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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Wortwahl.
    Herumgeworfen.
    Colin wurde blass. »Wenn ich gewusst hätte ...«, versuchte er, sich zu verteidigen.
    Georgie nickte. »Ich weiß, du hättest es nicht absichtlich getan. Lass uns vergessen, was geschehen ist. Ich möchte nicht mehr daran denken.« Sie schob sich näher an ihr Töchterchen heran.
    Er nickte dankend und trat auf sie zu.
    Als er in den Lichtkreis der Deckenlampe geriet, hielt Georgie unbewusst den Atem an. Erinnerungen an jene leidenschaftliche Nacht stürmten auf sie ein. Sie sehnte sich nach ihm, nach seiner Umarmung, doch sie holte tief Luft und bemühte sich, ruhig und sachlich zu bleiben.
    Sie konnte es immer noch nicht glauben: Ihr Colin war Baron Danvers. Ihr gesetzlicher Vormund. Derselbe Mann, wegen dessen Machenschaften sie aus London geflüchtet war.
    Welch eine Ironie des Schicksals, dass sie ausgerechnet ihm wiederbegegnet war!
    Als sie Colin jetzt ansah, konnte sie sich kaum vorstellen, dass er ihr Vormund war, denn sie hatte immer angenommen, Lord Danvers sei ein alter egoistischer Narr, aus demselben Holz geschnitzt wie Onkel Phineas. Wie konnte ein Mann, der nur ein wenig älter war als sie, ihr Vormund sein? Nichts ergab einen Sinn. Colin Danvers blieb heute für sie ein Rätsel, wie er es vor einem Jahr schon gewesen war.
    Selbst damals, auf dem Hurenball, hatte er völlig anders gewirkt. Oh, mit seinem eleganten Anzug hatte er an jenem Abend wie ein Gentleman ausgesehen, und vor allem sein Verhalten war das eines noblen Mannes gewesen. Sie hatte ihn sogar für zu ehrbar gehalten, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen.
    Jetzt trug er zwar die grobe Kleidung eines Matrosen, doch er war so viel mehr als nur ein Seemann. Colin Danvers verwirrte sie.
    Gentleman oder Schuft? Seemann oder Pirat?
    Im Augenblick zählte kaum, welche Verkleidung er wählte - er war vom Regen durchnässt - zu seinen Füßen bildete sich eine kleine Pfütze.
    »Du bist durchnässt«, sagte sie und bemühte sich, nicht besorgt zu klingen. Es würde ihr kaum etwas ausmachen, wenn Lord Danvers sich durch eine Erkältung den Tod holte. Doch plötzlich wirkte dieser vom Regen nasse Mann mehr wie Colin als wie ein Kretin. »Zieh sofort diese Sachen aus, Captain.«
    Darüber musste er grinsen. »Du kommst immer noch gleich zur Sache, wie?«
    Georgie spürte, dass sie errötete. »Das habe ich nicht gemeint. Ich wollte nur ...«
    »Es war auch nur ein Scherz.« Er streifte seine Jacke ab, und sie sah, dass er wirklich durchnässt war - sein weißes Hemd klebte an seiner Brust und den Armen.
    Colin hatte sich in diesem einen Jahr sichtlich verändert. Er hatte abgenommen, sein Gesicht zeigte Sorgenfalten. Sie hätte sie am liebsten weggewischt. Er war von den langen Stunden, die er der Mittelmeersonne ausgesetzt gewesen war, tief gebräunt. Sein Körper wirkte dennoch kräftiger als in jener Nacht des Balls - abgehärtet von der Arbeit an Bord seines Schiffes.
    Unbekümmert zog er das nasse Hemd aus, nahm sich eines der Handtücher vom Halter und trocknete sein Haar und den nackten Oberkörper.
    Georgie glaubte zu spüren, wie das Handtuch über seine Haut glitt - denn in ihren Träumen hatte sie immer wieder über seine Brust gestreichelt. Als bei den Erinnerungen Wärme in ihr aufstieg, blickte sie fort, verlegen wegen der Richtung, die ihre Gedanken nahmen.
    Dies ist Lord Danvers, rief sie sich in Erinnerung. Nicht Colin.
    Colin war fort. Für immer für sie verloren. Und doch ... Sie blickte wieder verstohlen zurück zu dem Mann vor ihr.
    Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch sein nasses, zerzaustes Haar. Es war immer noch schwarz wie die Schwingen eines Raben. Er nahm ein Stück Lederschnur aus der Hosentasche und band das Haar zusammen, sodass er gepflegter und weniger piratenhaft wirkte.
    Georgie stellte sich vor, wie es sein würde, die Lederschnur zu lösen, damit das Haar wieder offen herabfiel und ihm etwas Schurkisches verlieh.
    Hatte er nicht das Gleiche bei ihr getan? Er hatte ihre Haarnadeln gelöst, bis ihre Locken über ihre Schultern gefallen waren und sie sich von einer alten Jungfer in eine sinnliche Frau verwandelt hatte.
    Colin , wollte sie flüstern, wie sehr habe ich mich danach gesehnt, dich zu finden, wieder in deinen Armen zu hegen.
    Sie blickte in seine Augen und sah, dass er sie beobachtete. Ein scharfes Funkeln war in seinen grünen Augen, und plötzlich fühlte sie sich durchschaut, als könnte er ihre Gedanken lesen und wüsste, dass sie ihn noch immer begehrte.
    Hitze

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