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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Maske des Todes. Ich bekam fast einen Herzschlag, aber ich war es gar nicht, den er ansah.
    Das Mädchen sah zu ihm herüber, blieb wie angewurzelt stehen, gab einen Laut der Überraschung von sich, wirbelte herum und fegte auf die Straße. Sie prallte von mir ab, als sie an mir vorbeilief. Ich schnurrte nur. Peitsch mich aus, schlag mich, mach, was du ...
    Ich hörte Beutlers stampfende Schritte, als er hinter mir ankam. Ich stand auf der Straße und sah dem Mädchen hinterher. Beutler blieb neben mir stehen. »Was zum Teufel sollte das?« wollte ich wissen,
    »Was hast du hier zu suchen, Garrett?« Er klang mißtrauisch. Verdammt mißtrauisch. Zum Arme-und-Beine-Brechen mißtrauisch.
    »Was machst du hier? Ich dachte, du wärst zu groß für die Laufarbeit.«
    »Wollte sie sich hier mit dir treffen?«
    »Häh?« Ich war wirklich überrascht. »Ehm. Ach so. Nein.« Beutler war unheimlich, aber ich hatte keine Angst vor ihm, was eine Schlägerei anging. Unsere Chancen standen ungefähr Fünfzig-Fünfzig, falls wir anfangen sollten, uns zu prügeln. Er war unheimlich, weil er ein Killer war, und ein gerissener dazu. Sollte er auf die Idee kommen, mich über den Jordan zu schicken, konnte ich getrost anfangen, den Rosenkranz zu beten.
    »Halt dich von ihr fern, Garrett. Sonst findet man deine Einzelteile über die ganze Stadt verteilt.«
    »Ich wußte gar nicht, daß du eine Frau hast. Wer ist sie?« Eigentlich hatte ich angenommen, daß zwischen ihm und seinem Kumpel Sattler was lief.
    »Wie?«
    »Ich will dir mal was sagen, Beutler. Ich kenne das Mädchen nicht. Aber ich hab sie schon mal gesehen. Einmal. Sie ist vorgestern abend bei Morpheus reinspaziert. Zwei Minuten später ist eine Bande von Jungs reingestürmt und hat versucht, sie zu kidnappen. Morpheus, Eierkopf und ich haben ihnen gezeigt, was wir von Leuten halten, die versuchen, sich ihre Mädchen auf die rauhe Art zu holen. Sie ist verschwunden, bevor wir fertig waren. Das ist die ganze Geschichte. Jetzt bist du dran. Wer ist sie? Und wieso stellst du dich auf die Hinterbeine?«
    »Das geht dich nichts an.« Das Mädchen war außer Sicht. Beutler sah gereizt hinter ihr her. Er war genauso verwirrt wie wütend. Vermutlich kaufte er mir meine Geschichte ab, weil ich ihn in der Vergangenheit so gut wie nie angelogen hatte. »Was wollte sie bei Ahrm?«
    »Da bin ich überfragt. Sie hat kein Wort gesagt. Ist nur reingeplatzt, sah verängstigt aus, setzte sich, und dann sind die drei Kerle reingestürmt und haben sie rausgezerrt.«
    Er knurrte. »Davon weiß ich nichts. Danke, Garrett. Ich werde dir einen Gefallen zurückzahlen. Bestell Zarth, daß es ungesund ist, sich mit den Kerls abzugeben, die versuchen, sich mit den Musikern anzulegen.«
    »Das wollte ich ihm sowieso stecken, nachdem ich dich hier gesehen habe.« Ich machte mich auf den Weg, bevor ihm in den Sinn kam, alte Geschichten aufzuwärmen.
    »Garrett.«
    Scheiße. »Was?«
    »Wenn dir das Mädchen wieder über den Weg läuft, sag Bescheid. Wir wüßten es gern.«
    »Sicher. Aber warum? Wer ist sie?«
    »Tu's einfach.« Er ging hinein, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Ich machte mich aus dem Staub und atmete erst mal tief durch. Es war eine Begegnung gewesen, die ich mehr gefürchtet hatte, als nötig war. Vielleicht. Möglicherweise fand er aber auch nur die Straße vor Hullars Spelunke unpassend für meinen Abgang.
     

 
25. Kapitel
     
    Friede und Harmonie brachen aus. Ich konnte herumhängen, mußte ab und zu einen Bericht an Hullar liefern und Deans Freunde im Auge behalten, wenn er sie zu einer seiner Partys einlud. Kaum zu glauben, was für einen Krawall alte Männer machen können.
    Es gab keine Katzen, und bis auf seine ständigen Meckereien, daß ich nicht arbeitete, fiel Dean auch nicht lästig. Der Tote Mann machte ein Nickerchen und träumte von Glanz Großmond. Eierkopf kündigte den Job in der Musikergewerkschaft, und zwar kurz bevor Morpheus verkündete, daß er die Gegenwart dieses menschlichen Schmutzfinks Riffer nicht mehr ertragen wollte. Ich ging aus und besuchte ein paar Freunde, schmiß eine paar Runden, frischte Kontakte auf und stattete sogar Weiders Brauerei einen Besuch ab. Ich verbrachte dort ein paar Tage und ging den Diebstählen unter den Angestellten nach. Wie üblich wollte Weider mich für einen Vollzeitjob verpflichten. Und wie üblich konnte ich den Horror vor einem regelmäßigen Job nicht überwinden.
    Aber niemand lebt ungestraft so lange entspannt und

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