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Heißer Winter in Texas

Heißer Winter in Texas

Titel: Heißer Winter in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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Schlitze,
    und warf mir ein mißbilligendes Stirnrunzeln zu, weil
    ich herumlärmte, während sie zu schlafen versuchte. Sie
    gähnte, um dem Nachdruck zu verleihen. Ich griff mir
    meinem Mantel und langte ins Bett, um sie für ihren
    Morgenspaziergang einzusammeln. Wie ein Piranha
    nagte sie an meinem Finger, bevor ich sie hochheben
    konnte.
    »Na, toll«, sagte ich, schleppte sie zur Haustür und
    versuchte, ihr die Leine anzulegen. Sie schnappte mit
    den Zähnen danach, biß sich fest und wirbelte solange
    damit herum, bis von der Leine nichts mehr übrig war
    und sie sich vollständig eingewickelt hatte. Dann linste
    sie mich von schräg unten an, ob ich auch zusah.
    »Okay, kleine wilde Frau. Ich sehe dich. Bist du jetzt
    fertig?« Ich entwirrte Leine und Hündin. Sie versetzte
    der Leine noch ein paar Stöße, um sicherzugehen, daß
    sie tot war.
    Wir gingen auf unseren Spaziergang, der heute
    doppelt so lange dauern würde, denn Anice liebte es,
    mich bei schlechtem Wetter auszuführen. Ein
    schneidender
    Wind
    wehte,
    während
    wir
    dahinschlenderten. Die Gefahrenzone befand sich drei
    Häuser weiter. Dort lebte unsere Erzfeindin, Mrs.
    Dantzler. Ich sah, wie sie mit ihren winzigen roten
    Rattenaugen hinter dem Vorhang hervorspähte, als wir
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    vorbeiflanierten. Sie duldete keine Hunde in ihrem Hof
    (wie wir herausfanden, als wir vor zwei Jahren in diese
    Gegend zogen. Eines Morgens, als ich schläfrig darauf
    wartete, daß Anice ein braves Mädchen sein würde, war
    Mrs. Dantzler schrill schreiend aus dem Haus gerannt.
    Wie eine Berserkerin hatte sie mich angebrüllt, ungefähr
    eine halbe Ewigkeit lang. Ich hatte vergeblich versucht,
    sie zu beruhigen). Heute morgen winkte ich unschuldig
    dem Vorhang zu, derweil Anice in dieselbe Richtung
    nickte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Vorhang
    herabfiel, als wir den nächsten Hof erreichten. Mrs.
    Dantzler ging jede Nacht um zehn Uhr schlafen, und
    um halb elf schlichen Anice und ich schnurstracks in
    ihren Hof, damit Anice ihr Geschäft erledigen konnte.
    Ich war eigentlich nicht besonders stolz auf dieses
    abendliche Ritual, aber ich konnte mich auch nicht
    überwinden, damit aufzuhören.
    Der Himmel war grau. Der Wind war eisig. Die
    Bäume waren kahl. Der Tag war trübe. Mir gefiel das.
    Etwa die Hälfte der Jahreszeit, die wir in Houston
    »Winter« nennen, ist der Himmel wunderbar blau, und
    die Temperaturen sind mild. Mir würde der echte
    Winter nicht weiter fehlen, wenn nur die Bäume ihre
    Blätter behalten würden. Aber es gibt nichts
    Deprimierenderes als einen schönen, frühlingsmilden
    Tag mit nackten, schwarzen Bäumen.
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    Als wir nach Hause kamen, klingelte das Telefon.
    Gelassen tigerte ich nach hinten ins Schlafzimmer.
    Natürlich wieder Gael und Katherine. Sie wußten nie,
    wann Schluß war.
    »Hallo, Miss Carpenter?« sagte eine Männerstimme.
    »Hier spricht Andrew Delacroix.«
    Ich hätte fast in den Telefonhörer gebissen.
    »Ja?« Ich hörte mich an, als wäre mein Hals ein
    Luftballon, dessen Ende jemand so weit zudrückte, daß
    die Luft nur quietschend daraus entweichen konnte. Ich
    versuchte, mich leise zu räuspern, aber es klang
    bedenklich nach entgleisendem Zug.
    »Meine Sekretärin hat mir ausgerichtet, daß ich Sie
    auf den Knien um eine Audienz bitten müßte, aber ich
    dachte, ich versuche es zuerst telefonisch«, sagte er
    höflich.
    Ich fühlte, wie ich rot wurde, und fing an, eine
    Erklärung zu stammeln, aber dann dachte ich, zur Hölle
    mit ihm.
    »Ich wüßte gern, ob Sie vielleicht heute abend zu mir
    kommen könnten – auf ein paar Drinks mit meiner Frau
    und mir?« fragte er.
    »Heute?« fragte ich, um Zeit zu gewinnen und mir
    darüber klar zu werden, was das alles zu bedeuten
    hatte. Ich wußte, daß ich eine gute Journalistin war und
    ein Gewinn für die Times, aber ich hatte nicht damit
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    gerechnet, den Eigentümer persönlich an der Strippe zu
    haben. Ich hatte erwartet, daß Kelly zwei, drei Tage
    verstreichen lassen und mich dann anrufen würde, um
    zu verhandeln. Oder vielleicht würde sogar JJ Mattox,
    der Chefredakteur, bei mir anklingeln – nicht aber
    Andrew Delacroix. Ich begann, mich höchst wichtig zu
    fühlen.
    »Ja, heute abend bitte«, bekräftigte er fast
    entschuldigend. »Ich muß morgen zu einer Konferenz
    nach New York und hatte sehr gehofft, vor meiner
    Abreise mit Ihnen sprechen zu können.«
    »Oh. Aha. Ja, ich schätze, es geht heute abend. Ich
    brauche allerdings Ihre

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