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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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für unsere Ermittlungen.“
    Eine halbe
Stunde später erreichten sie die Firma Streichinger in der Thumbdorfer
Landstraße.
    Niedrige
Mauern begrenzten einen Hof. Ein Schild über der Einfahrt verkündete, daß die
Firma Maler-, Lackierer- und Tapezierer-Arbeiten ausführe.
    Leitern
standen auf dem Hof, Tapeziertische und zwei Spritzkessel.
    Aus dem
flachen Gebäude im Hintergrund trat ein Mann. Er trug Arbeitskleidung, nämlich
einen Overall, und an jeder Hand einen Farbeimer.

    „Ist nicht
Streichinger“, sagte Gaby. „Aber der hat auch schon bei uns gearbeitet. Ich
glaube, er heißt Schulze.“
    Schulze
erkannte Gaby und gab bereitwillig Auskunft.
    Ja, der
Chef sei im Büro.
    Er zeigte
ihnen, wo’s langging.
    Schließlich
landeten sie bei dem kinderlosen Handwerksmeister, der nicht mehr der Jüngste
und deshalb weißhaarig war. Bei Gabys Anblick strahlte sein freundliches
Weihnachtsmann-Gesicht.
    Sie stellte
ihre Freunde vor und äußerte dann behutsam, worum es ging.
    Tim
beobachtete ihn.
    Ihm entging
nicht, wie Bitterkeit in Streichingers Augen stieg. Der schüttelte den Kopf.
    „Ich kann
nur hoffen“, murmelte er, „daß ihr euch getäuscht habt und Graf Schnucks
Kunstgegenstände noch bei ihm im Hause sind. Wenn sich euer Verdacht
bewahrheitet, wäre das schrecklich.“
    „Aber Sie
halten es für möglich“, sagte Tim.
    „Wie kommst
du darauf?“
    „Das sehe
ich Ihnen an. Sie haben sofort an eine bestimmte Person gedacht.“
    Streichinger
nickte. „Wir haben zu dritt dort gearbeitet: Schulze, Theo Gräbig und ich. Für
Schulze lege ich meine Hand ins Feuer. Und ich habe bestimmt nichts gestohlen.“
    „Aber Theo
Gräbig ist die Tat zuzutrauen“, stieß Tim sofort nach.
    Streichinger
hob die Achseln.
    Sein
Gesicht nahm einen Ausdruck an, als müsse er sich jedes Wort überlegen.
    „Besser,
Sie sagen uns alles, Herr Streichinger“, redete Tim auf ihn ein. „Unser
Verdacht ist begründet. Wir können ihn nicht unter den Perserteppich kehren.
Aber bevor wir Gabys Vater, Kommissar Glockner, einschalten, werden wir selbst
ermitteln. Erhärtet sich der Verdacht, ist Gräbig geliefert. Doch vielleicht
ist er unschuldig wie eine frische Schneeflocke, und der Dieb war Graf Dracula,
der nächtens bei Schnuck eine Runde fliegt.“
    Streichinger
lächelte nicht. Er blickte auf seine Hände, als er sagte: „Gräbig ist schon 19,
aber immer noch Lehrling.“
    „Waaas?“
rief Klößchen. „Wie oft kann man denn durch die Prüfung fallen?“
    „Damit hat
es nichts zu tun. Gräbig ist ziemlich labil ( schwankend ). Er macht
ständig Schwierigkeiten und hat deshalb Ärger. Bevor er herkam, hat er eine
Kfz-Lehre angefangen. Dort ist er rausgeflogen. Das gleiche beim Tischler, das
gleiche beim Schlosser. Dann wollte er Elektroschweißer werden. Auch dort ist
er rausgeflogen. Bei einem Klempner-Meister war er nur zwei Tage. Ich habe ihn
dann aus Mitleid aufgenommen. Vor zwei Monaten. Es ist sozusagen seine letzte
Chance.“
    „Respekt“,
meinte Tim respektlos. „Jedenfalls kann er von sich behaupten, er hätte überall
mal reingerochen. Aber man kann einen Lehrling nicht so ohne weiteres feuern.
Hat er gestohlen?“
    Streichinger
nickte. „Das auch. Aber meistens waren es Schlägereien. Und zweimal wurde er als
Randalierer festgenommen. Er ist Fußball-Fan. Im Stadion, in der Südkurve, läßt
er dann, wie er selbst sagt, die Sau raus.“
    „Ein
richtiges Herzchen“, stellte Tim fest. „Ist er hier?“
    „Heute
nachmittag sollte er eigentlich in der Berufsschule sein. Das heißt“, er sah
zur Uhr, „die ist aus. Vielleicht trefft ihr ihn zu Hause an.“
    Er nannte
die Adresse.
    Die
TKKG-Freunde bedankten sich.
    Bevor sie
abschwirrten, sagte Gaby: „Warum, Herr Streichinger, nehmen Sie so einen Typ in
Ihren Betrieb auf? Hier herrscht doch bestimmt ein sehr gutes Arbeitsklima. Und
so einer stört nur.“
    Der Meister
hob wieder die Achseln. „Ich wollte ihm eine Chance geben. Trotz seiner
Vorgeschichte tat er mir leid. Wenn er sich gut eingefügt hätte, würde ich ihn
wie einen Sohn behandeln.“
    „Es gibt
bestimmt viele andere“, sagte sie, „die sich alle Finger lecken würden, wenn
sie hier als Lehrling anfangen könnten.“
    Jetzt
lächelte Streichinger, als er sagte: „Einen von euch würde ich sofort nehmen.
Denkt darüber mal nach.“

6. Drama im letzten Wagen
     
    Manchmal
überkam ihn Selbstmitleid. Aber diese Stimmung verging.
    Was ihn am
meisten beherrschte, war der Haß.
    An

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