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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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hatte er geglaubt, er wäre darüber hinweggekommen, in jeder Frau, der er begegnete, seine Georgie zu sehen. Doch für einen Augenblick hatte er gedacht, Georgies Gesicht unter der regennassen Kapuze zu erkennen.
    Außerdem hätte er schwören können, Geräusche gehört zu haben. Aus ihrem Koffer, der zwischen den Füßen ihrer Schwester stand, glaubte er das Weinen eines Babys zu vernehmen.
    Ein Baby? Jetzt verlor er wirklich den Verstand.
    »Um Himmels willen, was habt Ihr da drin?«, fragte er und wies auf den Koffer.
    »Nun, meinen Besitz, was sonst«, sagte die Frau, rauschte an ihm vorbei und klopfte auf den Koffer, wie um sich zu vergewissern, dass er gut verstaut war. Dann wandte sie sich wieder ihm zu und stemmte die Hände auf die Hüften. »Ihr könnt meine Pistole wegwerfen, aber Ihr nehmt uns mit, ob es Euch gefällt oder nicht.«
    Völlig ungläubig sah er, wie die Frau entschlossen ins kalte Was ser watete, dabei ihr Kleid raf fte und den Blick auf derbe Frauenschuhe und lange Beine mit grauen Wollstrümpfen freigab.
    Doch vor seinem geistigen Auge wurden die Schuhe zu bestickten eleganten Tanzschuhen und die Wolle der Strümpfe zu schimmernder Seide ...
    Beine, die sich um seine schlangen, während er sich auf sie senkte ... seidenweiche Schenkel, die er so begierig geteilt hatte ... die Frau, die ihn zum Höhepunkt getrieben und ihm gesagt hattet was sie sich so sehnlichst wünschte ...
    Er verspürte ein Prickeln der Erregung bei diesen Erinnerungen und atmete tief durch, um einen klaren Kopf zu bekommen.
    Er spielte mit dem Gedanken, seinen Kopf ins kalte Wasser zu tauchen, um wieder zu Verstand zu kommen. Stattdessen holte er noch einmal tief Luft und folgte ihr.
    Er würde nicht zulassen, dass diese Frau das Kommando über sein Beiboot übernahm.
    Es würde ihr recht geschehen, sie für die Franzosen zurückzulassen und vermutlich England eine Menge Probleme ersparen. Denn er traute ihr glatt zu, dass sie die Franzosen bei ihrer Gefangennahme so durcheinander brachte, dass sie zu einer bedingungslosen Kapitulation bereit waren.
    »Jetzt hört mal zu«, begann er, völlig entschlossen, sie an den Hüften zu packen und ins Meer zu befördern, wo alle Hexen seiner Meinung nach hingehörten.
    Doch das Pfeifen einer Kugel, die als Querschläger von den Felsen abprallte, stoppte ihn. Er fuhr herum und stellte fest, dass Pymm und diese Frau nicht übertrieben hatten.
    Die Franzosen waren in Volturno eingetroffen.
    Und sie verloren keine Zeit, sich einen Weg zum Strand hinab zu bahnen. Sie hatten bereits eine Feuerlinie längs der Klippe aufgebaut und schössen Sperrfeuer. Ein Kugelhagel pfiff herab und ließ das Wasser aufspritzen.
    Colin warf sofort beide Laternen, seine und die von Pymm, in die See, um das verräterische Licht zu löschen.
    Aber es war zu spät, ihre Position zu verbergen, denn die Klippen hinter ihnen, die bisher dunkel gewesen waren, wurden plötzlich von Fackeln erhellt, in deren Schein sich die Umrisse Dutzender Männer abzeichneten. Angesichts der Bedeutung der Informationen, die Mr Pymm angeblich bei sich haben sollte, hätte es Colin nicht gewundert, wenn die Franzosen den Mann von einem ganzen Regiment gejagt hätten.
    Und da sie ihren Treffpunkt entdeckt hatten, war es nur eine Frage der Zeit, wann sie sein Schiff aufspürten und die restlichen französischen Kräfte in der Umgebung über die Sybaris informierten.
    Er fluchte von neuem, diesmal so laut, dass er Wind und Wellen übertönte.
    »Weg, Sir«, kreischte Pymm. »Wir müssen sofort weg!«
    Da war Colin ganz seiner Meinung. »Ihr habt anscheinend Freunde mitgebracht, Mylady«, sagte er zu der nervenaufreibenden Frau, die zwischen ihm und dem Beiboot stand.
    » Ich habe sie mitgebracht?« Sie stieß einen Fluch aus, bei dem eine Hure in Kingston rot geworden wäre.
    »Ja, Ihr!« sagte er, schob sich näher an sie heran und fuchtelte mit dem Zeigefinger unter ihrer regennassen Nase herum. »Euer Gekeife hat vermutlich die gesamte italienische Küste aufgeweckt.«
    Eine Welle erfasste sie beide und durchnässte sie bis zu den Hüften, aber sie trug nicht dazu bei, ihre erhitzten Gemüter abzukühlen.
    »Ihr seid ein Dummkopf! Mit dem Licht dieser Laternen habt Ihr vermutlich auch noch den letzten Franzosen angelockt.« Ohne ein weiteres Wort sprang sie ins Boot und nahm eines der unbenutzten Ruder.
    »Kommt Ihr oder nicht?«, hatte sie die Frechheit zu fragen, als stünde das Boot unter ihrem Kommando.
    Nachdem die

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