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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Freudenhöhle? Das ist ein merkwürdiger Platz, um Schutz zu suchen.«
    »Morpheus Ahrm. Ich hatte gehofft, daß sein Ruf sie so lange abschrecken würde, daß ich in Ruhe nachdenken konnte. Als sie reinkamen hoffte ich, daß Ahrm wütend werden würde, wenn sie in seinem Laden gewalttätig werden.«
    »So war es ja auch.«
    »Ich konnte nicht zu den Leuten meines Vaters laufen. Ich hätte erklären müssen, was ich überhaupt im Tenderloin zu suchen hatte.«
    »Und was war mit dem Kerl, der Sie so dringend kennenlernen wollte?«
    »Vermutlich hockte der in der Kutsche. Es war das einzige Mal, daß ich ihn überhaupt gesehen habe.«
    Mist. Mist. Mist. Sie war keine Hilfe, es sei denn, der Tote Mann konnte etwas in ihrem Gedächtnis finden, dessen sie sich nicht bewußt war. »Großartig. Jetzt kann ich wieder von vorn anfangen. Verraten Sie mir, warum Sie hergekommen sind, obwohl Sie Ihre Meinung geändert haben. Was ist los?«
    Sie musterte mich. »Ich glaube, er ist wieder hinter mir her. Jedenfalls ist es jemand mit demselben hinterlistigen Stil, der Gorillas vorschickt, die für ihn sprechen. Ich hab Angst gekriegt. Hab gehört, Sie wären ehrlich, und gehofft, Sie könnten ihn mir vom Hals schaffen.«
    Der Schmetterlingsmann hatte zwar keine guten Absichten, aber einen guten Geschmack. Belinda war zwar nicht auffällig angezogen, aber sie konnte auch so die Tatsache nicht verbergen, daß sie phantastisch aussah. Ihre Mutter mußte der reinste Vamp gewesen sein. Von ihrem Vater hatte sie ihr Aussehen jedenfalls nicht.
    »Ich könnte ihn ein wenig entmutigen. Warum haben Sie Ihre Meinung geändert? Weil ich Ihren Vater erwähnt habe?«
    »Wegen Beutler und Sattler. Ich werde die beiden nicht von dem Schicksalsschlag profitieren lassen, der meinen Vater getroffen hat. Und das wissen sie genau.«
    Sollte ich meine frühere Rolle in dem Spiel aufdecken? Ihr verraten, daß Beutler und Sattler nichts anderes getan hatten, als ein Geschenk auszunutzen, das ihnen unversehens in den Schoß gefallen war? Das war sicher nicht die beste Strategie. »Die beiden Killer und ich hatten nie etwas für einander übrig. Als sie noch die beiden Spitzenmörder Ihres Vaters waren, haben sie immer an der Leine gezerrt, weil sie es kaum erwarten konnten, mich umzulegen. Jetzt können sie sich den günstigsten Zeitpunkt aussuchen. Ich wünschte, ich hätte Zeit, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Aber ich muß mich auf den Mörder konzentrieren. Er wird bald wieder zuschlagen.«
    Das entsetzte sie. »Dann hat die Wache ihn gar nicht festgenommen? Ein Hauptmann Sowieso hat vor kurzem ganz schön damit herumgeprahlt.«
    »Hauptmann Block. Sein Optimismus war etwas verfrüht.« Ich berichtete ihr von den beiden Mördern und bat sie, mir alles von den netten Kerls zu erzählen, deren Gesülze sie so beeindruckt hatte, daß sie zu mir gelaufen kam.
    Dann erteilte sie mir eine Lektion. Belinda Kontamin hörte genauso aufmerksam zu wie ihr Vater. »Ich verstehe es nicht. Wieso gehen die Morde weiter?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Solche Verrücktheiten passieren eben.«
    »Im Kopf von irgend jemandem. Sie haben nicht den richtigen Mann erwischt.«
    Merkwürdig. Eigentlich war Belinda ein Straßenmädchen, was bei der Tochter eines Ganoven ja auch nicht anders zu erwarten war. Aber irgendwas schimmerte durch, etwas, das verdächtig nach Verfeinerung duftete. Sie war fast ihr ganzes Leben lang von zu Hause weg gewesen und als Geheimnis behandelt worden, weil Kain nicht wollte, daß sie zufällig zur Geisel wurde. Anscheinend war sie in dieser Zeit eine Lady geworden.
    »Wir haben es richtig gemacht, Belinda. Beide Male. Ohne den geringsten Zweifel. Die Mörder behalten gern Souvenirs, und die Männer, die wir geschnappt haben, hatten welche dabei. Diesmal haben wir einen Verdacht, auf wen der Fluch weitergegangen ist – wenn überhaupt –, aber wir können ihn nicht finden. Wir wissen nicht genau, wann dieser Zwang ihn wieder zum Mörder werden läßt. Wir haben seine drei wahrscheinlichsten Opfer identifiziert. Sie sind eins. Und jetzt belästigt jemand Sie.«
    »Eigentlich dachte ich ...« Sie lächelte gequält.
    »Sie dachten, es wären Beutlers und Sattlers Handlanger, und Sie könnten mich in die Schußlinie stellen, während Sie selbst einen schnellen Abgang machen.«
    Sie nickte. »Sie sind gar nicht so blöd, wie ich dachte.«
    »Das ist meine Lieblingsbeschäftigung. Ich stehe immer in der Schußlinie. Aber es fällt mir

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