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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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arbeite.«
    »Diese Morde. Sie haben mir nicht gesagt, daß kürzlich noch eine ermordet worden ist.«
    Anscheinend machte es schnell die Runde. »Ich habe beim Abendessen nachgedacht. Über Kandis und das Mädchen, das neulich nicht hier war, die Quetscher und Sie nie gesehen haben und die Sie auch nicht kennen. Mir ist die Idee gekommen, daß es vielleicht reiche Bürgerstöchter sein könnten, die ›böses Mädchen‹ spielen, einfach so zum Spaß. Wie die Blondine und die Brünette. Sie wirken nicht wie die Sorte Mädchen, die man normalerweise hier erwartet.«
    »Wie?«
    »Sie kennen den Tenderloin, Hullar. Sie wissen, was hier los ist. Unter den reichen Mädchen gibt es eine Mode, vielleicht aus Langeweile, weil die Jungs im Krieg sind.«
    »Wieso interessieren Sie sich dafür?«
    »Vielleicht sucht sich der Mörder seine Opfer hier aus. Möglicherweise kann ich ihn dabei ertappen, wie er das nächste Mädchen anvisiert.«
    »Sind Sie seit neuestem im Schutzengel-Geschäft?«
    Ich knurrte nur.
    »Sie sind nicht mehr auf dem neuesten Stand, Garrett. Ja. Viele reiche Bräute kommen hierher. Und nicht nur Kinder. Meistens riechen die nur mal in die Läden am Rand des ganzen Zirkus rein, in solche wie meinen. Die wilden Frauen sind die älteren. Sie schwingen ihre Ärsche in Etablissements wie Heiße Hexe und Schwarze Gruft. Die Gilde faßt sie mit Samthandschuhen an. Sie sind gut fürs Geschäft. Es gibt eine ganze Quadrillion von Nichtsnutzen, die es allzugern mal einer hochnäsigen Lady besorgen würde.«
    »Das kann ich nachvollziehen.«
    »Sicher. Geht's uns nicht allen so? Und das wird auch den Ärger heraufbeschwören.«
    »Wieso?«
    »Klar ist es gut fürs Geschäft, die ganzen hübschen jungen Dinger hier zu haben. Trotz des Wetters bringt das eine Menge Geld. Aber wie lange wird es dauern, bis Väter und Ehemänner dahinterkommen? Und was kriegen wir dann? Na?«
    »Guter Punkt.« Die Eltern würden nicht gerade juchzen vor Freude. Und natürlich würden sie nicht ihren Kindern die Schuld geben, so ist nun mal die Natur der Dinge. Je reicher die Leute sind, desto weniger scheinen sie fähig zu sein, ihre Kinder für deren Verhalten verantwortlich zu machen. »Wie viele von ihnen machen das, was glauben Sie?« Allzu viele konnten es kaum sein, sonst hätte es schon viel mehr Aufregung gegeben.
    »Ich komme nicht soviel herum, Garrett. Mein Job ist es nicht, da draußen Köpfe zu zählen und rauszukriegen, wer im Pfuhl arbeitet und warum. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ich verstehe.«
    »Aber sie fallen auf. Die Leute reden. Wenn Sie mich fragen, höchstens hundert. Der größte Teil ist jetzt schon vorbei. Jetzt kommen nur noch ein paar Nachzügler und die, denen es besonderen Spaß macht, böse zu sein. Jetzt sind vielleicht noch dreißig da, und zwar die ganz harten. Eine wie meine Kandis ist mittlerweile die Ausnahme. Das ganze Ding ist in zwei Monaten gestorben.«
    »Sie werden ein neues Spielchen finden.«
    Hullar zuckte mit den Schultern. »Kann sein. Mich kümmern diese reichen Schnösel nicht.«
    »Dann sind Sie ja quitt. Die kümmern sich auch nicht um Sie.« Ich beobachtete Kandis. Sah nicht aus, als bekäme ich eine Chance, mit ihr zu reden. Sie hatte zwei Seeleute am Haken. Hullar oder Quetscher würden sich ganz schön ins Zeug legen müssen, wenn sie sie zu lange zappeln ließ.
    »Wollen Sie noch weiter?« Adlerauge Hullar hatte bemerkt, daß ich aufgestanden war.
    »Ich will versuchen, mir noch so viele andere Mädchen wie möglich anzusehen. Irgendwelche Vorschläge, wo ich suchen kann?«
    »Wollen Sie nur Brünette? Vom Typ Kandis?«
    »Hauptsächlich.«
    Er verfiel ins Grübeln. Aber er dachte eindeutig nicht über mein Problem nach. Mit einem Auge schielte er nach Kandis' Seeleuten und wurde langsam sauer. »Der Kristalllüster. Zum Mummenschanz. Zur Heißen Hexe. Bei Mama Wong. Überall da hab ich manchmal den Typ gesehen, den Sie suchen. Ich kann nicht versprechen, daß jetzt welche da sind. Diese Mädchen kommen und gehen, wie es ihnen gefällt. Und sie kommen auch nicht zu regelmäßigen Zeiten.«
    »Danke, Hullar, Sie sind ein echter Schatz.«
    »Wie? Was war das?« knurrte Quetscher und zauberte plötzlich eine sehr gefährlich wirkende Keule hinter der Bar hervor. »Du solltest lieber auf dein Mundwerk achten, Junge.«
    Hullar schüttelte den Kopf »Schatz!« brüllte er in Quetschers Ohr. »Er hat mich ›Schatz‹ genannt. Sie müssen ihn entschuldigen, Garrett. Er liest

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