Heißer Trip ins Glueck
beiden.
„Rippchen und Spanferkelrücken sind unsere Tagesgerichte heute”, verkündete die kleine Brünette fröhlich, als sie an ihrem Tisch angekommen waren. „Kann ich Ihnen schon etwas zu trinken bringen?”
Jacob ließ sich in den Stuhl fallen. „Black and Tan und eine Cola, bitte.”
„Zwei Mal Black and Tan, bitte”, korrigierte ihn Clair.
Jacob sah Clair unter zusammengezogenen Brauen an, während die Kellnerin davoneilte.
„Sie wissen ganz genau, was Black and Tan ist, oder?”
„Ich habe keine Ahnung. Aber ich hoffe, es ist etwas Kaltes. Ich verdurste nämlich.”
Jacob hatte sich allmählich mit der Situation abgefunden und wartete gespannt ab.
Zu essen bestellten sie Spanferkel, und bald darauf kamen schon die Getränke zusammen mit einer Schale Käsebällchen als Beilage. Jacob machte es sich in seinem Stuhl bequem und sah interessiert zu Clair hinüber, die zögernd ihr Glas hob und ihm zuprostete. Er nahm sein Glas und prostete zurück, ohne den Blick von ihr zu lösen.
Clair nahm einen Schluck von dem bitteren, dunklen, öligen Bier und erstarrte. Ihr leicht angewiderter Gesichtsausdruck war unbeschreiblich komisch. Jacob hätte sie in diesem Moment liebend gern fotografiert.
„Sie müssen es zügig trinken”, erklärte er grinsend und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. Dann setzte er es ab und meinte: „Drei oder vier Schlucke davon, und Sie haben sich daran gewöhnt.”
Clair schloss die Augen und trank mit Todesverachtung den nächsten Schluck.
Der Abend fing an, Jacob Spaß zu machen. Zufrieden blickte er sich um. Für einen Montagabend war es erstaunlich voll hier. Vermutlich war es der einzige Ort in Plug Nickel, wo etwas los war. Im Hintergrund des Lokals gab es zwei Billardtische, an denen gespielt wurde. Vor der Wand an der Stirnseite des Raums war eine niedrige Bühne, auf der gerade ein kahlköpfiger DJ seine Anlage aufbaute.
Das Essen kam. Es waren gewaltige Portionen. Ein halbwüchsiger Junge brachte dazu eine Karaffe Eiswasser. Er starrte Clair so hingerissen an, dass er das Wasser fast verschüttet hätte.
Clair war so dankbar, etwas anderes als das Bier zu bekommen, dass sie die Blicke des Jungen nicht bemerkte.
Jacob fragte sich, ob sie sich ihrer Wirkung auf Männer tatsächlich so wenig bewusst war.
Natürlich war zu bedenken, dass sie in einer Umgebung aufgewachsen war, die von Etikette und feinem Lebensstil beherrscht war, und dass sie total darauf programmiert worden war, einen Mann aus ihren Kreisen zu heiraten. Und trotzdem: War es tatsächlich möglich, dass ihr noch niemals ein Blick, ein Wink verraten hätte, welch eine ungeheure Anziehungskraft sie auf das männliche Geschlecht ausübte? Er wusste von seinen Auftraggebern, dass ihr leiblicher Vater Cherokee gewesen war und dass ihre Mutter aus Wales gestammt hatte. Diese Mischung aus indianischer und keltischer Herkunft hatte sich bei ihr in einer faszinierend sinnlichen Weise niedergeschlagen, die einem Heiligen hätte zum Verhängnis werden können.
Jacob sah ihr heimlich beim Essen zu, wobei er seinen eigenen Teller fast vergaß. Der unverhohlene Appetit, mit dem Clair zulangte, hatte etwas ungeheuer Erotisches. Er musste sich stark beherrschen, um nicht gebannt jedem Bissen zu folgen, den sie zum Mund führte.
Dieses Schauspiel bringt mich wirklich in Fahrt, dachte er. Deshalb fiel es ihm auch zunehmend schwer zu glauben, dass Clair tatsächlich so unschuldig war, wie sie sich gab.
Schließlich rang er sich dazu durch, sich endlich um sein eigenes Essen zu kümmern.
Unterdessen war der DJ mit seinen Vorbereitungen fertig und kündigte eine Karaoke-Nacht an, was Jacob dankbar zur Kennt nis nahm, denn das bedeutete Ablenkung, auch wenn der erste Teilnehmer eine Stimme hatte wie eine blecherne Gießkanne. Die nächsten Nummern waren eine bunte Mischung aus Countrymusic und Pop. Offenbar hatte der DJ keine Probleme, Mitwirkende zu finden.
„Warum singen Sie nicht auch etwas?” fragte Clair vergnügt. „Sie haben doch eine angenehme Stimme.”
Der Blick, den Jacob ihr zuwarf, sagte: Nicht in hunderttausend Jahren!
Unbekümmert stand Clair auf. Jacob dachte im ersten Augenblick, dass sie sich jetzt selbst für den Gesangswettbewerb melden wollte, aber dann erklärte sie, sie gehe sich nur mal kurz die Hände waschen. Er blickte ihr nach, wie sie sich den Weg durch die Menge bahnte, und stellte bald fest, dass er nicht der Einzige war, der ihr hinterhersah.
Ärgerlich schob er
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