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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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atmete tief durch, als er die Kabine durchquerte und neben seiner Koje stehen blieb. Er ragte vor dem Säugling auf, und plötzlich wirkte ihre Tochter so verletzlich und zerbrechlich. Georgie schob sich näher heran, versuchte, sich zwischen Colin und das Baby zu drängen.
    Es ist meine Tochter, sagte sie sich, nicht seine. Es wird niemals seine sein.
    »Ich würde es vorziehen, wenn du sie da herauslässt.«
    Er sah nicht zu ihr auf; sein Blick war weiterhin auf das Baby zwischen ihnen gerichtet. »Das kann ich nicht, und das werde ich nicht.«
    Georgie erzitterte innerlich. Er sollte sich nicht für sein Kind interessieren. Lord Danvers hatte vermutlich Dutzende unehelicher Kinder, um die er sich ebenso wenig kümmerte wie um seine Mündel.
    Hoffentlich sogar noch weniger.
    So versuchte sie es mit einer Lüge. »Sie ist nicht von dir.«
    Sein Blick wurde härter. »O doch, sie ist von mir.«
    Es war kein Zögern und kein Zweifel in seiner Stimme; genauso hatte sie sich das bei Colin vorgestellt. Bei ihrem Co li n, nicht bei ihrem treulosen Vormund.
    »Wie heißt sie?«, fragte er.
    »Chloe.« Es war eine nur ungern gegebene Antwort, und mehr würde sie ihm nicht preisgeben. Außerdem verlief diese Begegnung überhaupt nicht, wie sie geplant hatte. In den vergangenen Stunden war sie in der Kabine auf und ab gegangen und hatte überlegt, was er sagen würde ... und was sie darauf erwidern würde. Sie hatte fast damit gerechnet, dass er in seine Kabine stürmen und sie vor die Wahl stellen würde, ob sie auf einer einsamen Insel ausgesetzt oder dem Kapitän des nächsten Schiffes auf dem Weg in den Osten verkauft werden wollte.
    Nein, er verhielt sich keineswegs gleichgültig. Als hätten sie eine zweite Chance ...
    Georgie verbannte diesen Gedanken. Wie eine Katze mit neun Leben hatte sie im vergangenen Jahr viel Glück gehabt - sie hatte von Mrs Taft ein bescheidenes Vermögen geerbt, war aus London entkommen, hatte die Trauerkleidung einer Witwe getragen und schließlich die Freiheit gefunden, nach der sie sich stets gesehnt hatte.
    All dies würde sie nicht aufs Spiel setzen, indem sie an eine Zukunft glaubte, die er ihr so verlockend vorgaukelte, um nichts auf der Welt. Nicht wegen des Wortes eines unberechenbaren Mannes.
    »Chloe ... und wie noch?«, fragte er.
    Georgie wich von neuem aus. Weshalb wollte der Mann unbedingt ihren Nachnamen wissen? »Nur Chloe.«
    Er hob behutsam den Saum der Decke an, damit er das Gesicht des Babys sehen konnte, und Georgie dachte für einen Moment, er würde die Kleine auf die Arme nehmen. Zu ihrer Erleichterung ließ er die Hand jedoch wieder sinken.
    »Ist sie dort auf der Koje sicher?«, fragte er.
    Sie wäre sichererer, wenn sie weit fort von dir wäre, wollte sie in ihrem Ärger schreien, doch sie wusste, dass dies nicht stimmte. Jeder Dummkopf konnte die echte Besorgnis in seinem Blick sehen, die Zärtlichkeit, als er die Decke um das Baby zurechtzupfte.
    »Sicher genug«, sagte Georgie. »So lange sie in der Mitte liegen bleibt und die See nicht rau wird.« Sie blickte wieder auf ihre Tochter. »Eine Wiege wäre allerdings besser, denn sie mag es, geschaukelt zu werden.«
    Colin sa h auf, und ein warmes Licht schimmerte in seinen Augen.
    Sie glaubte fast, ihn sagen zu hören: Danke dafür, dass du mir das gesagt hast.
    Plötzlich erwachte wieder die Erinnerung an die Nacht nach dem Ball und erschütterte ihren Vorsatz, sich nicht mit Co li n Lord Danvers abzugeben. Plötzlich war er wieder Colin . Ihr Colin.
    Georgie wollte vor ihm zurückweichen. Vor der Verlockung, ihm zu vertrauen, ihm zu glauben.
    Sie konnte es nicht. Er hatte Recht gehabt, als er sich bei seinem Eintreten vorgestellt hatte wie ein Fremder. Sie kannten sich nicht. Sie waren sich fremd. Und bis sie wusste, wie Lord Danvers war, ob er der abscheuliche Vormund ihrer Vorstellung oder der Colin ihres Herzens war, musste sie der Versuchung widerstehen, die er darstellte.
    »Meine Tochter braucht ein e n Namen«, sagte er. »Und der Name Danvers steht ihr rechtmäßig zu.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete sie, ein bisschen hitziger als vermutlich klug war.
    Seine Augen weiteten sich. »Und was ist an dem Namen auszusetzen?«
    Alles, wollte sie sagen.
    Stattdessen erwiderte sie: »Ich ziehe es vor, die Dinge nicht durcheinander zu bringen.«
    »Und den Namen Bridwick zu benutzen?«
    Als sie nicht antwortete, ging er zu dem Stuhl, auf dessen Lehne er sein Hemd gehängt hatte. Es war etwas absichtlich

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