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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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erreichten wir die Heiße Hexe. Ich warf meinen Gefährten noch einen prüfenden Blick zu, bevor wir reingingen, Zarth war in Ordnung, und Block sah nicht wie ein Gesetzeshüter aus. »Wir kriegen es mit einigen wirklich miesen Typen zu tun. Überlaßt das Reden mir. Ganz gleich, was passiert. Verstanden?«
    »Das gilt Ihnen, Hauptmann«, sagte Eierkopf. »Wenn Sie die Typen schnell verscheuchen wollen, dann lassen Sie die merken, was Sie sind.« Ich glotzte Zarth an. »Ich kenne Franz Flüstertüte, Garrett. Er gehört zum untersten Bodensatz.«
    »Ich hol sie raus. Haben Sie Geld dabei?« fragte ich Block.
    »Eine ganze Menge. Wär nicht gut, wenn sie mich ausrauben würden.«
    »Soviel Phantasie haben sie nicht. Was die einen Raubzug nennen, ist für Sie ein Trinkgeld.« Ich verschwand in der Heißen Hexe.
    Es war schon spät, aber Flüstertüte und seine Kumpane saßen immer noch da, nuckelten an ihren Steingutflaschen und warteten auf ihre Chance. Ich klopfte. »Dachte schon, du hättest uns vergessen«, knurrte Flüstertüte.
    »Hatte Probleme, meinen Mann zu finden.«
    »Wie?«
    »Der Kerl, für den ich arbeite. Der wissen will, was ihr wißt. Er ist draußen und will eure Geschichte hören. Er hat Geld dabei. Seid ihr bereit?«
    »Jetzt?«
    »Willst du bis zum Geburtstag des Königs warten? Er hat keine Zeit zu verschwenden.«
    »Warum kommt er nicht rein? Draußen ist es naß.«
    »Er will sein Gesicht hier nicht zeigen. Du wirst sowieso naß, weil du uns den Weg zeigen mußt, richtig?«
    »Denke schon. Schüttler, kümmer dich um die Flaschen.« Er meinte, sein Kumpel sollte den Pfand einkassieren. »Fetteule, beweg deinen Arsch.«
    Ich ging voraus. Flüstertüte und Fetteule folgten mir, als rechneten sie mit Ärger. Beide hielten eine Hand in ihrem Hemd verborgen. Messer. Schüttler war nicht zu sehen und holte auch kein Flaschenpfand von der Bar. Er war einfach nur verschwunden. »Du bist nervös, Flüstertüte, was?«
    »Kannst du dir ja denken, Garrett. Da gibt es eine Mörderbande, Mädchen aus der Oberstadt, deren Daddys solche Nullen wie dich und mich vermutlich als Appetithappen fressen. Könnte ganz schön haarig werden.«
    »Könnte.« Es gefiel mir nicht, daß er mich als Null ansah. Ich bin mindestens eine eins vor dem Komma. »Aber bis jetzt ist ja noch nichts passiert. Wir rechnen damit, daß wir die Sache mit dem, was du uns erzählst, abschließen können, so daß es sowieso keine Gefahr mehr gibt.«
    »Ja?« Er spielte mit dem Gedanken, mich hinzuhalten.
    Block trat aus dem Schatten. »Sind das die Männer?« Von Eierkopf war nichts zu sehen. Jemand mußte sich um Schüttler kümmern. Block sah in dem schlechten Licht ziemlich mies aus. Es würde reichen.
    »Ja. Angeblich haben sie gesehen, wie das letzte Opfer, das sich Barbie nannte, geschnappt wurde. Und sie glauben, sie kennen einen von den Typen.«
    Block musterte Flüstertüte und Fetteule. »Wie lautet der Handel?«
    »Häh?«
    »Hast du einen Plan, Flüstertüte? Oder einen Preis? Erzähl's uns.«
    »Ach so.« Flüstertüte sah sich um, als fürchte er Lauscher. Vielleicht vergewisserte er sich auch, ob Schüttler ihn deckte. »Ja. Und zwar folgendes: Ihr zahlt jetzt die Hälfte. Wir zeigen euch, wo der Kerl wohnt. Er ist zu Hause, das garantiere ich.« Hatte er es überprüft, während ich Block geholt hatte? »Er geht nicht aus. Ihr bezahlt uns. Dann trennen wir uns, und ihr vergeßt, daß ihr uns jemals gesehen habt.«
    »Nicht schlecht«, sagte ich. »Aber eine Änderung hätte ich: Ihr kriegt die zweite Hälfte erst, wenn wir den Kerl erwischt haben und sicher sind, daß er derjenige ist, den ihr gesehen habt.«
    »Garrett! Immer locker, Mann. Dann weiß er doch, wer ihn verpfiffen hat.«
    »Wenn er der Richtige ist, mußt du dir darüber keine Sorgen mehr machen«, erklärte Block. »Wieviel?«
    Flüstertüte versuchte, Block genauer zu mustern. »Der klingt aber nicht wie einer aus der Oberstadt, Garrett.«
    »Zerbrich dir nicht den Kopf darüber, woher er kommt. Streng dich lieber an, sein Gold zu verdienen.«
    »Ja. Stimmt. Wir dachten uns, dreißig Taler wären fair. In Gold.«
    Kleine Fische haben wenig Ehrgeiz. Block hatte Schwierigkeiten, ernst zu bleiben. Er klingelte mit Münzen und reichte mir drei Fünf-Taler-Stücke. Ich gab sie Flüstertüte, der sie anstarrte. Sie funkelten im Licht, das aus der Heißen Hexe fiel. »Verdammt. Verdammt. Verdammt.« Er war wie vor den Kopf geschlagen, als er begriff, daß er eine

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