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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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hatten? Jetzt, da sie sich genau erinnerte, war es, als wäre eine große Last von ihr genommen worden. Es verstärkte ihre Kraft, ihren Willen, ihre Entschlossenheit.
    Sie verdrängte die schlimmsten Bilder der Erinnerung und überlegte, was sie jetzt tun musste.
    Dies war nicht länger Colins Kampf. Es war ihrer. Colin mochte kämpfen, um eine Nation zu retten, doch ihre Gründe gingen weitaus tiefer.
    Sie würde diesen Krieg führen, um ihre Seele wiederzugewinnen.
    Den Rest der Nacht schritt Georgie unruhig zwischen den beiden Kojen auf und ab.
    Wenn Colin ihr doch nur glauben, ihr vertrauen würde!
    Mit jedem Schritt wurde ihr klarer, dass sie nur das Offenkundige ignorierte.
    Wenn sie ihm doch nur vertraut hätte!
    Erschöpft legte sie sich nieder, die Hand auf Chloes Wiege, eine ständige Erinnerung daran, was sie verloren hatte.

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    Kapitel 14
    K urz vor dem Morgengrauen bemerkte Georgie, dass Mandevilles Schaluppe ebenso fort war wie das andere Schiff. Jetzt segelten nur noch die Gallia und die Sybaris Seite an Seite.
    In der Nacht war sie in ihrer Kabine unruhig auf und ab gegangen und hatte versucht, einen Plan zu entwickeln, wie sie die französische Crew überlisten konnte, doch schließlich hatte sie eine Idee nach der anderen verworfen.
    Als die Sonne über den Horizont stieg, wälzte sich Kit in ih r er Koje auf die Seite. »Bist du immer noch wach?«
    »Ja.« Georgie konnte nicht aufhören, an Mandevilles Worte zu denken.
    Keine Zeugen, Bertrand. Keine Zeugen.
    Bald würden sie den Hafen erreichen, und dann waren sie verloren. Ganz zu schweigen davon, dass Mandeville unaufhaltsam nach London segelte, um seine schändlichen Pläne in die Tat umzusetzen.
    »Wenn du nicht ein wenig schläfst, wirst du wieder einen deiner Migräneanfälle bekommen. Und nach den Schatten unter deinen Augen zu urteilen, ist es bald so weit.« Kit zog die Decke über ihren Kopf.
    Ihre Schwester hatte Recht. Einer ihrer Migräneanfälle hätte ihr gerade noch gefehlt. Sie bezweifelte, dass es auf dem Schiff irgendwelche Medikamente gab, um ihr Leiden zu mildern.
    Es gab kaum Schlimmeres als ihre verdammte Migräne.
    Verdammte Migräne ...
    Plötzlich bekam Georgie eine Gänsehaut. »Kit! Das ist eine perfekte Idee. Ein schlimmer Migräneanfall.«
    Ihre Schwester spähte unter der grauen Wolldecke hervor. »Willst du den Franzosen Kopfschmerzen bereiten?«
    »In gewisser Weise«, sagte Georgie, setzte sich auf die Koje zu ihrer Schwester und weihte sie flüsternd in ihren Plan ein.
     
    Die Deckenluke in der Decke wurde geöffnet. Sonnenschein flutete in den Laderaum und blendete Colin. Er blinzelte mit dem nicht zugeschwollenen Auge, in dem anderen pochten Schmerzen.
    Außerdem hatte er Kopfschmerzen, und seine Rippen taten weh, doch er tröstete sich mit dem Gedanken, dass nichts gebrochen zu sein schien. Im Laufe der Zeit würde er genesen - sofern ihm Zeit blieb. Mit Mandeville an Bord gab es wenig Hoffnung für sie alle.
    Doch selbst diese düsteren Aussichten hatten ihn nicht davon abgehalten, die ganze Nacht über Pymms Enthüllungen Georgies Identität betreffend zu grübeln.
    So vieles ergab jetzt Sinn - warum sie ihm ihre Identität nicht preisgegeben hatte, ihr Abenteuergeist - doch es blieb auch eine Fülle von Fragen. Warum hatte sie so große Angst vor ihm? Warum war sie vor ihrer Verlobung mit Lord Harris geflohen? Offenbar war die Vereinigung nicht die große Liebe gewesen, wie sein Anwalt behauptet hatte. Er hatte gesagt, beide Parteien seien glücklich über das Arrangement.
    Vielleicht wusste Pymm das eine oder andere über Lord Harris.
    Doch bevor Colin Gelegenheit bekam, ihn zu fragen, knarrte und ächzte die Leiter, und ein Wächter kletterte herab. Er murrte etwas über den Gestank im Laderaum und wie sehr er sein Frühstück vermisste.
    »Meint Ihr, sie geben uns endlich etwas zu essen?«, fragte Livett, erhob sich vom Boden und stellte sich zu Colin.
    »Hoffen kann man«, sagte Colin, obwohl er bezweifelte, dass Bertrand die Vorräte der Sybaris an die Gefangenen vergeudete.
    Wenn sie Glück hatten, würden sie vielleicht etwas von der mit Getreidekäfern verseuchten Kost der Gallia bekommen. Das war zwar keine sehr appetitanregende Vorstellung, aber immerhin etwas Essbares. Wenn er seine Kraft wiedergewinnen wollte, musste er essen - da waren Georgie, Kit und Chloe und sein Bruder, für deren Sicherheit er sorgen musste.
    Und er musste Mandeville stoppen.
    Dann würde er seine

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