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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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Meine Eltern und ich waren sehr verschieden. Meine Mutter verwandte zum Backen immer Fertig-Mischungen, und auch nur, wenn es sein musste . Als ich diese Ta r t e t a t i n für sie backte, konnte ich zum ersten Mal etwas mit meinen Eltern teilen, was mir wirklich sehr am Herzen lag.«
    Ihre Tränen waren inzwischen versiegt, nur hatten sich leider immer noch nicht Nachsicht und Verständnis bei ihr eingestellt.
    »Du hast mich verwandelt«, sagte sie in beängstigend ruhigem Ton. »Ohne meine Erlaubnis und in dem sicheren Bewusstsein, dass ich alles würde aufgeben müssen, was mir wichtig ist.«
    Bastien, der sich nicht in die Defensive gedrängt fühlen oder zugeben wollte, dass sie recht haben könnte, verschränkte die Arme vor der Brust. »Nenn mich verrückt, Mariann, aber ich dachte, dir läge etwas an deinem Leben.«
    »Ich gefiel dir, Bastien. Das hast du selbst gesagt. Du wolltest mich schon küssen, seit wir uns begegnet waren. Und deshalb hast du mich …«
    »Verwandelt?«
    »Ja, verwandelt, um mich zu deiner Sexsklavin zu machen!« Sie biss sich auf die Lippe, als klänge das sogar für sie absurd. Bastien hatte die Situation vielleicht nicht so gut gehandhabt, wie er konnte, doch er war klug genug, zumindest nicht zu lachen.
    »Du bist nicht meine Sexsklavin«, erwiderte er. »Was gestern Nacht passiert ist, geschah, weil du eine Upyr bist. All deine Bedürfnisse werden stärker werden. Du wirst sie mit der Zeit jedoch immer besser unter Kontrolle haben«, versicherte er ihr und drückte in einer – so hoffte er – beschwichtigenden Geste ihren Oberarm. »Und bis du so weit bist, werde ich dir natürlich gern zur Seite stehen.«
    Alles andere als beruhigt, stieß sie seine Hand weg.
    »Ich gehe nach Hause«, sagte sie und erhob sich, um ihre Kleider aufzusammeln. »Ich muss nachdenken.«
    Bastien versuchte, die Panik zu unterdrücken, die in seiner Kehle aufstieg. »Du wirst vor Sonnenaufgang zurückkehren müssen. Wir sind hier zwanzig Meter unter der Erde, während dein Haus überhaupt nicht isoliert ist. Es wird Jahre dauern, bis du riskieren kannst, mehr als ein paar Minuten im Freien zu sein.«
    Sie verharrte jäh, obwohl sie ihr T-Shirt erst halb heruntergezogen hatte, und an ihrem Gesichtsausdruck konnte Bastien erkennen, dass die Wirklichkeit sie wieder einholte. »Du meinst, die Sonne wird mich umbringen?«, fragte sie. »Ist dieser Teil der Geschichten wahr?«
    Er wandte sich ab, um die Besorgnis zu verbergen, die ihre Frage in ihm weckte. Als Emile davon gesprochen hatte, Mariann nach der Verwandlung wählen zu lassen, hatte Bastien nicht gedacht, dass sie das vielleicht tatsächlich wollen würde. Er hatte geglaubt, er könnte sie glücklich machen, und sie würde sich in ihn verlieben. Doch nun erkannte er, wie naiv er gewesen war.
    Die Faust an die Brust gedrückt, atmete er langsam aus. »Ja«, sagte er so ruhig, wie er konnte. »Emile und ich haben eine gewisse Resistenz entwickelt, aber jung wie du bist, könntest du innerhalb von zehn Minuten vollständig verbrennen. Selbstverbrennung ist schmerzhaft, um das Mindeste zu sagen, doch wenn du fest entschlossen wärst, könnte es dir gelingen.«
    Mariann schwieg, als wäre ihr Zorn bei dieser nüchternen Auskunft vollends verraucht. Nach einer Weile hörte Bastien, wie sie in ihre Hose schlüpfte. Das Geräusch des Reißverschlusses eilte ihrer Stimme voraus.
    »Ist es jetzt Nacht?«
    »Ja«, antwortete Bastien. »Du hast den ganzen Tag geschlafen. Wenn wieder der Morgen naht, wirst du schläfrig werden. Es wird mehr als genug Warnzeichen geben.«
    »Selbst wenn ich die Sonne nicht sehen kann?«
    »Selbst dann.«
    Er wusste nicht, wie er sie zurückzuhalten sollte, und er war sich auch nicht sicher, ob er es versuchen sollte. Daher blickte er ihr nur schweigend nach, als sie zur Tür ging. Auf der Schwelle blieb sie jedoch noch einmal stehen, eine blasse, perfekte Hand am Rahmen, von der alle Kratzer und Schnitte, auf die Mariann so stolz gewesen war, verschwunden waren.
    »Ich verstehe, warum du mich gerettet hast«, sagte sie ruhig. »Ich finde es vielleicht nicht richtig, wie du es gemacht hast, aber ich kann es verstehen.«
    Darauf hatte Bastien keine Antwort. Und obwohl er froh war über ihr Verständnis, war es doch Lichtjahre entfernt von dem, was er sich wünschte.
    Mariann fand den Weg aus Bastiens und Emiles grandioser unterirdischer Residenz, ohne überhaupt zu wissen, wie. Der Bunker, vermutete sie, bestand aus einer Reihe

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