Heißer Flirt in Nappa Valley
zu.
„Entschuldigen Sie mich", sagte Travis zu dem Model und ließ es einfach mitten auf der Tanzfläche stehen. Er ging zu der Blondine, umfasste ihren Arm und drehte sie herum. „Alex ..."
Es war eine hübsche Frau mit blondem Haar und blauen Augen, doch es war
nicht die Frau, nach der er sich in den vergangenen zwei Wochen gesehnt hatte.
Travis bat um Verzeihung. Er lächelte charmant. Und dann machte er sich
daran, seinen Vater zu finden.
Jonas hielt in der Bibliothek Hof, umgeben von sechs einflussreichen und mächtigen Männern. In dem Raum roch es nach teurem Bourbon, kubanischen Zigarren und exklusivem Eau de Cologne.
Als Travis hereinkam, sah Jonas auf. „Travis."
„Vater."
Der Mann, der höchstwahrscheinlich der nächste Präsident der Vereinigten
Staaten werden würde, schwenkte sein Glas. „Was ich gerade sagen wollte ..."
„Sagen Sie es später", unterbrach ihn Jonas.
Ein Schweigen folgte. Dann räusperte sich der angehende Präsident. „Ich möchte unbedingt etwas von dem texanischen Spießbraten probieren."
Der Raum leerte sich. Jonas schloss die Tür. „Ich nehme an, du bist nicht
gekommen, um mir wieder vorzuwerfen, dass deine Kindheit eine verdammte
Katastrophe war."
„Das habe ich niemals getan. Was für einen Sinn hätte es gehabt?" Travis ging zum Sideboard, öffnete eine Flasche Mineralwasser und schenkte sich ein Glas ein.
„Worum handelt es sich bei dem Job, den du für mich hast?"
Jonas lächelte. „Ich dachte, du bist nicht interessiert."
„Bin ich vielleicht auch nicht. Aber du hast gesagt, ich würde wegen der Sache eine Weile aus Los Angeles herauskommen, und ich habe Lust auf einen Tapetenwechsel. Deshalb möchte ich mir zumindest die Einzelheiten anhören."
Jonas verschränkte die Arme und lehnte sich an die Wand. „Ich glaube den
ganzen höflichen Mist nicht, den du Marta erzählt hast. Du amüsierst dich heute Abend nicht besonders gut, stimmt's?"
„Stimmt", erwiderte Travis angespannt. „Das kannst du dir jedoch nicht als Verdienst anrechnen."
Sein Vater lachte. „Ärger mit einer Frau."
„Wie kommst du darauf?"
Jonas ging zum Sideboard und schenkte sich zwei Fingerbreit Bourbon ein. „Ich habe dich und diese Brünette beobachtet, die Tochter des Senators. Sah aus, als würde sie versuchen, deine Zunge zu verschlucken. Habe ich Recht?"
Travis musste einfach lachen. „Man könnte es sicher romantischer ausdrücken, Vater, aber ja, es ist eine ziemlich zutreffende Beschreibung."
„Und du warst ungefähr so interessiert, wie es ein Zuchthengst an einer Kuh wäre."
„Deine Erkenntnisse über mein Liebesleben sind ja sehr nett, Vater..."
„Sexleben, Junge. Was ein Mann für eine Frau empfindet, kommt direkt aus
seinem Schritt. Verwechsle es mit Liebe, und die Probleme fangen an."
Travis trank sein Wasser aus und schenkte sich Bourbon ein. „Marta wäre sicher entzückt, das zu hören."
„Ich will damit nicht sagen, dass ich Marta nicht gern habe. Trotzdem, Junge, ein Mann, der glaubt, verliebt zu sein, ist in Schwierigkeiten." Jonas blickte ins Leere. Seine Stimme war ausdruckslos geworden.
„Du klingst, als würdest du aus Erfahrung sprechen", sagte Travis leise.
Sein Vater atmete tief ein, dann lachte er. „Ein Mann in meinem Alter weiß, dass man kein Dummkopf sein muss, um einen zuerkennen."
Travis trank einen Schluck Bourbon. „Verrätst du mir, was für einen Auftrag ich für dich erledigen soll?"
„Ich lasse gerade ein Geschäft vorbereiten. Es geht um ein Unternehmen in
deiner Gegend, das ich kaufen will. Na ja, im weitesten Sinne in deiner Gegend. Es ist oben im Napa Valley."
„Das ist Weinbaugebiet, Vater."
Jonas lachte leise. „Was nur gut ist, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen Wein produziert."
„Du? Ein Weingut kaufen?"
„Unser Geld ist in vielen Branchen angelegt, Travis. Wenn du dich mehr darum kümmern würdest, wüsstest du das."
Travis ignorierte die spöttische Bemerkung. „Wenn du nur die Verträge prüfen lassen möchtest, kann ich dir einige Anwälte in Nordkalifornien empfehlen."
„Du verstehst doch etwas von Wein, richtig?"
„Ich weiß, was ich gern trinke und was nicht. Wenn du meinst, ich würde etwas von Weinbergen verstehen ..."
„Ich traue keinem meiner Geschäftsführer zu, einen ,Zinfandel' von einem
,Beaujolais' zu unterscheiden." Jonas lächelte. „Was ist los, mein Junge? Du siehst aus, als wärst du gerade auf eine Feuerameise getreten."
„Es überrascht mich nur,
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