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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Eigenschaften hat.«
    Colin stöhnte auf. Georgie und Explosivstoffe? Er sollte schon mal zu beten anfangen.
    »Wenn ich das Mittel in Brandy schütte ...«, begann sie zu fragen.
    »Brandy?« Pymm schüttelte den Kopf. »Es wird sich zu leicht verflüchtigen. Und ich kann nicht garantieren, wie es vermischt mit Alkohol reagiert. Es könnte zu katastrophalen Nebenwirkungen führen.«
    »Klingt nach einer schrecklichen Verschwendung von gutem Brandy«, murmelte Livett.
    Colin lehnte den Kopf gegen die Gitterstäbe. »Georgie, ich wünschte, du würdest dir das noch einmal überlegen.«
    »Das kann ich nicht. Jetzt nicht.« Sie neigte sich näher. »Mandeville war an Bord. Gestern Nacht.«
    »Ja, ich weiß. Rafe hat es mir erzählt. Deshalb kannst du dies nicht tun. Wenn er dir gegenüber Verdacht schöpft - auch nur die Spur eines Verdachts -, wirst du nicht mehr sicher sein.«
    »Er ist nicht mehr an Bord. Er hat das Schiff vor dem Morgengrauen verlassen.«
    Colin seufzte erleichtert auf. Wenn nur Betrand herumschlich, hatte Georgie eine gute Chance, nicht erwischt zu werden. Dennoch wurmte es Colin, dass Mandeville so nahe gewesen war und nicht gefasst hatte werden können. Vielleicht gab es trotzdem noch eine Chance. »Weißt du, wohin er will?«
    Sie nickte. »London.« Ihr Blick bohrte sich in seinen. »Du musst ihn stoppen, Colin. Du musst es. Und jede Minute, in der du hier eingesperrt bist, wird sein Vorsprung größer. Du siehst also, dass es keinen anderen Weg gibt.«
    Er wusste, dass sie Recht hatte. Aber was, wenn sie scheiterte?
    Georgie und Kit brauchten die meiste Zeit des Tages, um die nötigen Zutaten für Pymms Trank zusammenzubekommen. Sie brachte sogar Bertrand dazu, einige der Dinge von der Gallia holen zu lassen - mit einem scheuen Lächeln und der Verheißung, dass sie dies sicherlich in die Stimmung bringen würde, mit ihm zu Abend zu essen.
    Als Kit zum letzten Mal den Trank umrührte, schnüffelte Georgie an dem süßlich riechenden Gebräu und seufzte.
    »Meinst du, es wird klappen?«, fragte Kit und spähte in den Topf.
    »Ich hoffe es«, erwiderte Georgie. Hoffentlich hatte sie sich an die richtige Dosierung der Zutaten erinnert, die ihr Pymm zugeflüstert hatte. Er hatte davor gewarnt, dass eine falsche Menge bei der Mixtur zu einem katastrophalen Ergebnis führen konnte. Anstatt einzuschlafen, würden die Männer dann jegliche Hemmungen verlieren.
    Dann würden sie und Kit allein auf einem Schiff voller hemmungsloser, lüsterner Seeleute sein.
    »Tu noch ein bisschen mehr davon rein«, sagte Georgie und wies auf den Salpeter.
    Kit wirkte skeptisch, fügte jedoch einen Löffel voll hinzu. Und dann nach einem Nicken von Georgie einen weiteren.
    Sie füllten die Mixtur vorsichtig in einen ledernen Weinschlauch, wobei sie darauf achteten, nichts auf ihre Kleidung zu verschütten.
    Das war Pymms andere Warnung gewesen. Den Trank von ihrer Kleidung fern zu halten. Er hatte etwas davon gemurmelt, dass sich das Gebräu an einem warmen Tag durch Wollstoff fressen könnte.
    Georgie schlüpfte aus ihrer Kabine und hinab in den Laderaum, ohne gesehen zu werden. Es war von Vorteil, dass das Schiff nur mit wenigen Männern aus der Crew der Gallia bemannt war. Nur ein paar Matrosen lümmelten sich herum.
    Sie folgte dem Gang bis zu dessen scheinbarem Ende. Das Holz wölbte sich hoch, als erreichte es den Bug, doch in Wirklichkeit war das Schiff mit einer falschen Wand versehen, damit man diesen Eindruck gewann. Sie tastete an der Wand entlang, bis sie den Hebel fand, der von einem Balken verborgen war. Dann öffnete sie die kleine Falltür und schlüpfte hinein.
    Der geheime Lagerraum war eng, eine kleine Laterne brannte an einem Haken an der Decke. »Rafe? Rafe, bist du da?« Sie leuchtete mit ihrer kleinen Lampe.
    »Ich bin hier«, sagte er und stand auf. »Dachte schon, Ihr hättet mich vergessen.« Rafe blickte an Georgies Schulter vorbei. »Ist Kit bei Euch?«
    Georgie unterdrückte ein Lächeln. »Nein, sie ist bei Chloe.«
    Er zuckte die Achseln. »Sie sagte, sie zeichnet mich, damit ich das Bild meiner Mutter schicken kann.«
    Georgie zerzauste sein Haar. »Und das wird sie auch tun. Wenn wir die Sybaris wiedererobert haben. Und jetzt lass uns an die Arbeit gehen.«
    Sie entsiegelten ein Fässchen nach dem anderen und schütteten jeweils einen Teil von Pymms Trank hinein. Dann verkorkte Rafe sie wieder und erneuerte das Siegelwachs.
    Als sie mit dem letzten Fässchen fertig waren, grinste Rafe.

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