Heißer Sommer auf Skiapolis
Mann auszuhorchen, mit dem ich ..."
"Mit dem du dein Leben teilen wolltest?" kam Nikolas ihr zu Hilfe. "Reg dich nicht auf, Paige, und frag diesen Mann lieber, warum er überall verbreitet, dass die Schwestern Tennant keinen Penny mehr besitzen."
"Das werde ich tun."
"Sei nicht dumm, Paige." Nikolas zog spöttisch die Augenbrauen hoch. "Soll er auch noch seinen Triumph über dich genießen? Soll er merken, wie sehr er dich verletzt hat? Das ist er nicht wert!"
"Aber du bist es wert?"
"Im Gegensatz zu ihm habe ich Grund, deine Demütigung zu genießen."
"Also darum geht es." Paige blickte sich nach allen Seiten um. "Darum dieser ausgesuchte Rahmen ... um mich fühlen zu lassen, wie tief ich gefallen bin."
"Hab noch etwas Geduld", bat Nikolas. "Iss erst mit mir zu Mittag. Darum bist du schließlich hergekommen."
"Ich bin gekommen, um mit Martin zu essen", verbesserte sie ihn und sah gleich darauf ein, wie albern das nach Martins Verrat klang. "Und warum sollte ich Geduld haben?"
"Weil du neugierig bist und den Grund für dieses Treffen erfahren willst."
Paige wäre vielleicht doch noch gegangen, wenn der Ober nicht zurückgekommen wäre, um die Bestellung aufzunehmen.
"Soll ich für uns beide wählen?" fragte Nikolas. Paige nickte. Sie war zu verwirrt, um weiter zu widersprechen. "Dann nehmen wir die Avocadomousse und den gegrillten Lachs.
Es ist doch frischer Lachs?" Als der Ober das bestätigte, gab Nikolas die Karte zurück und nickte. "Vielen Dank."
Paige hatte vergessen, wie souverän Nikolas jede Situation meisterte, wie schnell und sicher er Entscheidungen traf. Er hatte für die ganze Bestellung weniger Zeit gebraucht als Martin für das Aufschlagen der Karte!
Der Weinkellner, der wenig später an den Tisch kam, wurde ebenso rasch abgefertigt.
"Zwei trockene Sherrys und eine Flasche 97er Chardonnay", sagte Nikolas nur, ohne einen Blick auf die Weinkarte zu werfen. "Danke, das ist alles."
Paige hätte gern so überlegen wie Nikolas gewirkt, aber das war unmöglich. Sie litt immer noch darunter, wie er sie behandelt hatte, und sah gleichzeitig verstohlen auf seine schlanken, gebräunten Finger, die mit dem Stiel des Weinglases spielten. Nikolas besaß mehr Sex-Appeal als jeder andere Mann, den sie kannte. In seiner Nähe war sie hoffnungslos verloren.
Ein einziger Blick genügte, um sie willenlos und nachgiebig zu machen. Jedenfalls war das früher so gewesen, aber inzwischen war sie älter und klüger. Viel klüger.
"Möchtest du nicht mehr über die angedeutete Stellung erfahren?"
Paige seufzte. "Wenn es unbedingt sein muss."
Nikolas betrachtete sie eine Weile und fragte dann geradezu: "Du suchst doch Arbeit, nicht wahr?"
Zwei dunkle Flecken erschienen auf Paiges blassen Wangen. "Wenn Martin das sagt, muss es wohl stimmen. Wahrscheinlich hat er noch hinzugefügt, dass ich keinerlei Ausbildung habe."
Nikolas runzelte die Stirn. "Hast du mit ihm darüber gesprochen?"
"Nein, aber Sophie. Sie sucht händeringend nach einer Stellung für mich, damit wir wieder eine Bleibe finden."
"Natürlich, Sophie. Leider wurde ich deiner Schwester niemals vorgestellt."
"Sie besuchte das Internat, als ..."
"Dein Vater versuchte, mich mit der Schönheit seiner älteren Tochter zu blenden?"
ergänzte Nikolas den Satz. "Ja, ich weiß, dass sie damals fort war. Wie alt ist sie jetzt?"
"Sechzehn." Paige hatte nicht die Absicht, das Andenken ihres Vaters schmälern zu lassen, und fügte hinzu: "Dad hat uns damals nur miteinander bekannt gemacht. Es war nicht seine Schuld, dass du sein Vertrauen missbraucht hast."
Nikolas lächelte kalt. "Das glaubst du doch selber nicht."
"O doch. Und das ,Murchison’-Geschäft versprach großen Gewinn. Dad meinte es gut, als er dir anbot zu investieren."
"In ein Unternehmen zu investieren, das wenig später bankrott machte", verbesserte Nikolas sie. "Wäre ich darauf eingegangen, hätte ich in kurzer Zeit viel Geld verloren."
Du hättest den Verlust leicht verschmerzt, dachte Paige, behielt das aber für sich. "Hättest du investiert, wäre ,Murchison’ vielleicht nicht gefallen", erklärte sie.
Nikolas machte eine verächtliche Handbewegung. "Theós, die Reederei befand sich bereits in den roten Zahlen, und dein Vater suchte jemanden, der den Verlust mit ihm teilte.
Als er merkte, dass er bei mir seine Zeit verschwendete, suchte er sich das nächste Opfer ..."
"Das ist eine Lüge!"
"Nein, es ist die Wahrheit."
Der Ober brachte die Avocadomousse und unterbrach
Weitere Kostenlose Bücher