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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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ihnen verseucht, bis jemand die gute Idee hatte, sie als Hilfstruppen zu engagieren. Wenn sie taten, wofür man sie bezahlte, konnten sie eine sehr dramatische Wirkung haben.
    »Die stammen aus einer neuen Welle von Asylanten, Mr. Garrett.« Dean reichte mir einen Becher Tee. »Behauptet man jedenfalls. Ich vermute, daß die einberufenen Stämme zurückgekehrt sind und hoffen, daß man sie erneut bezahlt, wenn sie verschwinden.«
    »Sehr wahrscheinlich. Warum leben wir nicht zu Kaisers Zeiten? Es passiert ständig was Neues. Sieh dir nur den ganzen Mist an. MorCartha auf dem Dach, überall Donnerechsen, und dann ist auch noch letzten Monat eins dieser fünfhornigen Dinger im Fluß rumgeschwommen und hat bei den Landungsbrücken einen Anfall bekommen.«
    »Es hat mir leid getan.«
    »Wie?« Ich öffnete ein Auge, sah nach links und stellte fest, daß ich den Tisch mit meinem Hausgast teilte. Und ich trug nur meine Hose!
    »Mir tat dieses große, dumme Ding leid. Es wußte nicht, wie ihm geschah. Es hatte Angst, als all diese kleinen Wesen herumbrüllten und spitze Dinge nach ihm warfen.«
    »Hörst du das, Dean? Wäre sie nicht die richtige Frau für dich? Da flippt ein Monster aus, trampelt Leute platt, zerstört Eigentum, und ihr tut es leid.«
    »Offen gestanden tat es mir auch leid.«
    Klar. Mir ja auch. Vermutlich auch allen anderen, die nicht direkt unter der Angst und Verwirrung des Wesens gelitten hatten. Wenn man jetzt zu dem Pferch auf den freien Platz ging, wo es gefangengehalten wurde, und es sich ansah, wirkte es wie ein kleiner entzückender Welpe, dem Moos und Flechten auf dem Rücken wuchsen. Ich weiß nicht, wie man etwas, das fünfzehn Tonnen wiegt, süß finden kann, aber es war süß.
    »Ist vielleicht eine gute Übung für den Fall, daß eine der großen, fleischfressenden Echsen denselben Trick versucht.«
    »Muß er immer den harten Macker spielen, Dean?«
    Was denn? Redeten die beiden sich schon mit Vornamen an? Der alte Knabe machte mich damit wahnsinnig.
    »Immer, Miss Belinda. Aber achten Sie nicht darauf. Er meint es nur gut.«
    »Dean, hast du in letzter Zeit überprüft, ob du gesund bist?«
    »Sir?«
    »Du hast was Nettes über mich gesagt.«
    »Das ist ein sehr sympathisches, junges Fräulein, Mr. Garrett. Ich schätze sie sehr. Ich möchte, daß Sie beide sich näher kennenlernen.«
    Heilige Scheiße! Ich machte dicke Backen.
    »Ach so. Natürlich, Sir. Ich weiß sehr gut, wer ihr Vater ist. Man kann uns aber für unsere Vorfahren nicht verantwortlich machen. Und umgekehrt. Ich weiß schließlich auch, wer Ihr Vater war.« Das war mir neu, falls er wirklich behaupten wollte, er hätte meinen Alten persönlich gekannt, damals, bevor Paps in den Cantard zog, um sich umbringen zu lassen. »So wie ich die Situation verstehe, dürfte das kein Problem sein. Mr. Kontamin ist, verzeihen Sie mir bitte, Miss Belinda, so gut wie tot. Und die wirkliche Macht liegt bei Mr. Beutler und Mr. Sattler.«
    »Zwei Spaßvögel, die nicht deswegen weniger gefährlich sind, weil sie jetzt die Sache in die Hand genommen haben, indem sie Kains Unterschrift fälschen. Was hast du vor, Dean?«
    »Ich mache dasselbe wie immer, Mr. Garrett. Ich versuche, eine Ehe zu stiften.«
    Daß er es so rundweg zugab, überrumpelte mich. Belinda fiel dazu auch nichts ein. Wir tauschten hilflose Blicke aus und ich zuckte entschuldigend die Schultern.
    »Ich habe ausführlich mit Miss Belinda gesprochen«, sagte Dean, »und finde, daß sie trotz ihres gegensätzlichen Verhaltens genau Ihr Typ ist.«
    »Soll das eine Art Teamwork sein, mit dem Ziel, mich zu verführen, Garrett?«
    »Du mußt ihn entschuldigen«, protestierte ich. »Er hat es sich in den Kopf gesetzt, mich unter die Haube zu bringen.«
    Dean hörte nicht zu. Er summte und erledigte die Hausarbeit, während wir Entschuldigungen und Beschuldigungen austauschten. »Der Tote Mann schläft«, erklärte er dann. »Warum geht ihr beiden nicht hoch, schlaft zwei- oder dreimal miteinander und streitet euch beim Abendessen weiter?«
    Ich konnte nicht glauben, daß Dean so etwas tatsächlich sagte. Das war nicht der Dean, den ich kannte.
    Nicht, daß ich etwas gegen die Idee gehabt hätte. Etwas an Belinda reizte mich.
    Belinda saß nur da und sah ihn ungläubig an, während Dean zufrieden schmunzelte. Ich hegte die schwache Hoffnung, daß auch sie Deans Vorschlag nicht vollkommen widerlich fand.
    Doch wir befanden uns jetzt in einer Situation, wo wir nicht einmal hätten

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