Heißer Schlaf
denn der Schnee hatte alles zugedeckt. Ich weine nachts nicht mehr, denn damit wecke ich Ciel und Mun, die dann auch weinen. Es ist aber nicht gut, wenn die Kleinen unglücklich sind und nicht einmal wissen, warum.
Wo Linkeree und Batta jetzt sind, und wie wir ein Haus bauten.
Ich bin Kapock, und ich bin von meinem Aufenthalt bei Linkeree und Batta im Wald zurückgekommen. Ich habe alles gelesen, was meine Frau Sara geschrieben hat, und sie hat gut geschrieben, denn die meisten Dinge, über die sie geschrieben hat, sind wichtig, und jetzt hält sie mich gerade fest und weint, weil sie glücklich ist, und sie sagt, Kapock, schreib das nicht, denn ich werde als Närrin erscheinen.
Ich sagte, Sara, du bist närrisch. Deswegen liebe ich dich, denn auch ich bin närrisch. Ich habe geweint, als ich nach Hause kam. Ciel kann jetzt meinen Namen sagen.
Sara hat über die Dinge geschrieben, die geschahen, bevor ich wegging, und ich brauche nichts hinzuzufügen, denn sie hat gut geschrieben, obwohl sie nicht immer so schreibt, wie J es uns gelehrt hat.
Ich, Kapock, ging in den Wald, und ich hatte Angst, denn der Schnee fiel rasch und bedeckte den Boden höher als sonst, und der Wind bewegte den Schnee, so daß die tiefen Stellen wie flacher Grund aussahen. Oft habe ich in der Dunkelheit und im Schnee laut gerufen, aber niemand antwortete. Dann dachte ich daran, zurückzugehen, aber ich konnte den Weg nicht finden, und als ich suchte, fiel ich in eine tiefe Stelle, und als ich herauskam, war ich ganz naß, und mir war kalt, und ich wußte, daß ich sterben würde.
Da geschah es, daß Linkeree und Batta zu mir kamen. Sie hatten mein Rufen gehört, denn zufällig war ich nicht weit von der Stelle entfernt, an der sie sich versteckt hatten. Sie hatten Angst gehabt, daß ich gekommen war, um ihnen etwas zu tun, weil sie das neue Haus verbrannt hatten, aber dann dachten sie daran, daß ich zwar nicht immer weise war, ihnen aber noch nie etwas getan hatte, und sie kamen zu mir.
Und so hatten sie ein Haus gebaut: Sie fanden eine Stelle, wo zwei Bäume dicht an einem steilen Hügel wuchsen. Sie schnitten lange Zweige ab und befestigten sie zwischen den unteren Zweigen der Bäume und zwischen den Bäumen und dem Hügel, so daß ein Dach entstand. Dann bedeckten sie es mit vielen Zweigen und mit totem Laub, das sie aus dem Schnee wühlten. So hatten sie, als es anfing zu schneien, schon ein Dach, und während der Schnee fiel, machten sie aus Zweigen, die sie gegen das Dach lehnten, Wände, und sie saßen trocken. Vor dem Eingang zündeten sie ein kleines Feuer an, und der Wind blies den Rauch fort, aber er blies auch die Hitze fort, und selbst in ihren Wolldecken froren sie die ganze Nacht.
Am Tage schneite es immer noch, aber Linkeree und Batta und ich wußten, daß wir gefrieren mußten wie das Wasser des Sternenflusses, wenn wir warteten, und daß wir arbeiten mußten, um warm zu werden. Also fällte Linkeree Bäume, während Batta und ich ein Stück Grund von Schnee freifegten, obwohl es noch immer schneite, und dann schafften wir die Stämme dorthin und fingen an, die Wände zu errichten. Linkeree und ich bauten die Wände, während Batta den Schnee wegfegte. Während des Tages brachte die Schneelast das kleine Haus am Hügel zum Einsturz, und deshalb beeilten wir uns, um das Haus vor Einbruch der Dunkelheit fertigzustellen, aber das schafften wir nicht. So benutzten wir die schulterhohen Wände als Windschutz und machten ein Feuer, und der Schnee fiel auf unsere Decken, und wir froren, aber der Schnee war nicht so schlimm wie der Wind, und diese Nacht war ein wenig besser, und ich bin nicht erfroren und die anderen auch nicht.
Am nächsten Tag schneite es etwas weniger, und wir schafften die Wände mitsamt der Tür und einer kleinen Tür. Dann bauten wir aus Balken und Ästen das Dach, aber wir hatten kein Stroh und mußten totes Laub nehmen, und das ging auch, obwohl es an einigen Stellen leckt. Wir bauten auch eine Tür und eine kleine Tür, um die Öffnungen zu schließen, und am dritten Tag war es warm und einigermaßen trocken.
Dann sagte ich zu Linkeree: Wer hat dieses Haus gebaut?
Du und Batta und ich haben es gebaut, sagte er zu mir.
Und wem gehört das Haus dann? fragte ich.
Uns allen, denn wir haben es gebaut. Wenn alle anderen uns geholfen hätten, würde es auch ihnen allen gehören.
Das ist wahr, sagte ich. Und nun, Linkeree, gebe ich dir und Batta dieses Haus. Es gehört nicht mehr mir, sondern dir und
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