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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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atmete.
    »Danke, Garrett. Ich meine es ernst. Wenn ich Angst habe, kann ich ganz schön bissig werden.« Sie wich dem Thema Rosie sehr geschickt aus, aber es fiel mir in dem Moment nicht weiter auf.
    »Dann müssen Sie ja die ganze Zeit Angst gehabt haben, als Sie bei Hullar gearbeitet haben.« Dort war sie als sarkastisches Miststück verschrien.
    »Sie ruinieren Ihre Chancen, Garrett.«
    Ich stieß einen Pfiff aus. »Sie sind zwar wunderschön, aber ich verlier schnell das Interesse. Ich frage mich sogar schon, warum ich hier meine Zeit verschwende. Ihr Charakter sabotiert die Vorzüge, die die Natur Ihnen mitgegeben hat.«
    »Das ist meine Lebensgeschichte, Garrett. Ich rede mich um Kopf und Kragen, immer, wenn die Sache gut läuft. Meine Mutter behauptet, ich wäre zum Scheitern geboren. Na gut, ich verspreche Ihnen, daß ich es versuchen werde. Sie haben mein Leben gerettet. Was, außer dem Naheliegendsten, kann ich für Sie tun?«
    Block tauchte in der Tür auf. »Was hält Sie hier unten auf, Garrett?«
    »Ich suche nach Zeug.«
    »Irgendwas gefunden?«
    »Ja. Die Messer. Der Tote Mann meint, wir sollten sie zerbrechen.«
    Block trat ein paar Stufen herunter und betrachtete die vier blanken Klingen. »Ist es denn sicher, sie anzufassen?«
    »Sind Kormoran und Reißer noch am Leben?«
    »Ja.«
    »Dann ist es ungefährlich. Es sei denn, sie stechen sich selbst damit.«
    Er knurrte und schnappte sich die Messer. »Ich werde sie gleich oben zerbrechen.« Damit verschwand er.
    Ich wandte mich an Kandis. »Statt das Naheliegendste zu tun, was weit weniger naheliegend ist, als Sie glauben, könnten Sie mit zu mir kommen und mit meinem Partner reden. Er ist das Hirn unserer Operation. Er möchte Sie sehen.«
    »Ist er ein Freak? Kann er nicht zu mir kommen?«
    »Er hat eine Behinderung.« Ich verkniff mir ein Grinsen. Keiner hat auch nur eine ähnliche Behinderung wie der Tote Mann.
    Wir kletterten aus dem Keller, und Kandis hörte nicht auf zu plappern. Ich winkte ihr zu, daß ich kapitulierte, versuchte, ihr Block vorzustellen, damit sie wußte, wer den offiziellen Verdienst für ihre Rettung zugeschrieben bekam. Aber es nützte nichts. Sie redete ununterbrochen auf mich ein. Und der Hauptmann kümmerte sich nur darum, die Messer zu zerbrechen, was er gründlich erledigte. Er zerteilte sie in jeweils vier Stücke. »Das sollte reichen.« Block war bester Laune und glücklich.
    Hochmut kommt vor dem Fall, sagte ich mir. »Sie sollten lieber überprüfen, daß Sie nichts von diesem Ganoven bei sich haben. Wir wissen nicht genau, ob die Messer den Fluch übertragen.«
    »Wir haben den Kerl verbrannt und mit ihm alles, was er an sich trug. Jetzt werden wir die hier verbrennen ... Ach ja, richtig. Erst wenn wir was gegen den Fluch unternommen haben.«
    »Später.« Kandis hing immer noch an mir. »Weib, so geht das nicht weiter. Ich bin kein Masochist. Kommen Sie trotzdem mit und reden Sie mit meinem Partner. Mein Haus liegt auf Ihrem Heimweg.«
    Ich unterbrach mich und musterte die Gefangenen. Beide wirkten verloren in den groben Säcken. Kormoran schäumte vor Wut. Reißer machte gar nichts, was mich unsicher machte. Eine winzige kleine Motte flatterte weg.
    »Woher wissen Sie, daß Ihr Haus auf meinem Heimweg liegt?« wollte Kandis wissen.
    »Ich muß zugeben, daß ich noch nicht genau weiß, wer Sie sind. Aber ich weiß, daß Sie aus der Oberstadt stammen. Der Killer hat ausschließlich reiche Mädchen ausgewählt. Wenn Sie jetzt also nach Hause gehen würden und sich vor der wirklichen Welt verstecken und sich sagen, wieviel Glück Sie gehabt haben und dies alles vergessen und die unteren Schichten weniger herablassend ...«
    »Sind Sie Elitarist? Oder Anarchist?«
    »Wie? Ich verstehe Sie nicht.« War auch egal. Ich ging nach Hause, und sie trottete neben mir her. Der Tote Mann würde sich freuen.
    »Es gibt verrückte Untergrundorganisationen, Garrett. Dutzende. Pointilisten, Dekonstruktivisten, Normisten, Naturalisten, Atheisten, Realisten, Post-Modernisten. So wie Sie geredet haben ...«
    »Ich habe nichts mit Politik zu tun, vor allem, weil ich hoffe, daß die Politik sich dann auch nicht um mich kümmert. Ich bin fest davon überzeugt, auch wenn es zynisch klingen mag, daß jede Veränderung, die von Menschen gesteuert wird, alles nur schlimmer macht. Sosehr auch eine neue Ordnung fällig wäre. Letztendlich würde nur eine noch kleinere, noch korruptere Klasse davon profitieren.« In dem Moment erblickte ich

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