Heißer Schlaf
bekommen, genau wie er es von Linkeree behauptet hat, und jetzt wissen wir, wer besser als die anderen sein will. Es ist Hux.
Und darauf fing Hux an zu weinen.
Aber Kapock sagte: Wir wollen Hux nicht weiter bestrafen, wir wollen warten, bis Jason zurückkommt, und Jason wird sagen, was Hux tun soll. Aber eines befehle ich. Hux darf fünf Jahre lang nicht heiraten. Solange ich hier lebe, seit Jason mich vom Sternenturm herabgeholt hat, solange wird Hux nicht heiraten oder sich mit einer Frau paaren. Dies ist mein Befehl im Namen Jasons.
Jetzt weinte Ryanno, und Kapock sagte: Es tut mir leid, Ryanno, du wirst dadurch genauso hart bestraft wie Hux, aber du bist Hux jetzt nicht mehr versprochen und kannst jeden Mann heiraten, den du willst, denn du siehst ja, daß Hux kein guter Mann ist. Er würde nicht gut zu dir sein, und ein Mann muß gut zu seiner Frau sein.
Ryanno sagte: Das ist nicht fair.
Und Kapock sagte: Man kann nicht fair sein, und ich versuche auch nicht, fair zu sein. Ich versuche, uns alle für die Zukunft daran zu hindern, einander wehzutun. Ich will nicht fair sein, sondern gerecht. Und es ist gerecht, daß Hux wie einer der Eisleute behandelt wird, die vom Sternenturm herabkommen und nichts wissen und nichts sagen, sondern nur weinen und sich beschmutzen und essen und schlafen. Hux muß bestraft werden, damit kein anderer tut, was er getan hat, und außerdem, Ryanno, sagte Kapock, hast du viele Dinge mit Hux gemeinsam getan. Du bist zu früh mit ihm zu Linkerees Haus gegangen, obwohl du wußtest, daß es nicht recht war.
Dann sagte Kapock zu allen: Ich will jetzt Linkeree und Batta suchen. Während ich fort bin, werdet ihr Sara gehorchen, als ob sie Jason wäre oder ich. Wenn ich überhaupt nicht zurückkomme, gehorcht ihr Sara, bis Jason wieder hier ist.
Und alle mußten es ihm versprechen, aber ich sagte: Geh nicht, Kapock, aber er antwortete nicht. Er ging einfach zur Tür hinaus in den immer rascher fallenden Schnee.
Ich schreibe dies alles, damit Jason die Wahrheit erfährt über die Dinge, die hier geschehen sind, ganz gleich, welch Lügen Hux und Ryanno erzählen.
Was uns passiert ist, geschah keine drei Monate, nachdem Jason uns verlassen hat und in den Sternenturm gegangen ist. Es ist so viel Unrecht geschehen, und Batta und Linkeree und vielleicht Kapock sterben wohl heute nacht, denn wer kann in diesem Schnee leben? Er zerbricht Äste, und wenn es so schlimm ist wie heute, zerbricht er manchmal auch Dächer.
Ich habe es Kapock noch nicht erzählt, weil er solche Sorgen hat, aber ich werde noch ein Baby haben. Wird dieses Baby je seinen Vater sehen? Schon jetzt, am frühen Morgen, liegt Ciel in seinem Bett und weint und ruft Kack, Kack, denn das ist alles, was er vom Namen seines Vaters sagen kann. Ich würde jeden Schmerz ertragen, wenn nur Kapock plötzlich lächelnd in der Tür stehen würde. Ich habe solche Angst, daß ich meinen Mann nie wiedersehe.
Jetzt sind Kapock und Linkeree und Batta schon drei Tage fort, und niemand glaubt, daß sie zurückkommen werden, nicht einmal ich. Jason, warum bist du fortgegangen und hast uns so zurückgelassen? Wenn du hier wärest, hätte Kapock nicht sterben müssen.
Jetzt endlich, da drei unserer besten Leute tot sind, sogar mein Mann, sind Hux und Wien und alle anderen vernünftig und tun, was ich sage und streiten nicht. Hux schämt sich so sehr, daß er mit niemandem redet, aber ich möchte ihn am liebsten jedes Mal anspucken. Ich halte mich von ihm fern, denn immer, wenn ich ihn sehe, möchte ich ihn anspucken. Heute müssen wir drei Dächer ausbessern, die während des schlimmen Sturms beschädigt wurden. Es war so schlimm, daß eines der junge Schafe vor Kälte gestorben ist. Obwohl es seine Wolle trug, ist es gestorben. Oh, Kapock, ich kann nicht mehr schreiben. Ich bin jetzt Aufseher, aber ich will, daß Kapock Aufseher ist, und das wird er nie mehr sein.
Jetzt sind fünf Tage vergangen, und heute will Hux nicht mehr essen. Ich hasse ihn, aber ich will nicht, daß er stirbt, und wir haben ihn gezwungen zu essen. Ich sagte, Hux, nur die guten Leute sind gestorben, und ich will nicht, daß du wie sie bist. Da weinte er, aber er weigerte sich nicht mehr zu essen und versuchte auch nicht, auf andere Weise zu sterben.
Heute ist der Schnee ein wenig geschmolzen, und die Sonne steht am Himmel, und für die Winterzeit ist es warm. Heute waren wir draußen, um sie zu suchen, vielleicht ihre Leichen zu finden, aber wir fanden keine Spuren,
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