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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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»Diese Frau. Sie hat vielleicht bei Hullar gearbeitet, aber von der wirklichen Welt hat sie keine Ahnung.«
    Ich dachte stirnrunzelnd eine Frage an den Toten Mann.
    Jugendliche weibliche Rivalität. Achte nicht darauf.
    Vielleicht war das ein vernünftiger Rat. Aber wenn man keine Stellung bezieht, kann das auch gefährlich werden, wenn die beiden wirklich aneinandergerieten.
    »Hast du heute Fortschritte gemacht?« wollte Belinda wissen.
    Ich schilderte ihr meinen Tag. Den Toten Mann störte es nicht, sich alles noch mal anzuhören. War mein Bericht über Drachir so faszinierend?
    Belinda verfiel ins Grübeln, nachdem ich Beutler erwähnt hatte. Ich mußte sie zweimal fragen: »Was ist mit ihm?«, bevor ich eine Erklärung für die Schüchternheit des Toten Mannes bekam.
    »Dein Freund ist vorbeigekommen, dieser große Kerl.«
    »Eierkopf?«
    »Ja. Er hat Nachrichten aus dem Cantard mitgebracht. Ich glaube nicht, daß sie ihm gefallen haben. Entschuldige mich.« Belinda interessierte sich nicht für diese militärischen Geschichten.
    »Schlechte Nachrichten, Komiker?« fragte ich. »Etwas, was du nicht hören wolltest?«
    Deine Marines haben Full Harbour zurückerobert.
    »Ich hab doch gesagt, das wird eine andere Geschichte, wenn die Marines kommen.« Ich fühlte so etwas wie Stolz. Sie kriegen einen wirklich bei den Eiern.
    Das Neueste ist, daß Karenta eine Großoffensive ohne jede Rückendeckung gestartet hat. Unterstützt von Hilfstruppen der MorCartha, greifen karentinische Einheiten überall Venageti und Republikaner an.
    »Dann gibt es wieder eine Menge Trauerschreiben an Mütter von vielen karentinischen Helden.«
    Erheblich mehr werden an die venagetischen und republikanischen Mütter geschickt werden. Die MorCartha  scheinen sowohl loyal als auch sehr effektiv zu dienen. Wenn sie weitermachen, werden sie Glanz Großmonds Fähigkeit, intelligenter zu reagieren, zermürben, weil sie permanent seine Späher verfolgen. Sie übernehmen die Rolle der traditionellen Kavallerie, einschließlich von Überraschungsangriffen, Deckung und Halten von Stellungen. Und sie kommen durch die Luft, wo weder Großmond noch die Venageti sie angreifen können. Sie haben bereits den fliegenden Verbündeten von Großmond die Lufthoheit abgerungen.
    »Tatsächlich?«
    Tu nicht so dumm. Vielleicht bedeutet es, daß der Krieg so gut wie vorbei ist, und Karenta siegt. Gehen wir davon aus, daß die MorCartha loyal bleiben, dann werden wir ein Schlachtfest erleben. Karentinische Truppen werden zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, und zwar in überlegener Anzahl, und werden dabei immer aus der Luft unterstützt.
    »Und?«
    »Das Ende von Großmonds Träumen bedeutet vielleicht den Anfang eines Alptraums für Karenta. Dieser Sieg könnte eine Niederlage sein. Unsere klügeren Führer haben das vielleicht schon seit langem erkannt. Deshalb zieht sich der Krieg immer noch hin. Wenn die Kosten des Sieges die des fortgesetzten Krieges übersteigen ...
    »Häh?« Heute war ich mal wieder besonders clever.
    Du hast bei verschiedenen Gelegenheiten die Bedingungen geschildert, die auftreten könnten, wenn alle Soldaten heimkehren.
    »Ach so, klar.« Nach Generationen des Kriegszustandes hing die Wirtschaft davon ab, daß der Krieg weiterging. Ganze Teile unserer Ökonomie wurden von Nichtmenschen geleitet. Der Frieden würde ein riesiges Desaster, soziale Spannungen und Hader nach sich ziehen. »Man könnte es den Krieg nennen, der durch einen Sieg verloren wurde.«
    Genau.
    »Haben wir etwas getan, um uns dagegen zu wappnen?«
    Wir sind unpolitisch. Unsere Dienste werden immer gefragt sein. Gegen das Schicksal jedoch verschwören sich selbst Götter vergebens.
    Das klang wie ein zensiertes Zitat. Ich äußerte meinen Verdacht nicht laut. Es ist sinnlos, ihn einen Dieb zu nennen. In der Beziehung ist er schamlos.
    Belinda kam wieder. »Ich habe nachgedacht, Garrett. Ich will mit Hauptmann Block sprechen.«
    Ein Plan, der Ihres Vaters würdig ist, Miss Kontamin. Aber der Zeitpunkt ist verfrüht. Ich glaube nicht, daß ich es stark genug vorantreiben kann. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, Mr. Beutler und Mr. Sattler herauszufordern. Noch haben sie alle Pluspunkte auf ihrer Seite. Und Ihre wenigen verläßlichen Freunde sind vollauf mit diesem infektiösen Fluch beschäftigt. Ich möchte Ihnen trotzdem einige geeignete Schritte empfehlen, die wir tun können, wenn die Stunde schlägt.
    Ich stöhnte. Wenn »wir« Schritte ergreifen,

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