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Heißer Winter in Texas

Heißer Winter in Texas

Titel: Heißer Winter in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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Ich
    kniff die Augen zusammen, und meine rechte
    Augenbraue schoß in die Höhe. Meine Lippen fühlten
    sich schmal und hart an. Seine Augen weiteten und sein
    Mund schloß sich. Meine Hand krallte sich noch fester
    um seine Schulter. Er sah mir unentwegt in die Augen.
    Zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren schloß sich die Tür
    sanft, und wir fuhren in tiefem Schweigen ins
    Erdgeschoß. Ich fragte mich, ob ich den Platz im
    Himmel verloren hatte, den ich mir am Morgen
    verdient hatte, als ich freundlich zu ihm gewesen war.
    Ich dachte etwa eine Zehntelsekunde über diese Frage
    nach, bevor ich beschloß, daß es mich einen Dreck
    scherte.
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    2
    Ich erwachte am nächsten Morgen mit steifem Hals und
    Gliedmaßen verspannt wie Spiralfedern von dem
    Versuch, an ungefähr fünfzehn Zentimeter Bett
    geklammert zu schlafen. So wache ich jeden Morgen
    auf. Wenn ich einschlafe, liege ich in der Mitte des
    Bettes und meine Hündin rollt sich an meiner linken
    Seite zusammen. Die Nacht über schubst und schiebt sie
    so lange, bis ich direkt an der Kante liege und ihr das
    restliche Bett gehört. Ich weiß nicht, wie sie das macht –
    oder warum –, sie wiegt nämlich kaum fünfzehn Pfund.
    Den Winter über gestattet mir sie einen Zipfel Bettdecke
    von der Größe eines Damentaschentuchs, und im
    Sommer strampelt sie so lange herum, bis sie mich
    unter der gesamten Bettdecke begraben hat. Seit sie bei
    mir ist, habe ich keine einzige erholsame Nacht gehabt.
    Ich drehte langsam meinen Kopf zur Seite und spürte
    ihren warmen Atem auf meiner Wange, konnte ihre
    Kinnhaare fühlen, die geheimnisvollerweise immer nach
    heißen Maisfladen rochen. Ich versuchte, sie etwas
    beiseite zu schieben, damit ich genug Platz hatte, um
    auf dem Rücken zu liegen. Ihre Beine versteiften sich
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    sofort, und ihre kleinen spitzen Krallen gruben sich wie
    Speere in meinen Rücken. Ich seufzte und gab auf.
    Meine Zähne klapperten, als ich mich aus dem Bett
    wälzte und ins Badezimmer schlurfte.
    Ich drehte die Gasheizung an der Wand auf, knipste
    das Licht an und sah versehentlich in den Spiegel.
    Unwillkürlich stieß ich einen Schrei aus und griff nach
    dem Waschbecken, um mich zu stützen. Als ich vor
    einigen Jahren dreißig geworden war, hatte ich einen
    Pakt mit mir geschlossen, nämlich daß ich erst in einen
    Spiegel sehen durfte, wenn ich eine Stunde wach war.
    »O Gott! Ich sehe aus wie Gertrude Stein!« Zur Strafe
    starrte ich mich weiter an. »So ist‹s recht, sieh nur hin.
    Sieh dir dieses erbärmliche Wrack an. Hilf Himmel, ich
    kriege ein Doppelkinn! Das ist ja ganz was Neues.«
    Als ich gerade erwog, nach dem Rasiermesser zu
    greifen und diesem Trauerspiel ein Ende zu machen,
    schrillte das Telefon. Ich schleppte mich ins
    Schlafzimmer zurück und schnarrte »Wer ist da?«,
    obwohl ich wußte, wer es war. Die weltweit einzigen
    Menschen, die mich um diese Uhrzeit anrufen, sind
    Gael und Katherine. Am vorigen Abend war ich noch
    bei ihnen vorbeigegangen, um ihnen von dem Fiasko in
    Sachen Arbeit zu erzählen, und am Ende des Abends
    hatten wir mehrere Flaschen von dem mordsteuren
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    französischen Wein zur Strecke gebracht, den Gael für
    besondere Anlässe bereithielt.
    »Hallo Miss Carpenter, hier spricht die Sekretärin
    von Mr. Andrew Delacroix.« Gael sprach betont
    gewählt und geschäftsmäßig und versuchte ihre Stimme
    zu verstellen, indem sie sie ein paar Oktaven höher
    schraubte. Hah – ihre Darbietung wäre glaubwürdiger
    gewesen, wenn sie mit ihrer normalen Stimme
    gesprochen und sich eine Sonnenbrille aufgesetzt hätte.
    Meine Augen wurden schmal, und ich grinste dreckig,
    gab aber keinen Ton von mir.
    Schließlich ließ sich die Stimme erneut vernehmen.
    »Miss Carpenter? Mr. Delacroix möchte gerne, daß Sie
    ihn heute abend bei sich zu Hause aufsuchen«,
    quietschte sie wenig überzeugend.
    »Ha! Sagen Sie Ihrem Mr. Delacroix, daß ich nicht
    mehr für ihn arbeite und darum auch nicht mehr hüpfe,
    wenn er ›Frosch‹ sagt. Richten Sie ihm aus, daß er auf
    seinen Knien anrutschen und um eine Audienz bitten
    kann, wenn er mich sehen will. Vielleicht lasse ich mich
    dann herab, mit ihm zu sprechen. Vielleicht auch nicht.
    Und ich wünsche noch einen schönen Tag!« Mit einem
    boshaften Grinsen ließ ich den Hörer möglichst laut auf
    die Gabel scheppern. Ich konnte fast vor mir sehen, wie
    die beiden sich vor Lachen am Boden wälzten.
    Spaßvögel.
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    Anice hob den Kopf, ihre Augen schmale

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