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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Pymm, sie hat bereits auf Euer leichtsinniges Verhalten hingewiesen. Mit dieser Laterne und Eurem Fluchen hättet Ihr sie verdammt genauso gut an die Hand nehmen und führen können.«
    »Nun, es war dunkel, und ich verabscheue Aufträge an der Front«, verteidigte Pymm sich. Er kratzte sich am Kinn, suchte nach weiteren Argumenten und verwarf sie wieder, bis sich seine Miene plötzlich aufhellte. »Der Beweis steht in Eurem Gesicht geschrieben.«
    »In meinem Gesicht?«
    »Ja, Captain. Habt Ihr schon in einen Spiegel geblickt? Nun, sie hat Euch ein blaues Auge verpasst wie ein erstklassiger Boxer.« Seine Augen weiteten sich bei diesem Gedanken. »Vielleicht ist sie gar keine Frau, sondern ein verkleideter Mann. Oh, es wäre den Franzosen zuzutrauen, dass sie einen Mann schicken, der die Rolle einer Frau ...«
    Colin lachte und unterbrach jede weitere fantastische Spekulation. »Ich kann Euch versichern, dass Mrs Bridwick eine Frau ist. Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel.«
    Mr Pymm starrte Colin entgeistert an. Wenn Colin es nicht besser gewusst hätte, dann hätte er angenommen, dass der Mann schockiert war.
    »Ihr habt sie ... Ihr kennt...« Pymm geriet ins Stammeln. »Oh, das ist ungebührlich. Äußerst ungebührlich.«
    Colin ignorierte ihn und sagte: »Ja, nun, lassen wir das mal beiseite. Ihr habt keinerlei Beweis ihrer Schuld.« Als Pymm den Mund öffnete, um zu protestieren, hob Colin eine Hand, um ihm Schweigen zu gebieten. »Und bis Ihr mir einen Beweis anbieten könnt, einen stichhaltigen Beweis, wird es kein Verhör von - fast hätte er Georgie gesagt, doch er beherrschte sich gerade noch rechtzeitig - dieser Mrs Bridwick geben.«
    »So kommt es, wenn man sich mit Frauen einlässt«, sagt Mr Pymm ärgerlich. »Die Dame verbirgt bestimmt etwas, und ich sehe keinen Grund, sie mit Samthandschuhen anzufassen.«
    Colin lächelte. »Ich stimme zwar zu, dass die Dame Geheimnisse hat, aber sie ist keine französische Agentin. Und ich werde beweisen, dass Eure Mutmaßungen falsch sind.«
    Angesichts Mr Pymms Ruf als Agent, der oftmals außerhalb der Legalität operiert und laut Colins Vater dem Außenministerium »höllische Kopfschmerzen« bereitet hatte, war er nicht bereit, das Risiko einzugehen, dass Mr Pymm die Dinge in seine eigenen Hände nahm.
    Colin war gut einen Kopf größer als Pymm, und er benutzte diesen Vorteil und seinen drohendsten Tonfall, der ihm den Ruf als Geißel des Mittelmeeres eingebracht hatte. »Hört mir gut zu, Sir. Ich werde der Sache auf den Grund gehen, auf meine eigene Art und Weise, nicht auf Eure. Das bedeutet: kein Gift, kein Pulver, keine Folter und besonders keine Unfälle.«
    Pymm blickte Colin skeptisch an, aber er wich vor ihm zurück, strich sein Jackett glatt und rückte seine Brille zurecht, bevor er wieder etwas sagte.
    »Also gut, wenden wir Eure Methoden an«, gab er sich geschlagen. »Bis auf Weiteres. Aber letztendlich werdet Ihr erkennen, dass ich Recht habe. Hoffentlich ist es dann nicht zu spät.« Er zog wieder die Briefe hervor. »Unterdessen will ich, dass diese Dokumente gesichert und bewacht werden. Tag und Nacht. Ich will nicht das Risiko eingehen, dass die kleine Schwester der Dame oder die Dame selbst eine Diebin ist und mir die Briefe unter der Nase wegklaut.«
    Kopfschüttelnd sagte sich Colin, dass er sowohl Georgies Geheimnisse ergründen als auch Mr Pymm aus dem Weg bleiben musste. »Es gibt ein Geheimversteck in meiner Kabine. Eure Papiere werden dort sicher sein.«
    Pymm presste kurz die Lippen aufeinander. »Oh, das wird niemals ausreichen. Nicht, solange Ihr der Dame erlaubt, mit Euch das Bett zu teilen.«
    »Die Dame teilt nicht das Bett mit mir«, erklärte Colin. Noch nicht, dachte er im Stillen. »Ich werde veranlassen, dass sie in ein anderes Quartier umzieht. Ich versichere Euch, dass niemand auf dem Schiff außer Euch und mir von dem Geheimfach weiß. Es ist der sicherste Ort an Bord. Wird Euch das zufrieden stellen?«
    »Ich nehme an, das muss es. Aber merkt euch eines, Captain Danvers.« Er drohte Colin mit dem Finger. »Diese Dame bedeutet Ärger. Nichts als Ärger und Probleme.«
    Dieser Theorie konnte Colin nicht widersprechen.
     
    Georgie wandte sich um, als die Kabinentür geöffnet wurde.
    »Pst«, flüsterte sie und wies auf das kleine Bündel auf Colins Koje. »Sie ist endlich eingeschlafen. Sie war ziemlich unruhig, nachdem sie so herumgeworfen wurde.« Als die Worte heraus waren, bedauerte sie ihre

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