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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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fangen. Ein Erfolg wird Sie sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei Ihren Vorgesetzten beliebt machen. Sie sollten jetzt losgehen. Falls Sie die Verbrecher überholen, fangen Sie sie, statt sie zu töten. Der Fluch ist einfacher zu kontrollieren, wenn sein Träger noch lebt.
    »Das habe ich letztes Mal versucht. Der Clown hat uns gezwungen, ihn zu töten.«
    Ich fürchte, daß es zu dem Fluch gehört. Wer auch immer ihn vor langer Zeit ausgesprochen hat, ganz gleich, aus welchem Grund, war ein Genie. Sie brauchen übrigens auffällig lange, um die alten Aufzeichnungen durchzusehen. Er hat nicht einfach einen Bann ausgesprochen, der irgend jemanden dazu bringt, loszugehen und eine bestimmte Sorte Frau abzuschlachten. Er hat einen Fluch geschaffen, der sich auf seine Umwelt einstellt, der lernt, wenn er versagt, der immer weitergeht und immer schwerer zu überwinden ist.
    Block war blaß geworden. »Es gibt keine Möglichkeit, ihn zu stoppen? Wenn ich ihn heute beende, ist er morgen um so schwerer aufzuhalten?«
    Mir fallen verschiedene Möglichkeiten ein, ihn zu bannen. Aber keine ist besonders angenehm. Sie können dafür sorgen, daß der aktuelle Fluchträger in der Gegenwart von jemandem stirbt, der so behindert ist, daß er keinen Mord durchführen kann. Oder in Gegenwart eines Verbrechers, der niemals freigelassen wird. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, daß der Verfluchte am Leben bleiben muß, während kompetente Fachleute ihn untersuchen und herausfinden, wie man den Fluch bannen kann, Stück für Stück.
    Alternativ dazu können wir auch damit experimentieren, jemanden lebendig zu begraben. Der Fluch ist ja bisher immer von einem Toten auf einen Lebenden durch bloße Gegenwart übertragen worden. Noch besser wäre es, jemanden lebendig im Meer zu versenken. Vielleicht können wir ihn auch in einer Gruft einsperren, wenn wir sicher sein können, daß diese Gruft niemals geöffnet wird.
    »Willst du damit sagen, daß der Fluch nicht ausgelöscht werden kann, sondern nur derjenige, der davon behaftet ist?«
    So war es bis jetzt. In der Realität bedeutet eine Bestattung nur, daß man das Problem einer nachfolgenden Generation überläßt.
    »Das riecht nach einer Menge Arbeit.«
    Allerdings. Und zwar Arbeit, die schon längst hätte erledigt sein sollen. Ich vermute, eine gründliche Vernichtung des Fluchs erfordert eine Identifikation des Zauberers und ein klares Bild der Umstände, in der der Fluch ausgesprochen wurde. Die Motive sind vielleicht genauso wichtig wie die Mittel. Wenn man weiß, warum der Fluch geschaffen wurde, liefert das vielleicht einen Hinweis darauf, wie man ihm beikommt, wo man anfangen kann, ihn auszulöschen.
    »Ich wette, er hat das von Anfang an kommen sehen«, sagte ich zu Block. »Und Sie haben die Nachforschungen eingestellt, weil es zu zeitraubend war.«
    Er widersprach nicht, genausowenig wie der Tote Mann.
    »Was auch immer jetzt passiert, ich habe nichts mehr damit zu tun. Ich muß erst mal Schlaf nachholen.«
    Block wollte etwas sagen.
    »Sparen Sie sich die Worte, Hauptmann. Wie oft muß ich Ihre Kastanien noch aus dem Feuer holen, bevor Sie zufrieden sind? Sie wissen genausoviel wie ich. Der alte Knochensack hat Ihnen erzählt, was zu tun ist. Machen Sie's einfach. Retten Sie ein Leben. Heimsen Sie den Ruhm ein. Dean? Wo bist du? Laß Hauptmann Block hinaus! Aha, er schläft schon. Dann kommen Sie.« Ich packte Block am Ellbogen. »Tun Sie, was er sagt. Besorgen Sie diese Aufzeichnungen, wenn irgend möglich. Gute Nacht.« Er ließ sich von mir vor die Tür schieben und stammelte noch, als ich die Tür hinter ihm schloß.
     

 
45. Kapitel
     
    Die paar Stunden, die ich mich aufs Ohr legen konnte, reichten längst nicht aus. Ich wurde von einem mörderischen Lärm geweckt. Es roch nach Essen, also mußte es schon Tagesanbruch sein, aber es war absolut keine Zeit, zu der eine vernunftbegabte Kreatur aufstehen würde.
    Aus irgendeinem verrückten Grund zog ich meine Hose an und stolperte nach unten. Ich stürmte in die Küche und ließ mich auf meinen gewohnten Stuhl fallen. »Hat die Armee diese kleinen, mistigen MorCartha nicht als Kundschafter im Cantard eingezogen?« MorCartha sind Flugwesen, knie- bis hüfthoch und erinnern an rote Teufelchen mit Fledermausflügeln, nur sind sie eher braun als rot. Sie sind streitsüchtig, laut und penetrant und kennen keinerlei Rücksicht. Sie kommen aus dem Norden, wo sie vor den Donnerechsen geflohen sind. TunFaire wurde von

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