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Heißes Eis

Heißes Eis

Titel: Heißes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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uns nicht mehr wiedersehen, bis Tom und Tine zurück sind, richtig?»
    «Nein!»
    «Nein?»
    Seine Augen flackern, als er mich neugierig mustert.
    «Tine hat das Geschenk gestern persönlich hier für dich abgegeben!»
    «Nicht möglich!», platzt Ben heraus.
    «Doch! Die Dame an der Rezeption hat sie mir eindeutig beschrieben, sogar das Muttermal auf dem Daumen hat sie erwähnt, es war Tine!»
    «Das kann doch nicht sein! Was sollte sie damit bezwecken?»
    «Dafür gibt es nur eine einzige vernünftige Erklärung! Sie will uns miteinander verkuppeln!»
    «Meine Verlobte will mich mit ihrer besten Freundin verkuppeln? Du machst einen Scherz, oder?»
    Die Wort 'meine Verlobte' versetzen mir einen Stich in die Brust.
    «Mit so etwas würde ich niemals Scherze machen, Ben!»
    «Ich glaube das nicht! Ich rufe sie jetzt zu Hause an!»
    Er zückt sein Handy und wählt die Festnetznummer von zu Hause. Er lässt es drei Minuten lang klingeln und legt schließlich wieder auf. Dann wählt er Tines Handynummer. Er stellt auf Laut, so dass ich mithören kann.
    «Hallo Ben! Schön dass du anrufst!»
    «Hi, Tine, mein Schatz! Wie geht es dir?»
    «Ach, diese verdammte Magen-Darm-Grippe zieht sich einfach hin. Ich weiß auch nicht, was ich mir da für einen Virus eingefangen habe!»
    «Liegst du zu Hause im Bett?»
    «Sicher, wo sonst? Ich traue mich mit dem Durchfall keine zehn Schritte von zu Hause weg und kann langsam schon alle Fernsehprogramme auswendig.»
    Ben und ich sehen uns vielsagend an. Das war eine glatte Lüge, denn wenn Tine zu Hause gewesen wäre, hätte sie das Klingeln des Festnetztelefons hören müssen.
    «Du, dann komme ich lieber wieder zurück! Irgend jemand muss sich ja um dich kümmern und dir was zu Essen machen!»
    «Das ist wirklich lieb von dir, Ben, aber ich komme schon zurecht. Genieße du nur deinen Urlaub!»
    «Ach, ohne dich macht es mir überhaupt keine Spaß hier und wegen der Enge im Bungalow geht mir Sanne ganz schön auf die Nerven!»
    Dafür kneife ich ihn in die Seite und er verzieht stumm stöhnend das Gesicht. Am anderen Ende des Apparates herrscht betretenes Schweigen.
    «Ich dachte immer, ihr versteht euch so gut!»
    Tines Stimme klingt bedrückt.
    «Ja, das dachte ich auch, aber in so einem Urlaub lernt man sich einfach besser kennen und wir sind hier ständig am Streiten! Lange halte ich das nicht mehr aus!»
    Ich schüttele den Kopf über Bens Lüge, kann aber ein Grinsen einfach nicht unterdrücken.
    «Oh!», sagt sie nur und es entsteht eine Pause, «Das ist ja sehr schade für euch, äh euren Urlaub! Was wirst du dann jetzt machen?»
    «Ach, vielleicht fahre ich alleine was umher und breche den Urlaub dann früher ab, wenn du nicht bald nachkommst!»
    «Hm, dann muss ich was überleg... Gut, ich melde mich, morgen wieder, vielleicht geht es mir dann ja schon was besser!»
    «Ich vermisse dich, Tine!»
    «Ja, ich dich auch, bis dann!»
    «Tschüss!»
    Nachdem Ben das Gespräch beendet hat, starrt er in die Leere, die sich vor ihm im Boden auftut – so kommt es mir zumindest vor.
    Ich sitze nur daneben und warte, bis er sich wieder gefangen hat. Am liebsten würde ich ihm tröstend den Arm um die Schulter legen, aber ich habe Angst davor, was diese Nähe bei mir bewirken könnte.
    «Was denkst du, Ben?», frage ich nach einer Weile.
    «Ich weiß nicht, ob du das wirklich hören willst!»
    «Wenn du dich so darum drückst, will ich es auf jeden Fall hören!»
    Er mustert mich eindringlich, bevor er fortfährt.
    «Sanne, was glaubst du, weshalb Tine dieses Theater veranstaltet?»
    «Sie will dich auf eine Art los werden, bei der sie selbst als das Opfer da steht, vielleicht um kein schlechtes Gewissen haben zu müssen oder weil sie schwer krank ist und es dir nicht sagen will?»
    «Warum sollte sie mich verlieren wollen und warum gerade an dich?»
    «Keine Ahnung, weil sie schwer krank ist, dich nicht mehr liebt oder einen anderen hat?»
    «Weshalb gerade du , Sanne? Du bist ihre beste Freundin und mit Tom zusammen! Warum sollte sie deine Beziehung zerstören wollen?»
    Langsam dämmert mir, worauf er hinaus will.
    «Du meinst Tine und Tom?», rufe ich bestürzt und springe erschrocken von der Bank. «Nie im Leben!»
    «Denk doch mal nach! Der Plan uns zu verkuppeln kann doch gar nicht funktionieren, wenn Tom nicht auch dahinter steckt. Schließlich hat er genau wie Tine kurz vorm Abflug das Weite gesucht, nach einem Anruf. Wer weiß, wer wirklich am Apparat war!»
    Ich lasse mich

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