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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Jakob von Grummelshofen
nach oben gelegt.
    Der Text
lief engzeilig. Eine verschnörkelte Schrift. Der Text war lang.
    Herrn
konnte nur Bruchstücke entziffern.
    Baumgart,
der Wissenschaftler, hatte sicherlich monatelang für die Entschlüsselung
gebraucht.
    „...deßtowegen...“,
las Herrn amüsiert, „...den Teiffl versprochen... bei karger Atzung mit Proth
und Wasser und in Schellen... gar schändtliche Leichtförttigkheyt...
Donnerwetter, Claudia, unsere deutsche Sprache hat sich in den 350 Jahren
verändert.“
    „Was dieser
Text enthält, stand in der Zeitung. Interessant ist für uns die andere Seite.“
    Vorsichtig
drehte er das Dokument um.
    Claudia
setzte sich neben ihn.
    Dann
studierten sie die Skizze vom versunkenen Schatz des Kurfürsten Roderich.

11. Nur Luft
     
    Als
Kommissar Glockner eintraf, hatte Gräbig wieder alle fünf Sinne beisammen.
    Bockig und
verschlossen hockte er auf dem Rinnstein.
    Zu einem
Geständnis war er jetzt nicht mehr bereit.
    Die Jungs
begrüßten ihren väterlichen Freund.
    Gaby war
noch bei Ute Preissler in der Villa.
    Offenbar
freundeten sich die beiden — sehr verschiedenartigen — Mädchen miteinander an.
    „Gaby“,
sagte Glockner, „hat mir am Telefon alles berichtet.“ Er lächelte. „Ist
ziemlich aktuell (zeitnah), was ihr da ermittelt habt.“
    „Karl hat
uns mit der Nase drauf gestoßen“, meinte Tim. „Dank seiner kunstgeschichtlichen
Bildung wußte er, daß Graf Schnucks Bibel die Ziegenhaut-Bibel ist. Wir sind
hingebrettert, und so kam alles ins Rollen. Waren Sie schon bei Gräbigs
Mutter?“
    „Mein
Kollege Lorenzen ist dort und sichert die Beweise im Hobbyraum. Gräbig hat
sicherlich nicht nur bei Schnuck gestohlen. Ich vermute, wir finden viel Beute
aus Einbrüchen — es sei denn, er hat bereits alles verkauft. Aber das wird er
uns noch sagen.“
    Gräbig
mußte sich in Glockners Dienstwagen setzen.
    Über
Sprechfunk holte der Kommissar einen Streifenwagen herbei.
    Die
Uniformierten übernahmen den Nachwuchs-Ganoven.
    Er wurde
ins Präsidium gebracht.
    Glockner
äußerte, der Richter würde sicherlich Haftbefehl erlassen. Denn bei einem Typ
wie Gräbig bestand Fluchtgefahr.
    „Jetzt wird
es spannend“, meinte Tim — und lächelte Gaby an, die sich inzwischen zu ihnen
gesellt hatte.
    „Geradezu
aufregend“, nickte Karl. „Die Ziegenhaut-Bibel befindet sich im
Antiquitäten-Haus Altstetten. Kenne ich. Gleich, denke ich, werden wir das
Roderich-Dokument erblicken. Ja, erblicken. Wenn’s um so was geht — und damit
meine ich nicht den Wert des Schatzes — , überkommt mich Ehrfurcht.“
    „Mich
überkommt sie auch“, sagte Gaby. „Man muß sich nur vors teilen, wie der
fiebernde Grummelshofen 1638 im Kloster trotz Todesahnung das Dokument
verfaßte.“
    „Hunger
hatte er sicherlich auch“, meinte Klößchen. „Das heißt, nein. Karl sagte, die
Mönche hätten ihn gespeist.“
    „Ich fahre
jetzt zur Bringmeyer-Straße.“ Glockner sah auf die Uhr. „Da ihr dabei sein
wollt, muß ich euch wohl im Wagen mitnehmen. Anschließend setze ich euch hier
wieder ab.“
    Ute
Preissler wurde gefragt, ob die TKKG-Bande ihre Tretmühlen auf dem Grundstück
abstellen könne. Selbstverständlich war das möglich.
    Bis zur
Bringmeyer-Straße fuhren die fünf eine halbe Stunde.
    Die Büros
schlossen. In der Innenstadt hatten sich die Straßen verstopft. Drückende
Schwüle sank aus einem bleifarbenen Himmel. Eisdielen und Biergärten waren dem
Ansturm der Besucher kaum gewachsen.
    Glockner
hatte Glück und fand einen Parkplatz vor dem Antiquitäten-Haus, einem
schmalbrüstigen Gebäude.
    Zwei
vollgepfropfte Schaufenster wiesen zur Straße. Ein drittes befand sich an der
Schmalseite, wo eine Gasse verlief.
    Aber keiner
der fünf hielt sich mit dem Betrachten der Schaufenster auf.
    Die
TKKG-Bande folgte dem Kommissar ins Geschäft, wo es kühl war und still. Der
Geruch alten Holzes hing in der Luft.
    Kein Kunde
war da. Aber aus dem Hintergrund tauchte ein Typ auf: der Inhaber, wie sich
herausstellte. Heinrich Maria Altstetten war ein wenig sympathischer Mensch.
    Er war in
mittleren Jahren und etwas schief gewachsen, hatte rosige Haut und fahlblondes
Haar. Dicke Lippen und Fischaugen rundeten den Eindruck ins Negative ab.
    Glockner
stellte sich vor. Die Erklärung, die er wohl oder übel anschließen mußte,
dauerte eine Weile.
    Altstettens
Miene vereiste. Sein Gesicht wurde lang und länger.
    „Zu
ärgerlich“, meinte er dann, „die Bibel hat mich 500

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