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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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verheißungsvoll. Klößchen merkte noch an,
er werde einen größeren Vorrat an Speisen mitnehmen.
     
    *
     
    Endlich!
    Die Sonne
berührte bereits den Horizont, als sie stadtauswärts radelten: schwer bepackt,
selbstverständlich.
    Es war
immer noch heiß.
    Sie
durchquerten die Flußauen. Eine kurze Strecke folgten sie dem mächtigen Strom,
fuhren am Uferweg, wo sich um diese Zeit Jogger tummelten und Spaziergänger mit
ihren Hunden an der Leine.
    „Eigentlich“,
rief Karl in die Abendluft, „ist der Silbersee kein richtiger See,
erdgeschichtlich gesehen, sondern ein Teil vom Fluß: sozusagen eine Ausbuchtung
— wie bei einer Ader, die sich an einer Seite ausbeult. Später ist dann durch
Erdbewegung und Erdrutsch die Ausbuchtung vom Fluß getrennt worden. Die
Barriere wurde immer dicker. Lediglich ein Zufluß bestand alle Zeit.“
    „Interessant“,
meinte Gaby. „Das erklärt auch, weshalb der See so dicht am Fluß liegt.“
    Er war
nicht groß, der Silbersee. Ein Schilfgürtel umgab ihn. Das Spukhaus stand auf
der gegenüberliegenden Seite. Ein Landhaus war’s, groß, zweistöckig, mit viel
Holz. Es wirkte verfallen. Der Garten verwilderte. Nur ein Einsiedler konnte es
in dieser Einsamkeit aushalten.
    Am Zaun
machten sie halt und starrten hinüber.
    Vor Jahren
war es sicherlich ein schmuckes Landhaus gewesen. Jetzt vergilbten die Vorhänge
hinter den Fenstern. Unkraut drückte die Steinplatten aus der Terrasse.
    „Unheimlich!“
flüsterte Gaby. „Ich glaube nicht, daß ich nachher dort pennen werde. Lieber im
Zelt.“
    Tim lehnte
sein Rad an den Zaun und ging los, um zu erkunden. Weit und breit keine
Menschenseele. Außerdem dunkelte es bereits.
    Am Ufer
quakten Frösche. Wasservögel schnatterten oder klapperten mit ihren Schnäbeln.
    Tim kam
zurück.
    Auf der
Rückseite hatte er ein zerbrochenes Fenster entdeckt. Sie kletterten ins Haus.
    Abfälle
lagen herum. Landstreicher hatten campiert.
    Tim
benutzte seine Taschenlampe.
    Mittelpunkt
des Gebäudes war eine Wohnhalle. Sie reichte bis unters Dach, also zwei Etagen
hinauf.
    Über die
Holztreppe stiegen sie hoch zur Galerie.
    „Hier
scheinen die Schlafzimmer zu sein“, stellte Karl fest.
    Tim beugte
sich übers Geländer und sah in die Tiefe. Dann bemerkte er die Luke schräg über
sich. Sie führte zum Dachboden.
    „Ich
glaube, man kann hoch“, meinte er. „Mit der Trittleiter dort.“
    Sie lehnte
an der Wand.
    „Aber dort
sollten wir jetzt nicht mehr suchen“, sagte Gaby. „Überhaupt: Ich bin todmüde.
So eine Gartenparty ist anstrengend. Essen, trinken, mit allen Leuten reden,
lustig sein. Tim, bitte, such eine Stelle, wo wir das Zelt aufstellen.“
    „Mein Zelt
ist ein Zwei-Mann-Zelt“, gab Klößchen zu bedenken. „Zu viert würden wir darin
ersticken. Außerdem haben mich schon fünf Mücken gestochen. Ich werde also hier
im Hause übernachten. Ich klappere zwar — solchen Schiß habe ich. Aber was
soll’s! Wer wird sonst noch hier nächtigen?“ Karl schloß sich Klößchen an.
    „Ich
bewache Gabys Schlaf“, sagte Tim. „Ist doch völlig klar, Pfote, daß ich die
Verantwortung trage. Schließlich war es mein Vorschlag, schon jetzt hier
anzutanzen. Ich werde mich also vor deinem Zelt zusammenrollen und aufpassen,
daß niemand dich stiehlt.“
    Während der
nächsten Viertelstunde zeigte er seiner Freundin vier Plätze. Aber keiner
gefiel ihr.
    Schließlich
entschied sie sich für eine grasige Stelle am Ufer, gut und gern 200 Meter vom
Haus entfernt.
    Tim baute
das Zelt auf, während Gaby ihm zusah.
    Dann legte
sich die Sommernacht über die Landschaft. Aber der Himmel war bedeckt. Kein
Mond schien, kein Stern blinkte. Man sah nicht die Hand vor Augen.
    Als Tim
fertig war, legte er Gaby den Arm um die Schulter.
    Beide sahen
zum Spukhaus. Aber dort war alles dunkel.
    „Karl und
Willi schlafen schon“, lachte er, „und du, Pfote, gähnst mir was vor. Himmel,
sind wir eine muntere Bande.“

16. Sturz von der Leiter
     
    Schaurig!
    Klößchen
zitterte vor Angst.
    In völliger
Dunkelheit lag er unter seiner Decke und horchte auf die Geräusche im Haus.
    Karl, der
neben ihm lag, war bereits eingeschlafen.
    Eine ferne
Kirchturmuhr schlug Mitternacht, und endlich wurde auch Klößchen von Müdigkeit
übermannt.
    Als er
wieder aufwachte, war es stockfinster wie zuvor. Er mußte zur Toilette.
    Vergeblich
tastete er über den Boden nach der Taschenlampe. Wahrscheinlich war sie
weggerutscht, oder Karl hatte sie unter seiner Decke.
    Durch

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