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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dieser Kerl wird sich seines Lebens
erfreuen. In zehn Tagen genauso wie heute.
    Wie der vor
sich hingrinste! Wie der...
    Hinter ihm
schwappte die Pendeltür.
    In der
Scheibe sah er seinen Feind — den Menschen, den er haßte wie sonst niemanden.
    Ahnungslos
trat der Mann ins WC.
    Herrn
rannte in sein Abteil, öffnete die Aktentasche und nahm eine der Buchstützen.
    Er riß den
Bezug vom Kopfpolster und wickelte sie ein.
    Nein, noch
zu hart! Noch zu scharfkantig! Umbringen wollte er ihn nicht, aber...
    Auch den
zweiten und einen dritten Bezug wickelte er um die Buchstütze.
    Ein Blick
auf die Uhr.
    Noch wenige
Minuten, dann ratterte der Zug über die Brücke. Und unten schäumte der Fluß,
der Strom.
    An der
Brücke wurde gebaut zur Zeit. Man besserte aus.
    Bevor’s auf
die Brücke ging, fuhr der Zug im Schritt, nein, langsamer. Er kroch.
    Herrn
rannte zurück in den Vorraum.
    Im Kopf
fühlte er sich wirr. Aber sein Blut kochte.
    Der sollte
seinen Denkzettel kriegen, der Kerl!
    Nur einmal
würde ihm das Schicksal diese Gelegenheit bieten.
    Er spürte:
Ließ er die vorübergehen, konnte er nie wieder ruhig schlafen.
    Sollte er
ihm ein Auge ausschlagen?
    Nein, das
nicht! Nicht Auge um Auge! Aber zuschlagen mußte er, sonst würde er ersticken
am Haß.
    Als der
Mann aus dem Abort kam, stand Herrn wieder an der Stirnwand-Schiebetür: mit dem
Gesicht zur Scheibe, scheinbar versunken in den Anblick der Gleise, die in
endlose Ferne liefen.
    Der Mann
wollte zurückgehen.
    Der Zug
wurde langsamer in diesem Moment.
    Herrn
schlug hinterrücks zu.
    Die
eingewickelte Buchstütze traf einen feisten Nacken.
    Dem Mann
knickten die Knie ein. Er fiel zu Boden, schlug auf mit der Stirn, war
bewußtlos.
    Der Zug
schien zu halten, so langsam wurde die Fahrt.
    Im
Schneckentempo näherte er sich der Brücke.
    Herrn
öffnete die Tür.
    Ein sanfter
Hang ging über in eine saftige Wiese, wo Klee blühte und sich gelbe Blumen im
Winde wiegten.
    Niemand war
zu sehen.
    Jetzt,
spätnachmittags, arbeiteten die Leute vom Bautrupp nicht mehr.
    Die
Stahlbetonbrücke hob sich ab vor dem Sommerhimmel.
    Herrn stieß
den Bewußtlosen hinaus.
    Er rollte
den Bahndamm hinunter. Schotter rieselte mit. Er rutschte rücklings über den
Hang und landete in der Wiese.
    Eine sanfte
Landung! Eigentlich viel zu sanft für diesen Kerl.
    Bald würde
er sich aufrappeln. Dann hatte er einen Fußmarsch vor sich. Hoffentlich plagten
ihn Kopfschmerzen. Und seine Sachen — die würde er vergeblich suchen.
    Der Zug
schlich auf die Brücke.
    Herrn lief
zum Abteil des Mannes.
    Ein
leichter Sommermantel hing am Haken.
    Auf der
Gepäckablage entdeckte er einen Dokumentenkoffer aus schwarzem Leder.
    Er probierte
die Schnappschlösser.
    Abgeschlossen.
    Er öffnete
das Fenster.
    Flatternd
flog der Mantel hinaus. Aber er verfing sich im Stahlgitter der Brücke und
blieb hängen — schlaff wie eine Vogelscheuche.
    Er
schleuderte den Koffer hinterher. Und traf eine Stahlstrebe.
    Der Anprall
knackte die Schlösser.
    Herrn sah
noch, daß sich der Dokumentenkoffer öffnete, bevor er hinunter in den Fluß
stürzte.
    Sein Inhalt
— Papiere — flog und schwebte im Wind. Es schienen viele Papiere zu sein; ein
lustiger Wirbel.
    Aber Genaues
sah Herrn nicht. Stahlträger und Verstrebungen nahmen ihm die Sicht.
    Keuchend
schloß er das Fenster.
    Zum Teufel!
Jetzt fühlte er sich wohler. Sein Haß schien zu schwinden.
    Habe Rache
genommen, dachte er. Vielleicht braucht man das, um seelisch wieder ins
Gleichgewicht zu kommen.
    Er ging in
sein Abteil zurück und überlegte, ob ein Verdacht auf ihn fallen würde.
    Aber wozu
sich Gedanken machen? In zehn Tagen war ohnehin alles egal.

7. Theos Hobbyraum
     
    Einen
Beweis, dachte Tim, haben wir natürlich nicht. Aber ein Typ wie Theo Gräbig
wird bestimmt ausfallend und grob. Er wird Widerstand leisten. Ist der dann
gebrochen, legt er ein Geständnis ab. Darauf wette ich.
    Sie
radelten hintereinander.
    Wagen
fuhren vorbei. Manche so dicht, als machten sie Jagd auf Radfahrer.
    Klößchen
nörgelte, seit sie bei Streichinger aufgebrochen waren. Er hatte Hunger.
    An einem
Feinkost-Geschäft kam er dann nicht mehr vorbei, sondern stürmte hinein.
    Mit einer
Tüte kehrte er zurück, selig lächelnd.
    „Wie
Schokolade sieht das nicht aus“, meinte Gaby, „eher wie Obst.“
    „Wie
beides!“
    Er öffnete
die Tüte und zeigte seinen Einkauf.
    „Früchte
sind’s. Aber in Schokolade getaucht. Bananen, Kirschen, Erdbeeren, Nüsse —
alles mit

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