ich gar nicht bemerkt hab, wie du dich umgedreht hast. Tja, und dann ist es halt passiert.« Er strich über ihre Wange. »Kannst du in dem Fall beide Augen zudrücken und mir noch mal vergeben? Glaub mir, ich würde dir bestimmt niemals absichtlich weh tun.«
    »Also warst du abgelenkt?«, meinte sie weich und lächelte nachsichtig.
    »Ja, so kann man das wohl sagen«, räumte er zerknirscht ein.
    Er grinste entwaffnend, und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Ein warmes Kribbeln breitete sich in ihrer Magengrube aus. Nahezu vergessene Empfindungen, die sie nach ihrer gescheiterten Ehe in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins verbannt hatte. Ihr Atem ging plötzlich in kurzen, flachen Zügen. Das lag doch bestimmt nicht an dem Tennisunfall, oder? Nein, sie tippte da eher auf Ians magische Hände.
    Er war umwerfend, seine kantig geschnittenen Züge anziehend maskulin. Unter dem azurblauen Sommerhimmel, der mit dem Blau seiner Augen um die Wette strahlte, schimmerte sein Haar tintenschwarz. Zwischen seinen dichten dunklen Brauen war eine tief besorgte Falte entstanden. Die schmale gerade Nase mit den kaum merklich zuckenden Nasenflügeln harmonierte perfekt mit seinen schönen Augen und dem sinnlichen Mund. Shay tippte darauf, dass die Frauen in seiner Gemeinde echte Konzentrationsprobleme hatten, wenn diese hinreißenden Lippen die Predigt artikulierten.
    Blitzartig erkannte Shay, dass sie bei ihm auf dem Schoß saß. Unter ihrem nackten Schenkel spürte sie sein Bein. Warm und sehnig. Weicher Flaum kitzelte ihre Haut, da er mit seinem angewinkelten Knie ihre Wirbelsäule abstützte. Ihr wurde mit einem Mal ganz anders zumute, als sie realisierte, dass ihr nackter Rücken an seinem Schenkel lehnte.
    Ihr Blick tastete sich versunken über sein Gesicht.
    Sie wollte diesen Augenblick auskosten, solange es eben ging. »Du spielst fantastisch gut Tennis«, sagte sie und erschrak über den leise verführerischen Klang, der sich in ihre Stimme mischte.
    Für eine Weile betrachtete er sie stumm. Erfasste ihre Brauen,Augen und Nase, glitt zu ihren Lippen, wo sein Blick verharrte. »Auf dem College war ich in der Tennisauswahlmannschaft.«
    Der Augenblick zog sich hin, lange und schicksalsschwer, während ihre Blicke verschmolzen.

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