Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
angebaut war. Sie war so alt
wie die Villa, trotzte also seit mindestens einem halben Jahrhundert der
Großstadtluft. Das zweiflügelige Holztor sah nicht aus, als wäre es
abgeschlossen.
    Tims
Grinsen bedeutete: Warum klingeln wir überhaupt? Einen Blick in die Garage zu
werfen — das wird sich doch machen lassen. Bestimmt steht dort das Rad.
    „Wo willst
du dich dort unterstellen?“ fragte Gaby. „Das Garagendach springt kein bißchen
vor.“
    Aber Tim
lief bereits hin und legte die Hand auf die schmiedeeiserne Klinke.
    Abgeschlossen.
Er ruckte ein bißchen und spürte, daß die Bodenverriegelung des zweiten Flügels
nicht griff. Entweder war sie defekt oder nicht eingerastet. Jedenfalls hielt
der Schloßriegel die beiden Flügel nicht.
    Tim zog mit
Kraft, und das Garagentor öffnete sich.
    „Das muß
mal erlaubt sein“, meinte er, „daß wir uns hier unterstellen. Wir befinden uns
in einer Notlage. Oder etwa nicht? Bekanntlich sind Gewitter lebensgefährlich.“
    Seine
Freunde lehnten die Räder an die Hausmauer und kamen zu ihm.
    Er hatte
gewartet und sich den Blick in die Garage aufgespart, um die Spannung zu
erhöhen. Jetzt starrten alle ins Halbdunkel. Es gab zwar ein Fenster an der
Seitenwand. Aber das war mit einem Vorhang verhängt, der nur wenig Licht
durchließ.
    Lediglich
ein Wagen paßte in die Garage. Zur Zeit war er abwesend. An der Wand war ein
Gestell angebracht mit Gartengeräten. An der Rückwand lehnten vier
Winterreifen, schon auf Felgen gezogen, ein zusammenklappbarer Gartentisch und
— das Rad.
    „Fehlanzeige!“
sagte Tim. „Das Gegenteil hätte mich auch sehr gewundert. Schönes Rennrad —
dies!“

    Es war
tatsächlich ein silbergraues Rennrad — fast so aufwendig wie Tims Drahtesel.
Aber mit Rothemds Tourenrad hatte Opplmanns Sportgerät keine Ähnlichkeit.
    „Es regnet
noch nicht“, sagte Karl. „Wir können die Garage wieder dichtmachen und uns
verzupfen. Wenn wir uns bei Weyer unterstellen, ist das besser als hier.“
    „Aber da
müssen wir vorsichtig sein“, wandte Gaby ein. „Konfuzius mag Hunde nicht. Oskar
würde gern mit ihm spielen, aber das begreift der Klein-Tiger nicht.“
    Tim schloß
die Garage.
    Sie schoben
die Räder zur Straße.
    Instinktiv
drehte Karl sich noch mal um und blickte hinauf zu dem Fenster im Obergeschoß.
    „Offenbar
spinne ich. Eben war mir, als hätte ich wen hinter der Gardine gesehen.“
    Die andern
folgten seinem Blick. Aber hinter besagtem Fenster regte sich nichts.
    „Der Mensch
kann sich irren“, meinte Tim. „Wenn Opplmann oder ihm Anverwandte zu Flause
wären, hätten sie bestimmt gefragt, was, zum Teufel, wir hier tun. Heizen wir
also zu Weyer zurück. Isabell wird sich freuen, dich zu sehen, Pfote. Du seist,
sagt Weyer, ihre Traumtochter. Für mich bist du die Traumfreundin. Für Oskar
das Traumfrauchen.“
    „Auf Träume
pfeife ich“, erwiderte Gaby. „Ich bin’s lieber wirklich. Freundin und Frauchen,
meine ich. Isa muß sich eine eigene Tochter anschaffen. Huch, war das ein
dicker Tropfen!“
    Vorwurfsvoll
hob sie den Blick. Ob der Tropfen etwa von einem vorbeifliegenden Vogel
stammte.
    Aber es war
ein Gewitterregen-Vorbote, ein vorwitziger, der’s nicht abwarten konnte.
    Sie
alberten, als sie zurückfuhren.
    Tim äugte
zur Litfaßsäule hinüber. Drückte sich Siggi Odehaupt wieder in der Gegend
herum?
    Der Ganove
war nicht zu sehen; und die vier schoben ihre Drahtesel durch die Weyersche
Pforte zum Haus.
    Dann
blickte Gaby mit höchstem Erstaunen über Tims Schulter zur Straße.
    Auch Karl,
der die gleiche Blickrichtung vor sich hatte, machte große Augen hinter seiner
Nickelbrille.
    Ein
Polizeiwagen hielt am Bordstein.
    Gabys Vater
sprang heraus. Zwei seiner Leute folgten ihm. Der uniformierte Fahrer blieb am
Lenkrad.
    Kommissar
Glockner schien nicht minder verwundert.
    „Was macht
ihr denn hier? Ich denke, ihr sucht Pflanzen im Schmatz-Moor.“
    „Da waren
wir, Papi“, rief Gaby. „Aber inzwischen ist allerhand passiert.“
    Er
mißverstand das. Während er mit seinen Leuten eilig herankam, schob er die
Brauen zusammen.
    „Allerhand
— nennst du das? Es ist ein Mordanschlag, Gaby! Ein Mordanschlag auf meinen
Freund Heinz Weyer.“
    „Waaaaas?“
riefen die vier wie aus einem Mund.

9. Blutender Daumen
     
    Er wich vom
Fenster zurück und verharrte.
    Aufpassen
mußte er. Dieser Junge mit der Brille blickte schon zum zweiten Mal herauf.
    Siggi
Odehaupt wischte sich über die Stirn. Ihm war heiß. Er hatte

Weitere Kostenlose Bücher