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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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zugeben, daß ich Ihren Vater bewundert habe, obwohl ich haßte, was er war und was er den Menschen getan hat. Aber das sollten wir später vertiefen. Jetzt rückt mit jeder Minute, die verstreicht, der Augenblick näher, an dem der Mädchenmörder tun muß, was nötig ist, damit er bei Laune bleibt.«
    »Wie?«
    »Klartext: Einige Leute brauchen heftigere Stimulation als andere. Deshalb gibt es das Tenderloin überhaupt. Es versorgt die durchgedrehten Süchtigen mit Stoff.«
    Meine süße Belinda verblüffte mich mit einem Tonfall, den sie weder auf der Straße noch in der Oberstadt gelernt haben konnte. »Mein Daddy war stolz auf dich, Garrett. Einige Menschen ... Einige Leute sind einfach krank und kommen nicht davon los.«
    »Das ist der Knackpunkt, oder? Wo ist die Grenze zwischen dem Ungewöhnlichen und dem Unakzeptablen? Wann werden die Bösewichter zu gefährlichen Perversen?«
    Sie sah mir geradewegs in die Augen. »Ich sag dir Bescheid.«
    »Hallo, ich ...«
    Garrett.
    Natürlich! Logo! War klar, daß der Tote Fettberg genau in diesem Moment an meiner Kette zerren würde.
     

 
43. Kapitel
     
    »Er will dich sehen.«
    Belinda sah mich verwirrt an. »Wer?«
    »Mein Kumpel. Paß auf. Er ist zwar nicht mehr sehr flink auf den Beinen, aber er ist gerissen.«
    »Der Tote Mann?«
    »Du hast von ihm gehört? Das wird ihm mächtig schmeicheln.«
    Garrett, komm endlich in die Hufe!
    »Ich dachte, ich wäre dabei, so gut es unter den gegebenen Umständen geht.«
    Belinda sah mich merkwürdig an. Dein Liebesleben steht im Moment nicht zur Debatte. Komm her.
    »Wir haben es heute eilig, ja?«
    »Was zum Teufel machst du, Garrett? Redest du mit den Wänden?«
    Ich möchte mich gern mit Ihnen unterhalten, Miss Kontamin.
    »Was soll das, Garrett? Verzieh dich aus meinem Kopf!«
    »Das bin ich nicht, Baby. Ich dachte, du kennst den Toten Mann.« Sie lief nicht zur Tür, sondern drückte sich dichter an mich. Diese Entwicklung der Dinge wollte ich auf keinen Fall behindern. Ich führte sie durch den Flur. »Ich weiß, ich weiß. Du hast nicht erwartet, es mit ihm zu tun zu bekommen. Du dachtest, die Geschichten wären übertrieben. Das sind sie auch zum größten Teil. Nur nicht, was seine Häßlichkeit angeht.«
    Garrett!
    »Und reizbar ist er! Er ist wirklich sehr empfindlich. Wie ein Dachs mit schlechten Zähnen.«
    »Um Himmels willen! Was für eine Nase!« Sie umklammerte meinen Arm. Ich schmolz dahin und versuchte, ihr den Arm um die Taille zu legen, sie an mich zu ziehen und sie überall zu trösten. Aber sie wollte ihn nicht loslassen. Morgen früh hatte ich bestimmt blaue Flecken.
    Garrett, schaff deine miese, armselige Person in die Küche und geh dort deinem eigentlichen Laster nach: Schlabber ein Bier, während die Lady und ich Erinnerungen austauschen.
    »He, nu' werd mal nicht persönlich.«
    Ich trollte mich mürrisch in die Küche und gab mich meinem Lieblingsessen hin, Weiders hellem Lager.
    Garrett!
    Scheiße! Ich hatte nicht mal meinen vierten Halben intus, und da rasselte er schon an meiner Kette. Wie soll man sich da entspannen? Ich stampfte in sein Zimmer an Belinda vorbei.
    »Wo finde ich Dean?« fragte sie strahlend.
    »In der Küche. Was willst du, Lachsack?«
    Das Mädchen ist genau das, was sie vorgibt. Ganz offenbar erstaunte ihn das. Es wundert mich, daß sie so offen und ehrlich ist.
    »Also ist es nicht erblich?«
    Das meinte ich nicht.
    »Was du meinst, ist, daß sie nichts weiß, was uns weiterhelfen könnte. Und daß es dich diebisch freut.«
    In gewisser Weise ja. Ich habe sie davon überzeugt, daß es in ihrem eigenen Interesse liegt, hierzubleiben, außer Sicht, in unserem Gästezimmer, bis wir etwas bezüglich des Mörders unternommen haben.
    »Was soll das heißen?« Er mag keine Frauen, ja, er verabscheut Frauen sogar. Nicht einmal ihren Besuch duldet er in diesem Haus, geschweige denn, daß sie sich auf unbestimmte Zeit hier verstecken. »Hat sich was bei dir verändert? Du empfiehlst tatsächlich, daß eine Frau sich hier versteckt?« Er wollte mir bestimmt keinen Gefallen tun.
    Das wäre nicht das erste Mal.
    »Kommt darauf an, worauf du da anspielst.«
    Ich würde ja liebend gern mit dir im Geiste die Klingen kreuzen, aber dieses Spiel hat seinen Reiz verloren. Ich möchte, daß du versuchst, entweder dieses Kandis-Weibchen oder diese Dixie Starr dazu zu überreden, ebenfalls die Nacht hier zu verbringen.
    »Warum?« Er setzte mehr Vertrauen in mich als ich selbst.
    Ich gebe es

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