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Heisser Fruehling in Alaska

Heisser Fruehling in Alaska

Titel: Heisser Fruehling in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann
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"Abgemacht. Wie wäre es, wenn ich das Frühstück zubereite und Sie inzwischen unsere Sachen packen?"
    Hawk nickte. "Von mir aus gern."
    Während Burdy mit Hawk das Kanu holte und ihm beim
    Verstauen ihrer Sachen half, mühte sich Sydney mit dem Essen ab. Das Eipulver klebte an der Pfanne, und die Würstchen aus der Dose fielen durch das Gitter des Grillrosts ins Feuer. Es gelang ihr, die Hälfte zu retten, aber erst, als sie schon halb verkohlt waren. Der Kaffee kochte zweimal über, bevor sie den Topf falten ließ und den Rest verschüttete. Und die Brotfladen, die sie in der Pfanne buk, sahen aus wie Gummi und
    schmeckten auch so.
    Als Burdy und Hawk zurückkehrten, reichte Sydney ihnen beiden einen Teller und wartete dann schweigend ihre
    Kommentare ab. Aber entweder waren beide sehr, sehr hungrig oder zu höflich, sie zu kränken. Sie aßen alles auf. Und Hawk nahm sich sogar ein zweites Mal von dem zähen Brot.
    "Danke", sagte Sydney zu Hawk, als sie die Teller abspülten.
    "Wofür?"
    "Dafür, daß Sie so ein netter Mann sind und dieses lausige Frühstück aufgegessen haben."
    Er lachte. "Sie haben es also endlich doch gemerkt."
    Sydney seufzte. "Ja, das habe ich."
    Er war wirklich nett - abgesehen davon, daß er auch
    unglaublich attraktiv und sexy war. Als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, war er all das gewesen, was sie nie bei einem Mann gewollt hatte. Und jetzt war er das einzige, was sie wollte.
    Sie brachen gleich nach dem Frühstück auf. Burdy blieb am Ufer zurück und winkte ihnen nach, als das Kanu auf den Fluß hinausglitt.
    Zuerst hatte Sydney ein bißchen Angst gehabt, aber Hawk hatte sie beruhigt und ihr versichert, es sei ein leichter Weg nach Cutbanks. Sie wußte, daß sie ihm vertrauen konnte - er kannte den Fluß genausogut wie die Wälder.
    Hawk steuerte das Kanu, aber sein Blick wich nicht von Sydney. Sie hatte ihre Jacke und ihren Pullover ausgezogen und trug nur noch ihre Skiunterwäsche. An ihren Rucksack gelehnt, die Beine ausgestreckt auf ihrem Sitz, saß sie in der Sonne und las in dem Gedichtband, den er ihr gegeben hatte.
    "Ich kann mir fast vorstellen, wie es damals war", sagte sie, als sie das Buch zuklappte. "Haben Sie eigentlich jemals selbst nach Gold gesucht?"
    Hawk zögerte einen Moment und reichte ihr dann den
    Lederbeutel, den er um den Hals trug. "Schauen Sie hinein."
    "Was ist darin?"
    "Erinnerungen. Talismane. Ein Goldnugget. Ich fand es in der ersten Woche hier. Ich hielt es immer für ein Zeichen, daß mein Platz hier in Alaska war."
    Überrascht, daß er ihr einen solch intimen Einblick in seine Gedanken gestattete, griff sie in den Beutel. "Haben Sie noch mehr gefunden?" fragte sie, während sie das Nugget betrachtete.
    Hawk schüttelte den Kopf. "Nein, es war reiner Zufall, daß ich diesen Brocken fand. Tanner fand einen kleineren vor ein paar Jahren, den er seinem Stiefsohn Sam gab."
    Sydney nahm einen anderen Gegenstand aus dem Beutel.
    "Das sieht aus wie ein Computerchip", sagte sie.
    Hawk nickte. "Ja. Es ist der Chip, der meine Familie vor dem Bankrott bewahrte. Er hat das Familienvermögen
    wiederhergestellt und mich vom schwarzen Schaf in den großen Retter verwandelt."
    "Sie verstehen sich nicht mit Ihrer Familie?" fragte Sydney leise.
    Hawk richtete den Blick aufs Ufer. "Ich bin mir immer wie ein Außenseiter vorgekommen. Nachdem mein Vater das
    Familienunternehmen ruiniert hatte, sprang ich ein und übernahm einen kleinen Teil davon. Ich habe ihn zu einer erfolgreichen Firma ausgebaut. Und als das erledigt war, ging ich wieder."
    "Warum?" fragte Sydney.
    "Weil ich mein Ziel erreicht hatte und es keine
    Herausforderung mehr darstellte."
    Sydney ließ ihre Hand durch das kalte Wasser gleiten, während sie über seine Worte nachdachte. "Alles, was ich jemals wollte, war, Winthrop Marketing zu leiten. Ich glaube nicht, daß ich so leicht darauf verzichten könnte."
    Hawk zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich nicht."
    "Was ist sonst noch hier drin?" fragte sie, in der Hoffnung, noch mehr über ihn zu erfahren.
    "Ein Stein vom Gipfel des Mount Everest. Ein Haifischzahn.
    Eine Bärentatze."
    Sie schloß den Beutel und gab ihn Hawk zurück. "Was bedeuten sie?"
    "Sie alle kamen an einem Wendepunkt in meinem Leben zu mir. Sie erinnern mich daran, daß ich stets darauf gefaßt sein sollte, daß das Schicksal oft andere Wege geht, als man erwartet."
    "Ich glaube, ich war immer ziemlich sicher, daß ich mein Schicksal selbst bestimmte", bemerkte Sydney. "Daß

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