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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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weitermachen können, wenn wir so läufig wie zwei Straßenkatzen gewesen wären.
    »Du riskierst ganz schön viel, Dean. Ich gehe wieder ins Bett. Tut mir leid, Miss Kontamin. Bitte gib mir nicht die Schuld für Deans anmaßendes Verhalten.«
    Dean schien jeden Moment in Lachen ausbrechen zu wollen. War das etwa ein raffinierter Plan, jedes Geplänkel im Keim zu ersticken, bevor es ernster wurde?
    Belinda sagte kein Wort dazu. Doch als ich floh, glaubte ich einen schwachen Ausdruck von Enttäuschung auf ihrem Gesicht zu sehen.
    So ist es immer. Sobald ich wieder allein war und nicht mehr ihre Reaktion riskieren mußte, starrte ich an die Decke und bedauerte mich, während Belinda Kontamin jede Sekunde attraktiver wurde und alle Haken und Ösen wie von Zauberhand verschwanden.
    Ich bin eben ein unheilbarer Romantiker.
46. Kapitel
     
    Ich wollte gerade losgehen und herausfinden, was Block erreicht hatte. Oder vielmehr, was er nicht erreicht hatte. Obwohl es vielversprechend schien, daß er noch nicht wieder aufgetaucht war. Belinda kam aus der Küche. »Darf ich auch gehen?«
    »Nein.«
    »He! Was...?«
    »Da draußen laufen Leute herum, die dich suchen. Ich glaube nicht, daß denen deine Gesundheit sehr am Herzen liegt. Und bei deinem Aussehen würden wir in der Klemme sitzen, bevor du zwei Blocks weit gekommen wärst.«
    »Was stimmt an meinem Aussehen nicht?«
    »Nichts. Das ist das Problem. Wenn ich jetzt mit dir da rausginge, würden meine Nachbarn mich für den Rest meines Lebens hassen. Außerdem würde jeder, den Beutler und Sattler vor meinem Haus postiert hätten, dich auf der Stelle erkennen. Sie trauen mir nicht so weit, daß sie mich mein eigenes Grab unbeobachtet schaufeln ließen.«
    »Mist!« Sie stampfte mit dem Fuß auf, eine hübsche Bewegung, die man nicht oft sieht. Es wirkte einstudiert.
    »Wärst du eine Rothaarige, würde niemand auf dich achten. Ich meine, die Schläger nicht. Meine Nachbarn würden mich noch mehr hassen. Und ich weiß nicht, ob ich es aushalten könnte, wenn du zusätzlich zu dem, was du schon bist, auch noch rote Haare hättest.«
    Dean steckte seinen Kopf zur Küche heraus und warf mir einen Blick zu, der besagte, daß ich ziemlich dick auftrug.
    »Du trägst ziemlich dick auf, Garrett«, erklärte Belinda. »Aber mir gefällt's. Ich bin nicht gern eingesperrt. Mal sehen, ob ich mich in eine Rothaarige verwandeln kann.
    Oder vielleicht eine Blondine? Würde dir das gefallen?« Das Frühstück war vergessen.
    »Sicher. Alles. Ich bin sehr einfach. Hauptsache, du nimmst keine hundert Pfund zu oder läßt dir einen Schnurrbart wachsen.«
    Sie zwinkerte mir zu, und mein Rückgrat verwandelte sich in Gelatine. Aber ich war kein völliger Holzkopf. Warum war sie auf einmal so nett? »Wenn du schon dabei bist, kannst du auch gleich dein Äußeres ändern. Vor allem, weil dieses Schwarz dein Markenzeichen ist.«
    »Gute Idee.« Sie warf mir eine Kußhand zu.
    Ich warf Dean einen fragenden Blick zu. Er sah mich an und zuckte mit den Schultern. Als wisse er nichts oder wolle nicht dafür verantwortlich gemacht werden.
    Ich war fast an der Tür, da ...
    Garrett.
    Die alte Geschichte. Ich kann nirgendwohin gehen oder etwas tun, ohne daß alle in der Nähe mich nerven.
    Ich ging ins Zimmer des Toten Mannes. »Ja?«
    Sag Hauptmann Block, daß die Entführung gestern abend tatsächlich nur eine Entführung war. Diese Kandis wird nicht vor heute abend ermordet, zur geeigneten Stunde. Wenn der Hauptmann die Suche aufgegeben hat, was ihm ähnlich sähe, und darauf wartete, daß eine Leiche auftaucht, dann ...
    »Bin schon unterwegs.«
    Ich trat auf die Straße. Nach einem Block hatte ich den Spürhund entdeckt. Es war einer von der Gilde, der offenbar nicht wegen seiner Geschicklichkeit im Beschatten ausgesucht worden war. Beutler und Sattler wollten, daß ich es merkte. Die wirklich guten Schatten würden erst zum Einsatz kommen, wenn sie glaubten, daß ich Zeit genug hatte, ernsthaft nach Belinda zu suchen.
    Ich würde sie alle zum Narren halten. Weil ich gar nicht vorhatte, nach, ihr zu suchen.
     
    Block war nicht schwer zu finden.
    Ich bin schnurstracks in sein Hauptquartier, in der Hoffnung, daß er hinterlassen hatte, wo er war, und siehe da! Da war er ja, mittenmang in seinem Laden. »Was machen Sie denn hier, zum Teufel?« wollte ich wissen.
    »Wir haben gestern abend nichts erreicht. Ich habe fünfhundert Leute draußen gehabt. Sie haben nur Dreck geschluckt. Nach Mitternacht habe

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