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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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von Gewölben, die durch Tunnel miteinander verbunden waren. Die verschiedenen Gänge waren verwinkelt wie ein Labyrinth, die Dutzenden von Türen schienen auf weitere Bewohner hinzudeuten. Oder vielleicht wurden auch nur demnächst noch neue Mitbewohner erwartet.
    Im Verlauf seiner Erklärungen hatte Bastien erwähnt, sie »seien nicht sehr viele«. Mariann hatte nicht die Geistesgegenwart gehabt zu fragen, was er damit meinte. Gab es Hunderte von Upyrs auf der Welt? Tausende? Ihre Intuition sagte ihr, dass es nicht mehr als Tausende geben konnte, denn sonst hätten die Menschen ihre Existenz längst bemerkt. Nicht sicher, ob sie diesen Gedanken weiterverfolgen wollte, ließ sie sich von ihrem Körper und ihrer Nase ins Freie leiten.
    Die geheime Tür bewegte sich unter der Berührung ihrer Hand – was sicher nicht der Fall gewesen wäre, dachte Mariann, wenn Bastien es nicht zugelassen hätte.
    Sowie sie draußen im Freien war, folgte sie einem leicht von Unkraut überwucherten Gehweg durch den Wald. Ihre Geräuschempfindlichkeit war Mariann schon beinahe unheimlich. Sie nahm jedes noch so kleine Ächzen oder Knacken im Unterholz und in den Bäumen wahr. Aber das war nicht die einzige Veränderung in ihrer Wahrnehmung.
    Selbst ihr Verstand schien schärfer zu sein als zuvor.
    Plötzlich erinnerte sie sich in allen Einzelheiten an den Unfall – falls man Arabellas Aktion so nennen konnte. Doch trotz der lebhaften, farbigen Bilder, die vor ihrem inneren Auge Revue passierten, fiel es ihr schwer zu glauben, was geschehen war.
    Sie war ein Vampir . Bastien Luce hatte sie in einen Vampir verwandelt.
    In einen Upyr , berichtigte sie sich, und wünschte, solche Wortklaubereien könnten sie beruhigen. Denn obwohl sie es versuchte, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie sie damit umgehen sollte, ein solcher Upyr zu sein. Wie sie es auch drehte und wendete, jeder neue Gedanke förderte ein weiteres Hindernis zutage.
    Mariann erreichte ihr Haus früher als erwartet; ihre neuen, kräftigeren Beine hatten die Entfernung in Rekordzeit zurückgelegt – noch eine Eigenschaft, die sie vor ihren Freunden würde verbergen müssen.
    Die bloße Vorstellung schockierte sie. Wie sollte sie Leuten gegenübertreten, die sie kannte? Ihre Freunde waren nicht dumm. Linda aus dem Friseursalon merkte schon, wenn Mariann auch nur daran dachte, sich selbst den Pony nachzuschneiden.
    Das Fauchen und Knurren einer offenbar sehr ungehaltenen Katze lenkte Marianns Blick auf die Veranda. Zu behaupten, Pirate Vic sträubte sich das Fell, wäre etwa so, wie die Sahara als trocken zu bezeichnen. Der arme Kater sah aus, als hätte jemand seinen Schwanz in eine Steckdose gesteckt. Das letzte Mal, als er sich so aufgeplustert hatte, war er das jämmerlichste ausgesetzte Kätzchen gewesen, das Mariann je gesehen hatte, und hatte sich hinter dem Müllcontainer ihrer Bäckerei die Seele aus dem Leib gespuckt.
    Und jetzt war er offenbar so entsetzt von ihrer Erscheinung, dass er bis zu seiner Katzenklappe in der Küchentür zurückgewichen war.
    Mit einem dicken Kloß in der Kehle hockte Mariann sich vor die Stufen. »Ich bin’s, Schätzchen«, schmeichelte sie. »Mariann. Die Frau, die dich mit Leckerli füttert, wenn du erschöpft vom Mäusejagen bist.«
    Beim Klang ihrer Stimme hörte das leise Fauchen auf. Obwohl Pirate Vics Schwanz noch immer zuckte, war sein Fell wieder auf Halbmast zurückgegangen.
    »So ist es gut«, sagte sie ermutigend. »Komm und schnupper an meiner Hand, damit du siehst, dass ich es bin!«
    Nach ein paar halbherzigen Versuchen kam er und zwickte sie zunächst beleidigt, bevor er den Kopf an ihrem Knie rieb und laut zu schnurren begann. Mariann hatte nicht gewusst, wie viel er ihr bedeutete, bis sie ihn auf den Arm nahm … und den Umstand, dass er irgendwie lecker roch, zu ignorieren versuchte. Vic war ihr Haustier, und sie würde ihn beschützen, was auch immer passierte. Es war ja nicht so, als hätte sie je den Impuls verspürt, alles, was sich in Sichtweite befand, zu essen. Vampir hin oder Vampir her, es gab schließlich gewisse Regeln!
    »Du fühlst dich immer noch ganz schön schwer an«, sagte sie mit Tränen in den Augen an seinem nicht mehr gesträubten Fell. »Dann ist es mit meiner Vampirkraft ja wohl doch nicht so weit her.«
    Sie trug Vic in die Küche und beruhigte ihn mit einer Extraportion Leckerli und Streicheleinheiten. Als sie sah, dass er zufrieden sein Futter knabberte, ließ sie ihn in

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