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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dich falsch eingeschätzt.“
    „Gleich
sind wir an der Cornelius-Straße“, sagte Tim. „Keine Zeit mehr für langes
Gerede. Unser Ziel ist: Wir müssen die Fotos finden. Wo suchen wir? Mir fällt
nur Baumgarts Klaus ein. Wann ist er gestorben, Karl? Vor anderthalb Jahren?
Und seitdem steht die Spukbude leer. Na, prima. Also fangen wir dort an. Ist
besser als Däumchendrehen.“
    „Aber
morgen beginnen die Ferien“, rief Gaby — mit einem verdächtigen Wackeln in der
Stimme, „und du fährst nach Hause zu deiner Mutter. Sollen Karl, Willi und ich
allein suchen?“
    „Genau das
geht mir im Kopf rum“, erwiderte Tim. „Nein, ich bleibe. Mutti arbeitet
sowieso. Sie hat Verständnis dafür, wenn ich ein paar Tage später komme.
Nachher rufe ich sie an, sage, daß mich Willi eingeladen hat — machst du doch,
Willi? Ich meine, in eurer Riesenvilla stört es doch deine Eltern nicht, wenn
ich bei dir übernachte?“
    „Wie kannst
du das fragen!“ rief Klößchen empört. „Du weißt doch, wie meine Eltern dich
mögen. Jeden von euch könnte ich jederzeit zu mir einladen, und meine reichen
Eltern wären ganz aus dem Häuschen vor Freude. Georg, unser Chauffeur,
natürlich auch — und die Köchin Amalie sowieso.“
    „Stark!
Damit wäre alles klar.“
    „Nicht
ganz“, sagte Klößchen. „Ich möchte noch wissen, warum Baumgarts Hütte Spukbude
genannt wird?“
    „Ich
glaube“, antwortete Karl, „das hing mit Baumgarts Erscheinung zusammen. Er sah
aus wie eine Mumie. Wenn Kinder im Silbersee, wo sein Haus steht, badeten und
ihn sahen, gab es großes Geschrei. Manche hielten ihn für ein Gespenst. Weil er
auch immer rumlief, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank: verloddert wie
eine Vogelscheuche. Als er verschied, war er nur noch Haut und Knochen und 99
Jahre alt. Irgendwer hat dann aufgebracht, in dem Spukhaus dort wohne ein
Gespenst. Na, und so ein Name hält sich.“

13. Barthel entschuldigt sich
     
    Bis zum
frühen Abend hatten Siegfried und Claudia Herrn drei Flaschen Sekt geleert.
    Sie
feierten. Sie hatten die 350 Jahre alte Skizze studiert.
    Jakob von
Grummelshofen hatte sehr genau alles aufgezeichnet. Man wurde daraus klug,
obwohl sich im Laufe der Jahrhunderte viel verändert hatte — unten am Fluß.
    Die Herms
wußten jetzt, wo sie nach den Schatzkisten suchen mußten.
    Sie waren
happy — und ziemlich betrunken.
    Um 20.11
Uhr klingelte das Telefon.
    Claudia
nahm ab und meldete sich.
    „Hier
Hubert Barthel.“
    Nur mühsam
quetschte sich die Stimme durch den Draht.
    Claudia
wurde schlagartig nüchtern. Der Schreck fuhr ihr in die Glieder.
    „Hallo,
Frau Herrn“, sagte Barthel.
    „Ja...
Guten Abend“, stammelte sie.
    „Es... ist
mir ja so peinlich“, jammerte Barthel. „Sie denken sicherlich, mein Anruf
vorhin war nur ein gemeiner Scherz und...“
    „Nein,
nein!“ fiel sie ihm ins Wort. „Nichts dergleichen habe ich gedacht. Weshalb
denn auch?“
    Verblüfft
schwieg er für einige Sekunden.
    Sie merkte,
daß sie einen Fehler gemacht hatte.
    „Na, weil
ich nicht gekommen bin“, sagte er dann.
    „Ich... ich
dachte“, stotterte sie, „Sie würden noch, hätten sich nur verspätet, und...“
    Hilflos
brach sie ab.
    „Frau
Herrn“, begann er von neuem. „Es ist mir unendlich peinlich. Denn auf Sie und
Ihren Mann muß es wirken, als lüge ich Ihnen was vor. Aber ich schwöre Ihnen:
Ich war bereits auf dem Wege, saß im Zug, war schon fast in der Stadt. Das Geld
hatte ich in meinem Dokumentenkoffer. 150 000. In bar. Wie versprochen. Dann,
Frau Herrn, geschah etwas Unbegreifliches. Bitte, erzählen Sie’s Ihrem Mann.
Wissen Sie, ich rufe jetzt aus dem Krankenhaus an. Muß wahrscheinlich ein paar
Tage hierbleiben. Bin nämlich verletzt. Zwei Rippen sind gebrochen. Meine
Genickwirbel sind geprellt. Blutergüsse habe ich überall, und die linke Hand
ist verstaucht. Man hat mich nämlich im Zug...“
    Er
berichtete, was sich ereignet hatte, berichtete aus seiner Sicht.
    „Und Sie
haben keine Ahnung, wer der Täter ist?“ fragte sie.

    „Nicht die
geringste. Woher mag der gewußt haben, daß ich Ihrem Mann das Geld bringen
wollte? Unerklärlich. Jedenfalls — dieser Verbrecher hat jetzt das Geld. Das
ist die Wahrheit. Ich schwöre es Ihnen... leider kann ich Ihrem Mann nun nichts
geben. Denn den anderen Teil benötige ich für meine Familie.“
    „Schade!
Aber machen Sie sich deshalb keine Sorgen. Wir nehmen den guten Willen für die
Tat. Gute Besserung! Es war nett, daß Sie

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