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Heißes Eis

Heißes Eis

Titel: Heißes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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auszubrechen, aber das will ich auf keinen Fall vor Ben, deshalb flüchte ich aus dem Bad, renne ins Schlafzimmer und schlage die Tür hinter mir zu. Ich rubble meine nassen Haare einigermaßen trocken und schlüpfe in ein Kleid – leider habe ich nur noch die hauchdünnen, die ich eingepackt habe, um Tom heiß zu machen. Als ich die Tür wieder aufreiße, sehe ich, wie Ben dort auf mich wartet. Seine Pupillen weiten sich merklich, als er mich in dem kurzen roten Kleid erblickt. Mist!
    «Können wir reden, Sanne?»
    Ich schlucke. Ich kann jetzt nicht mit ihm reden, ohne wieder loszuheulen und das will ich einfach nicht. Ich schüttele heftig den Kopf.
    «Nicht jetzt, Ben!»
    «Wann?»
    «Heute Abend!»
    «OK! Wo gehst du hin?»
    «Ich weiß noch nicht, vielleicht ans Meer!»
    «Pass auf dich auf, OK!»
    Ich nicke und fühle, wie mich sein besorgter Blick  dahinschmelzen lässt.
    Ich darf dem nicht nachgeben! Ich muss gehen!
    Fluchtartig laufe ich die Treppe hinunter und verlasse das Haus in raschen Schritten Richtung Meer. Ich ziehe meine Sandalen von den Füßen und wate am Strand entlang – dort, wo die Wellen auslaufen, aber dieses mal in die entgegengesetzte Himmelsrichtung wie mit Ben. Ben, Ben und immer wieder Ben, geht mir durch den Kopf. Nein, das geht nicht, ich darf ihn nie wiedersehen! Aber das geht schon gar nicht, alleine bei dem Gedanken daran, Ben zu verlieren blutet mein Herz. Und kann ich überhaupt noch mit Tom zusammen sein, nachdem was ich für Ben empfinde? Es ist ein viel stärkeres Gefühl, als das, was ich für Tom empfunden habe, oder immer noch empfinde? Ganz egal! Ich werde nicht mehr guten Gewissens mit Tom zusammen sein können, den Sex mit ihm nicht mehr genießen und keine unbeschwerten Abende mit ihm verbringen, ohne dabei an Ben denken zu müssen. Es wäre äußerst unfair, das Tom anzutun und auch ich wäre extrem unglücklich. Ich muss mich von Tom trennen, egal ob ich mit Ben zusammen kommen kann, oder nicht!
    Den halben Tag verbringe ich damit, am Strand hin- und herzulaufen, dann gehe ich zurück ins Restaurant, um Mittag zu essen. Ben kann ich nirgends entdecken. Nachdem ich so gut wie nichts gegessen habe, kehre ich zum Bungalow zurück, um die Badesachen zu holen. Ich kann Ben nicht ewig aus dem Wege gehen, solange wir zusammen wohnen! Vielleicht hat ja inzwischen zufällig jemand seinen Urlaub abgebrochen und es ist ein anderer Bungalow frei geworden. Mit der vagen Hoffnung auf diese Lösung gehe ich mit den Badesachen im Rucksack zur Rezeption.
    «Holá!», grüßt mich dort dieses mal eine Dame auf Spanisch.
    Ich hoffe, sie kann meine Sprache verstehen.
    «Holá!», grüße ich zurück. «Ich wollte fragen, ob zufällig ein anderer Bungalow frei geworden ist. Ich würde gerne umziehen!»
    «Nein, tut mir Leid, wir sind voll ausgebucht! Aber lassen Sie mich mal nachschauen,...», antwortet sie in flüssigem Deutsch und beginnt in ihrem Computer herumzutippen «Welche Hausnummer haben sie denn?»
    «Zweiundzwanzig!»
    «Ach, hat Herr Maiwald das Geschenk eigentlich schon erhalten, das gestern für ihn abgegeben wurde?»
    «Ja, danke! Moment, sagten Sie, es wurde für ihn abgegeben? Ich dachte, es wäre ein Geschenk des Hauses?»
    «Nein, solche Geschenke verteilen wir nicht! Eine Frau kam persönlich vorbei und gab das Paket ab. Sie meinte, es wäre eine Überraschung!»
    Ich kann das nicht glauben. Hier stimmt etwas überhaupt nicht.
    «Wie sah die Frau denn aus?»
    Die Dame an der Rezeption wirkt langsam genervt, weil sie natürlich nicht erkennen kann, was an der ganzen Sache so wichtig sein soll. Dennoch beantwortet sie bereitwillig auch diese Frage.
    «Schwarze lange Haare, schmales Gesicht, die Augen konnte ich wegen der Sonnenbrille nicht erkennen! Ach, und sie hatte so ein großes Muttermal auf dem Daumen.»
    Die Beschreibung passt haargenau auf Tine. Aber wie ist das möglich und warum zum Teufel sollte sie einen Film mit Pornoeinlage für Ben und mich abgeben? Das muss ich unbedingt Ben erzählen!
    Ich suche das ganze Areal nach ihm ab, bis ich ihn schließlich auf einer schattigen Bank entdecke. Sie ist von Palmen umgeben und steht auf einer Anhöhe, so dass man einen fantastischen Blick auf das Meer hat. Ich setze mich neben ihm.
    «Ach, haben wir schon Abend?», fragt er und versucht, belustigt zu klingen, aber seine Augen wirken betrübt, als er mich mustert.
    «Ich muss dir was erzählen!»
    «Lass mich raten! Du willst, dass wir die Nacht vergessen und wir

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