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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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zu mir. Das freut mich. Ich will mich schon mit Ihnen unterhalten, seit wir uns vor der Freudenhöhle getroffen haben.«
    Sie sah mich verblüfft an. »Vor der Freudenhöhle?« Langsam schlich sie zur Seite. Anscheinend hatte sie ihre Meinung über ein Plauderstündchen mit mir geändert.
    »Vor ein paar Wochen. In der Pufferzone. Sie sind reingerannt und haben mir mein Herz gestohlen. Dann haben ein paar Brunos versucht, Ihnen Ihrs rauszureißen. Erinnern Sie sich? Die große, schwarze Kutsche. Der alte Knacker mit den grünen Augen und dem Schmetterlingsatem? Die alte, allnächtliche, üble Entführungsnummer mit dem edlen Ritter der Straße, der die Dame in Nöten rettet?«
    »Sind Sie mittlerweile auf Diät? Damals waren Sie zehn Zentimeter größer und sechzig Pfund schwerer.«
    »Haha. Das war Eierkopf. Er ist mein Kumpel und hat mir ein bißchen geholfen. Mir ist fast das Herz gebrochen, weil Sie sich nicht mal die Zeit genommen haben, sich zu bedanken.«
    »Danke, Garrett. Sie blockieren die Tür.«
    »Im Ernst? Sie sind wohl von der schnellen Sorte. Hab ich Eierkopf schon erzählt. Und allen anderen hab ich gesagt, daß Sie clever sind. Ist das ein Problem? Ich meine, daß ich nicht zur Seite trete? Wollten Sie nicht mit mir reden?«
    »Schon, aber das war, bevor Sie mir gesagt haben, daß Sie für die beiden häßlichen Brüder arbeiten.«
    »Hab ich das gesagt? Hab ich nicht gesagt. Hätte ich auch gar nicht sagen können. Es ist seit langem hinlänglich bekannt, daß ich mich weigere, für Ihren Vater zu arbeiten. Obwohl ich gelegentlich den einen oder anderen in diesem
    Mißverständnis kochen lasse.« Ich setzte mein jungenhaftes Lächeln auf, das garantiert jedes Mädchenherz höher schlagen ließ.
    »Stecken Sie sich diesen Mist in den Arsch, Garrett. Lassen Sie mich raus.«
    »Tut mir leid, das geht nicht.«
    »Sie werden mich diesen Ekelpaketen nicht ausliefern!«
    »Nie im Leben! Warum sollte ich das tun? Dann wäre meine Haut keinen roten Heller mehr wert.«
    »Meine auch nicht. Ganz besonders meine nicht. Ihre Haut interessiert mich wirklich nicht. Lassen Sie mich raus.«
    »Erst wenn ich weiß, weshalb Sie gekommen sind.«
    »Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Sie sind nicht der Kerl, den ich brauche.«
    »Weil ich Beutler und Sattler kenne?« Ich tat, als bräche mir das Herz. »Mein Charme wirkt eben nicht bei allen. Aber Sie sind das Mädchen, das ich will. Ich suche Sie schon seit Wochen.«
    »Warum?«
    »Es hat mit den Leuten zu tun, die versucht haben, Sie zu entführen. Sie sind das einzige Opfer, das ihnen entkommen ist.«
    Jetzt wurde sie richtig blaß. Damit hatte ich nicht gerechnet. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie haben doch sicher die Gerüchte gehört, nach denen ein Mörder Mädchen kopfüber aufhängt und sie dann ausweidet?«
    »Ich hab so was gehört. Aber ich habe nicht drauf geachtet.«
    »Seltsam. Ich hätte sehr genau hingehört, wenn man mich beinah in die Kutsche des Täters gezerrt hätte.«
    »Waren die das?« Plötzlich wurde sie wütend. Sie war genauso hart wie ihr Vater.
    »Ja.«
    »Oh.« Jetzt klang sie nicht mehr selbstbewußt, sondern eher etwas beschämt, als käme sie sich albern vor.
    »Sie und ich, wir sind die einzigen, die ihn jemals leibhaftig gesehen haben.« Ich mußte sie ja nun wirklich nicht an Eierkopf erinnern, oder? »Und ich habe ihn nur eine Sekunde zu Gesicht bekommen. Sie müssen mehr mit ihm und seinen Kumpanen zu tun gehabt haben. Schließlich sind Sie vor ihnen geflüchtet, als Sie bei Morpheus reingeplatzt sind.«
    »Ich hatte einen Teilzeitjob in Krischtof Hullars Tanzpalast. Keine Ahnung, warum ich es gemacht habe. Einfach nur aus Spaß. Ich habe nur getanzt. Einige von den Mädchen haben den Laden für Verabredungen genutzt.«
    »Ich weiß Bescheid.«
    »Eines Abends, an diesem Abend, haben zwei Männer versucht, mich mitzunehmen. Ihr Boß hätte mich gesehen, behaupteten sie. Er wollte mich kennenlernen und würde gut für meine Zeit zahlen. Ich lehnte ab. Sie waren hartnäckig. Ich hab ihnen empfohlen, sich zu verpissen. Aber sie wollten kein Nein akzeptieren. Hullar mußte sie rauswerfen. Aber sie gingen nicht weg. Sie versuchten mich zu schnappen, als ich Feierabend machte.«
    Das war durchaus wahrscheinlich. Einige Männer glauben, daß Frauen nur schüchtern sind, wenn sie nein sagen. Nach dem, was ich bei Morpheus von diesen Jungs gesehen hatte, waren sie nicht besonders geschickt, was Sozialverhalten angeht. »Warum die

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