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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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denn die von einem guten Getränk ... oder gutem Spaß?«
    »Da habt Ihr Recht«, sagte Georgie. Sie nickte zu dem Cognacfässchen hin. »Ihr Männer könntet also dieses Fässchen leer trinken und einer Frau immer noch bieten, was sie wünscht? Das möchte ich erleben.« Georgie lächelte süß und blickte Brun unter halb gesenkten Wimpern verheißungsvoll an.
    Er nickte bei ihrer Herausforderung und hob das letzte Fässchen auf seine Schulter. »Trinkt leer , mes amis. Die Ehre Frankreichs steht auf dem Spiel.« Er zog mit seinem Pferdegebiss den Korken aus dem Fässchen und spuckte ihn zur Seite. Dann hielt er das Fässchen hoch, kippte es und ließ den Cognac in seine Kehle rinnen.
    Als er zu würgen begann, gab er das Cognacfässchen an den nächsten Mann weiter, und so machte es die Runde, bis es leer getrunken war.
    Und sie standen immer noch.
    Vier Männer mit einem teuflischen Ausdruck in den Augen und keinem Funken Anstand mehr.
    »Komm, mein Täubchen«, lallte Brun. »Wir haben unseren Teil des Handels erfüllt.«
    »Ja, der Handel. Jetzt geht's rund«, sagte einer der Männer, bevor er umkippte.
    Seine Saufkumpane lachten und machten sich über ihn lustig, bis ein weiterer vornüber stürzte, wie eine gefällte Eiche auf das Deck schlug.
    Zwei sind hinüber, dachte Georgie. Bleiben noch zwei. Doch diese beiden wirkten, als hätten sie Kamillentee in sich hineingeschüttet, keinen zwanzig Jahre alten Cognac.
    Brun hielt seinem Kumpan die Handfläche hin, auf der etwas lag. Würfel. Sie wollten um sie würfeln. Der andere Typ nickte, nahm die beiden Würfel von Bruns Handfläche und warf sie aufs Deck. Er neigte sich vor, um zu sehen, was er geworfen hatte, und fiel mit dem Gesicht voran auf die Würfel.
    Georgie konnte nur den Kopf schütteln. Angst und Entsetzen hielten sie im Griff, und sie wünschte aus ganzem Herzen, sie hätte die Dosis an Nachtschatten, die Pymm ihr geraten hatte, erhöht und die gesamte Bagage vergiftet.
    Ihr Gewissen hatte sich geweigert, einen Massenmord zu begehen. Diese erhabene Ethik würde sie jetzt nicht retten.
    Georgie hielt den Atem an, als Brun schwankte.
    Er stierte auf das leere Fässchen, dann wieder zu ihr. In seinen glasigen Augen flackerte es auf. Es dämmerte ihm. Er wusste plötzlich, was sie getan hatte. Bei dieser mörderischen Erkenntnis torkelte er zwei Schritte auf sie zu. Er öffnete den Mund, um zu schreien, doch seine Zunge war zu schwer, und er war zu benommen, um mehr als einen erstickten Laut auszustoßen.
    Als der letzte gurgelnde Ton aus seiner Kehle kam, fiel Brun vornüber und regte sich nicht mehr.
    Georgie atmete erleichtert auf. »Verdammter Kerl«, murmelte sie, ging zu ihm und trat ihm in die Rippen. »Das ist dafür, dass du Colin geschlagen hast«, sagte sie. »Und für das, was du mir antun wolltest.«
    Erschauernd zog sie sich zu Bertrand zurück. Er schlief und schnarchte so laut, dass sie befürchtete, die Wachen auf der Gallia könnten es hören und irrtümlich für ein Alarmsignal halten.
    Sie rümpfte angewidert die Nase und durchsuchte seine Kleidung, bis sie den Schlüsselring fand, den sie bei ihm schon einige Mal gesehen hatte. Er war tief in seiner Jackentasche verborgen. Georgie schnitt eine Grimasse, zog die Schüssel heraus und überquerte dann das Deck, als sei nichts geschehen.
    Sie wollte auf keinen Fall die Crew der Gallia misstrauisch machen.
    Doch als sie erst durch die Luke geklettert war, hetzte sie die Leiter hinunter zum Laderaum. Der Wächter schnarchte auf seinem Posten, einen leeren Weinschlauch neben sich, und so lief sie an ihm vorbei zur Tür. Sie nahm die Laterne und hielte sie an das Gitterfenster.
    » Colin ! Colin, ich habe die Schlüssel«, rief sie.
    Colin erhob sich steif vom Boden. Pymm war gleich hinter ihm, ebenso Livett und der Rest der Crew
    »Verdammt, Georgie, ich habe dir davon abgeraten. Bei den Geräuschen dort oben, dachte ich ... Ich hatte Angst, dass du ...« Er seufzte erleichtert und griff durch die Gitterstäbe, um ihr Haar, ihre Wange zu berühren. »Wenn du jemals wieder so ungehorsam bist, werde ich ...«
    Sie schwenkte die Schlüssel außerhalb seiner Reichweite. »Willst du nun befreit werden oder nicht?«
    Colin furchte die Stirn. »Ja, aber...«
    »Ach was«, murmelte sie und trat einen Schritt von der Tür zurück.
    Er grollte etwas in sich hinein, doch als er wieder sprach, klang es sanft. »Weißt du, welche Sorgen ich mir gemacht habe? Georgie, meine verrückte, eigensinnige

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