Heißer Engel
funktionierte nicht.
Vor Wut und Schmerz zitterte sie, und plötzlich war Derek bei ihr. Seine Arme hatte er um sie geschlungen, seine Lippen streiften ihre Schläfe. “Schh, Baby. Es tut mir leid. So leid.”
“Geh einfach zurück zur Arbeit, Derek. Lass mich in Ruhe.”
“Das kann ich nicht.” Er lehnte sich zurück und löste ihre Oberkörper ein Stück voneinander, während seine Hüften noch immer an die ihren geschmiegt waren. “Du willst auch gar nicht, dass ich das tue. Aus welchem Grund auch immer, Angel – du hast Kontakt zu mir aufgenommen.”
Sie öffnete den Mund, doch ihr fiel nichts ein, was sie hätte sagen können.
“Schh. Schon gut. Du muss es mir nicht jetzt erklären. Ich werde warten, bis du bereit dazu bist.”
Dass er vermutete, dass sie Hintergedanken hatte, hätte sie alarmieren sollen, aber sie war zu müde, um sich mit ihm zu streiten. Und da sie auf sein Entgegenkommen angewiesen war, nickte sie. Erleichtert entspannte sie sich und sank an ihn.
“Ich habe mich gestern im Büro wie ein Idiot verhalten. Natürlich weiß ich, dass du mit keinem anderen zusammen warst. Manchmal sagen Männer einfach … dumme Dinge.” Er schien um die richtigen Worte zu ringen, während er mit den Händen beruhigend über ihren Rücken streichelte. “Wir werden das nicht mehr erwähnen, ja?”
Zögerlich nickte sie wieder.
“Gut.” Er trat zurück. Doch statt sich wieder an den Tisch zu setzen, machte er sich sein Sandwich selbst. “Ich möchte alles hören – egal, wie unwichtig es erscheinen mag –, was dir passiert ist, seit wir getrennt waren.” Er warf ihr einen eindringlichen, abwägenden Blick zu. “Ich habe einiges nachzuholen. In Ordnung?”
“Ja.” Die Ablenkung einer einfachen Unterhaltung würde ihr dabei helfen, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Sie wollte ihm noch nicht vertrauen – nicht, solange sie nicht sicher sein konnte, dass Grayson bei ihm gut aufgehoben und beschützt war. “Ja, ich werde dir … alles erzählen.”
Er blieb länger, als sie erwartet hätte, und er stellte ihr mehr Fragen, als sie beantworten konnte. Als Grayson aufwachte, zog Derek den Kleinen um und schmuste mit ihm. Erst als Grayson gestillt werden wollte, ging Derek schließlich. Aber er versprach, am folgenden Tag wiederzukommen.
Und obwohl sie sich über sich selbst ärgerte, freute Angel sich auf seinen nächsten Besuch.
5. KAPITEL
D as Dinner schien sich ewig hinzuziehen. Dane wünschte sich eigentlich nur, nach Hause zu gehen und über Angels offene Worte nachzudenken.
Sie war Jungfrau gewesen
. Gott, er war noch immer erstaunt. Und viel zu aufgewühlt.
Nach allem, was sie erzählt hatte, war sie nur ein einziges Mal mit Derek zusammen gewesen, und es war eine Enttäuschung gewesen.
Besitzergreifende Hitze durchströmte ihn. Sie hatte nie wirklich zu Derek gehört. Jedenfalls nicht so, wie eine Frau einem Mann gehören sollte, nicht so, wie sie ihm gehören würde. Schuldgefühle quälten ihn, als er darüber nachdachte, sie zu erobern, auch weil er wusste, dass Derek ihr erster und einziger Mann gewesen war. Doch mit jeder Minute, die verstrich, wuchs seine Entschlossenheit, sich an sie zu binden. Es gab unzählige Gründe, die dafür sprachen – keiner davon war hundertprozentig aufrichtig, denn sie kannte die Wahrheit noch immer nicht, aber dennoch erfüllten sie ihren Zweck …
Zum einen vergötterte er Grayson und liebte ihn schon jetzt, als wäre der Kleine sein eigener Sohn. Dane hätte es nie für möglich gehalten, einmal des Wortes
Vater
würdig zu sein, denn seine Gelegenheit dazu war vor langer Zeit vereitelt worden. Doch dass er diese Chance verpasst hatte – und auf welche Weise –, war genau der Grund dafür, warum er Grayson beschützen wollte. Angel hatte recht damit, Angst vor seiner Familie zu haben. Wenn er es zuließ, würden sie ihr die Zügel aus der Hand nehmen, ohne Angel eine Chance zu geben. Aber ihre Sorge wirkte auch übertrieben und ein wenig sinnlos. Früher oder später würde die Familie ja doch von dem Baby erfahren. Es war unvermeidlich.
Und er wollte da sein, wenn sie es herausfanden, um Angel zu beruhigen und ihre Ängste zu zerstreuen.
Zum anderen verdiente auch Angel seinen Schutz und den Luxus, den der Name Carter mit sich brachte. Was auch immer aus Derek geworden war, er war immer noch ein wohlhabender Mann gewesen. Grayson hatte ein Geburtsrecht, das ihm seinen Weg in die Welt ebnen würde. Derek hätte dafür sorgen
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