Heißer als Feuer: Roman (German Edition)
außer Atem heraus. Er schmiegte sich an sie, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und murmelte leise begütigend auf sie ein, bis er sie ein wenig besänftigt hatte. Shay entkrampfte sich zusehends.
Er legte zärtlich seine Arme um sie. Eng umschlungen standen sie in der dämmrig verwinkelten Parkhausauffahrt, wo das Echo ihrer Stimmen hohl von den Betonmauern widerhallte. Beseelt von der Nähe des anderen, verdrängten sie, dass es nicht ganz ungefährlich war, dort zu warten.
Als er den Kopf hob, strich er ihr mit beiden Händen die lockigen Strähnen aus den Schläfen. »Sonst irrst du dich nämlich ganz gewaltig. Ich habe keine Vorurteile oder Vorbehalte gegen dich. Du bist eine wunderschöne Frau, damit habe ich überhaupt kein Problem. Und ich weiß, was du beruflich machst. Hier« – er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe – »kann ich das akzeptieren. Und hier nicht.« Er legte eine Handfläche auf sein Herz.
Er schob seine Nase in ihre Halsbeuge. »Ich gebe zu, es behagt mir nicht, was du tust.Versteh mich jetzt nicht falsch. Ich kann die Vorstellung einfach nicht ertragen, dass Perverse wie dieser Armand oder irgendwelche x-beliebigen anderen Typen das zu sehen bekommen, was ich mir sehnsüchtig gern anschauen, was ich berühren, schmecken möchte.«
Nach einem kurzen, spitzen Freudenschrei hielt sie ihm ihre leicht geschürzten Lippen hin. »Ah, Shay, Shay«, hauchte er, bevor er ihren Mund mit einem endlos langen Kuss besiegelte.
Die Luft entwich seiner Lunge und strömte in ihren Mund. Shay sog sie gierig ein. Sie schlang die Arme stürmisch um seinen Nacken, bog den Kopf zurück, öffnete ihm bereitwillig die Lippen. Hemmungslos glitt seine Zunge über die weiche, pralle Haut, zeichnete lüstern den üppigen Schwung ihrer Lippen nach, leckte ihre Mundwinkel, bevor sie in die feuchte Süße ihres Gaumens eintauchte.
Sie grub ihre Finger in seine Haare, zog sein Gesicht dicht auf ihres, dass sich ihre Nasenspitzen berührten, schmeckte ihn, berauschte sich an der köstlichen Textur seines Mundes.
Shay hatte einen Teil ihres Innersten nie preisgegeben. Weder ihren Eltern noch Anson oder sonst jemandem war es je geglückt, bis in die Tiefen ihrer Psyche vorzudringen. Sie hatte niemanden in ihre Seele blicken lassen. Dazu war sie zu kühl, zu distanziert gewesen. Jetzt lüftete sie dieses streng gehütete Geheimnis vor Ian und schenkte sich ihm freimütig.
Als sein erster heißer Appetit gestillt war, nippte er hingebungsvoll an ihrem Mund, dabei ließ er seine Zunge über ihre Lippen gleiten, die rosig geschwollen waren von der Leidenschaft ihres Kusses.
»Du bist traumhaft, und du schmeckst traumhaft«, flüsterte er rau. »Warm und süß und sinnlich.«
Seine Hände streichelten sie zärtlich, beschützerisch, und Shay ließ sich in das Gefühl des Behütetseins fallen. Sie war so schrecklich lange allein gewesen. Und kam sich unvermittelt vor wie ein kostbarer Schatz, der einem ganz besonderen Menschen gehörte.
»Ich glaube, ich kann nie genug von dir bekommen«, hauchte er begehrlich, bevor er sie erneut küsste.
Er war ein Mann Gottes; daran bestand nicht der kleinste Zweifel für Shay. Doch jetzt, da sich ihre Körper erotisierend aneinanderschmiegten und seine langen Schenkel sich besitzergreifend an ihre drängten, realisierte sie, dass er auch ein Sohn Adams war. Eben ein richtiger Mann. Und sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Herzens, jeder Pore ihres Körpers nach seiner Zuneigung und Nähe.
Seine Hand tastete sich ihren Rippenbogen hinauf. Sie erschauerte wohlig seufzend, als er mit seinen Fingerspitzen den Unterschwung ihrer Brüste nachzeichnete. Sachte streichelte, zwei Mal, drei Mal entlang der verlockenden Rundungen, dass ihre Sinne im freien Raum trudelten und ihr Herz gegen ihre Rippen trommelte, die er unendlich zärtlich berührte.
Seine Hand schwebte dicht über ihrer Knospe, die verlangend prickelte. Endlos lange Sekunden währte es so, sie hörte seinen Atem, der aufgewühlt seiner Lunge entfuhr und heiß ihren Nacken streifte.
»Shay«, seufzte er mit erstickter Stimme. Er ließ die Hand sinken, drückte sie mit der anderen fester an seinen Leib. Schob sein Gesicht in die warme Mulde zwischen Shays Hals und Schulter.
Sie unterdrückte den Impuls, frustriert aufzustöhnen. In diesem Augenblick kam der Parkhauswächter mit ihrem Wagen die Auffahrt hochgefahren, bremste, stellte die Zündung aus und sprang heraus. Sie riss sich spontan von Ian los,
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