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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Prophezeiung wahr machen und dafür sorgen, dass die Gallia bis zur Wasserlinie abbrannte.
    Wie er eine Möglichkeit finden würde, aus seiner gegenwärtigen misslichen Lage herauskommen und all dies schaffen konnte, war eine völlig andere Sache.
    Der Wächter blieb am Fuß der Leiter stehen und wartete auf Bertrand, der nach ihm herunterkletterte.
    »Das kann kaum Frühstück bedeuten«, raunte Livett und wandte sich von der Tür ab.
    In diesem Augenblick dachte Colin nicht mehr an seinen leeren Magen, sondern an die dritte Person, die zu den Gefangenen herunterstieg.
    Die schlanken Fesseln und wohl geformten Waden, die auf der Leiter auftauchten, konnten nur einer Person gehören:
    Georgie.
    Bei ihrem Anblick stieg ein prickelndes Gefühl in ihm auf. Sie war sicher und wohlauf. Jedenfalls im Augenblick.
    Bertrand bot ihr die Hand, als sie sich der letzten Sprosse näherte; sie ergriff sie und schenkte ihm ein Lächeln, das bestimmt die unerbittlichsten Herzen erwärmt hätte.
    »Danke, Capitaine«, murmelte sie. »Ihr seid äußerst freundlich.« Sie erlaubte ihm, ihre Hand ein wenig länger zu halten als nötig. Als Colin sah, wie der Mann sie einfältig grinsend mit seinen Blicken verschlang, schwor er sich, jedes Schiff zu versenken, das Bertrand jemals befehligen würde.
    »Oui, das ist doch selbstverständlich«, stammelte der alte Narr. »Ich tue alles, was Euch bei guter Laune hält.« Er ließ seinen Blick durch den Laderaum schweifen. »Der Schiffsarzt? Wo ist der Arzt?«
    Colin streckte den Arm aus, um ihm die Sicht auf Pymm zu blockieren. »Was wollt Ihr von ihm?«
    Bertrand kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Das geht Euch nichts an, Danvers. Tretet zurück, oder ich lasse diesen Mann über Eure Leiche zu mir bringen.«
    Colin wich nicht von der Stelle. »Was wollt Ihr von Mr Phillips?«
    Bertrand schimpfte und drohte, doch dann griff Georgie ein.
    »Ich brauche Mr Phillips' Dienste.«
    Was, zum Teufel, hatte sie denn jetzt vor? Colin spürte, dass die verrückte, eigensinnige Georgie irgendeinen wilden Plan hatte, und er bangte um ihrer aller Leben. Ihr Ausflug in die gefährliche Welt des Hurenballs war für ihn genug Beweis dafür, dass sie vor nichts zurückschreckte, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte.
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Sie sieht gesund genug aus.«
    »Was der Dame fehlt, geht Euch nichts an«, sagte Bertrand. Er wandte sich an Brun, den Wächter. »Hol den Arzt her und halte dann Wache, um dafür zu sorgen, dass er Madame Saint-Antoine nichts antut.«
    Bertrand neigte sich wieder über Georgies Hand. »Wenn es Euch wieder besser geht, werdet Ihr vielleicht noch einmal mit mir dinieren können.«
    »Es wäre mir ein Vergnügen«, schnurrte Georgie.
    Der Capitaine stieg die Leiter hinauf und gab sich alle Mühe, wie ein flotter Kavalier zu wirken. Es fiel ihm ein wenig schwer, denn mit seinem Schmerbauch passte er kaum durch die Luke.
    »Bitte, Captain Danvers«, sagte Georgie. »Wenn Ihr mir einen Moment Mr Phillips überlassen könnt, versichere ich Euch, dass ich Euch Eure Freundlichkeit vergelten werde.« Ihr Blick bat ihn, ihr nur noch einmal zu vertrauen.
    Welche Wahl hatte er? Brun stand auf dem Sprung und wirkte nur zu bereit, Colin ein paar weitere Schläge zu verpassen. So wich Colin etwas zurück.
    Georgie blickte von dem brutalen Mann zu Pymm und dann wieder zu Brun, der sich gegen die Wand lehnte. »Monsieur, seid Ihr so freundlich, mich mit dem Arzt allein zu lassen?«
    Der Kerl runzelte die Stirn. »Man hat mir befohlen zu bleiben.«
    »Ja, aber meine Probleme sind weiblicher Art, und es wäre mir äußerst peinlich, darüber vor einem Mann außer dem Arzt zu sprechen.«
    Weibliche Probleme? Colin hätte Brun am liebsten gesagt, dass Georgie ein personifiziertes weibliches Problem war.
    Als sich der hartnäckige Wächter nicht rührte, fügte Georgie hinzu: »Weil damit zu rechnen ist, dass dies einige Zeit dauern wird und ich nicht möchte, dass Ihr auf Euer Frühstück verzichten müsst, habe ich meine Zofe gebeten, ein Tablett mit Frühstück zu bringen.«
    Wie auf ein Stichwort hin steckte Kit den Kopf durch die Luke und schwenkte einen frischen Brotlaib, als versuche sie eine Ratte aus deren Versteck zu locken.
    Der Blick des Mannes glitt von dem duftenden Brotlaib zurück zu Pymm. Offensichtlich schätzte er ein, welche Gefahr der ältere Mann darstellte.
    Als selbst das Angebot eines guten Frühstücks ihn nicht die Leiter

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