Heißes Eis
dünner Schweißfilm überzieht seine nackte Haut.
«Oh Gott, Sanne!», schreit Ben, während er sich unaufhörlich in mir versenkt.
Ich kann einfach nicht genug von ihm spüren, will ihn noch härter in mir haben
«Nimm mich ganz, Ben!», stöhne ich bis aufs höchste erregt.
«Fester!», schreie ich.
«Nicht! Ich komme gleich!», ruft er und es klingt fast verzweifelt.
Er hält inne, während sein Phallus pulsierend in mir ruht. Dann legt er einen Daumen auf meine Lustperle, stimuliert sie kreisförmig und schickt damit brennende Stromstöße durch meinen Körper. Meine inneren Muskeln zucken und umklammern seinen Penis in mir, was Ben dazu bringt, bis aufs äußerste erregt aufzustöhnen.
«Verdammt, Sanne!», ruft er gequält.
Ich spüre den Orgasmus anrollen wie eine Meereswelle. Sein Körper bebt, als Ben wieder beginnt, sein geschwollenes Glied in mir zu versenken. Er wird schneller, stößt härter und versteift sich über mir. Im gleichen Augenblick schreie ich, die Ozeanwelle bricht in mir, treibt schäumend den Klippen entgegen und lässt die Gischt an den Felsen empor spritzen. Wie aus den Tiefen des Meeres höre ich auch Ben an der Oberfläche schreien, als meine Sinne für einen Moment im Rauschen des Meeres versinken. Nachdem ich langsam wieder an die Oberfläche tauche, schmiegen sich zwei verschwitzte, keuchende Körper aneinander.
«Meine Sonne!», flüstert Ben in mein Ohr.
Dann gleitet er aus mir heraus, legt sich seitlich neben mich, schlingt einen Arm und ein Bein über meinen nackten Körper und wirft die heruntergerutschte Decke über uns. Im nächsten Augenblick ist er eingeschlafen. Tiefe, gleichmäßige Atemzüge entweichen seiner Lunge. In meinem Kopf dreht sich alles. Ich habe Sex schon immer geliebt, aber nach dieser berauschenden Nacht mit Ben bezweifele ich, jemals wieder an etwas anderes denken zu können.
Zweifel
Ich erwache in Bens Armen und fahre erschrocken hoch. Dabei streife ich Bens Gliedmaßen ab, die mich umschlungen hatten, was er mit einem unmutigen Brummen kommentiert, jedoch nicht erwacht. Die Erinnerung an unsere gemeinsame Nacht treibt den Schweiß aus meinen Poren. Ich habe mit Ben geschlafen! Ich bin Tom fremd gegangen – dieses mal nicht nur im Kopf, sondern wirklich! Und was jetzt? Beichten, hoffen, dass Tom mir vergibt oder mich von Tom trennen und mit Ben zusammenkommen? Ich hatte mich so auf die Hochzeit mit Tom gefreut. Die Einladungen sind schon alle verschickt! Und ich kann Tine unmöglich den Mann ausspannen! Außerdem war Ben sturzbetrunken gestern Nacht! Wahrscheinlich hat er einfach nur aus einer Alkohollaune heraus mit mir geschlafen! All diese Überlegungen bewirken, dass ich mich zunehmend schuldiger und unglücklicher fühle. Am liebsten würde ich mich ganz tief in die Erde hinein buddeln und dort so lange in meinem schwarzen Loch stecken bleiben, bis alles wieder so wäre wie früher. Aber auch dieser Gedanke erfüllt mich mit Traurigkeit. Ich fühle mich hundeelend. Vielleicht geht es mir nach einer erfrischenden Dusche wieder besser! Ich tapse ins Bad und steige in die Kabine. Der warme Wasserstrahl lässt ein angenehmes Prickeln über meine Haut wandern und ich schließe die Augen, um es auf mich wirken zu lassen. Doch auch die Dusche kann mich nicht von meinen Emotionen befreien. Im Gegenteil, das warme Wasser löst die Anspannung und bahnt meiner Verzweiflung einen Weg an die Oberfläche. Tränen vermischen sich mit dem Duschwasser und dann heule und schluchze ich ungehemmt drauf los. Während ich das Wasser abdrehe und mich triefend in ein Handtuch wickle, stehe ich mit dem Rücken zur Tür. Als ich mich jedoch umdrehe und die Kabinentür öffne, starre ich in Bens entsetztes Gesicht. Bis auf den Slip ist er nackt.
«Hast du geweint, Sanne?», fragt er bestürzt.
Leugnen wäre wohl in diesem Fall zwecklos, denn mit Sicherheit kann man trotz der Dusche noch immer die meine rot verheulten Augen erkennen. Außerdem war ich wohl viel zu laut in meinem Kummer.
«Nicht so wichtig!», lenke ich daher ab.
«Rede doch kein Unsinn!», entgegnet er wütend. «Natürlich ist das wichtig, wenn du Kummer hast!»
Ich schaue an ihm vorbei, als sich erneut eine Träne löst.
«Es tut mir so unendlich Leid, Sanne! Ich wollte, ich könnte die Nacht rückgängig machen!», sagt er düster.
Es versetzt mir einen weiteren Stich, dass er unsere wundervolle Nacht offensichtlich auch noch bereut. Ich bin kurz davor, in einen erneuten Heulkrampf
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