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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Personengleichheit. Denn du kannst nur gehörmäßig
vergleichen. Da ist der Irrtum vorprogrammiert. Außerdem hast du die
Schmatz-Moor-Schüsse und den hier mit zeitlichem Abstand gehört.“
    „Hah!“ rief
Tim und schnippte mit den Fingern. „Flash! Erleuchtung komm raus! Wir sind ja
gar nicht angewiesen auf unsere Ohren. Wissenschaftlich genau können wir die
Sache klären. Durch einen Vergleich der Geschosse. Ich liege doch richtig, wenn
ich meine, daß die Kriminaltechniker genau feststellen können, ob verschiedene
Geschosse aus ein und derselben Waffe gefeuert wurden?“
    Glockner
nickte.
    Tim deutete
zur Kaminwand. „Dort ist die eine. Die andern holen wir uns vom Schmatz-Moor.
Bin gespannt, was dabei rauskommt.“
    „Aber Tim!“
meinte Weyer. „Zwei Schüsse hat der Unbekannte auf Oskar abgefeuert. Die
Projektile sind sonstwo. Nie und nimmer kann man die finden.“
    „Habe ich
das nicht erwähnt?“ fragte Tim. „Rothemd hat Zielübungen gemacht, nämlich auf
eine Pappscheibe geschossen. Sie hängt an einem Baumstumpf. In der Scheibe sind
Löcher. Und der Stumpf hat die Kugeln aufgefangen. Wenn wir sie dort
rausbohren, steht dem Geschoßvergleich nichts im Wege.“
    Glockner
erwiderte nichts, sondern griff zum Telefon und rief im Präsidium an.
    Er
beorderte Kollegen und einen Labortechniker zum Schmatz-Moor und erklärte
ihnen, worum es ging.
    „Tim wird
euch jetzt beschreiben, wo ihr den Baumstumpf findet“, sagte er — und reichte
den Hörer weiter.
    Während Tim
sprach, bemerkte er, wie Nante die Scherben der Terrassentür beäugte, als hätte
er einen Misthaufen vor sich.
    Als Tim das
Gespräch beendete, sagte Nante gerade: „...fällt mir ein, dabei, daß ich eine
zuverlässige Putze weiß. Sie ist eigentlich Näherin, übernimmt aber noch
Raumpflegearbeit hier und da. Wenn ihr Interesse habt, kann ich’s ihr sagen.“
    Isabell
wollte abwehren, aber Weyer fiel ihr ins Wort. „Nein, Liebling! Ich will nicht,
daß du hier tagtäglich mit Besen und Scheuerlappen rummachst. Die Knolle war
ein Reinfall. Sie hat geklaut und den Staub untern Teppich gekehrt. Sag der
Putze, Nante, sie könne jederzeit anfangen. Am besten“, er lachte, „heute
noch.“
    Nante
nickte. „In Ordnung. Sie heißt Jutta Malchowsky. Mein Freund, der sie empfohlen
hat, nennt sie Putzfee.“
    Glockner
war auf die Terrasse getreten, wo er sich mit seinen Leuten unterhielt. Tim
beobachtete häufiges Schulterzucken. Offenbar hatten sie nichts Nennenswertes
entdeckt.
    Dann
telefonierte Glockner abermals mit dem Präsidium. Er informierte sich über
Odehaupt.
    Erst vor
drei Tagen, wie sich rausstellte, war der aus dem Gefängnis entlassen worden.
Er hatte die volle Strafe abgesessen. Auflagen bestanden nicht. Zur Zeit war er
untergetaucht, jedenfalls nirgendwo gemeldet.
    „Wegen
dringendem Tatverdacht“, sagte Glockner, „werde ich die Fahndung nach ihm
einleiten. Aber der Kerl ist nicht blöd. Nach dem mißglückten Anschlag kann er
sich denken, daß er auf unserer Wunschliste steht. Also wird er vorsichtig
sein. Außerdem ist bei seinesgleichen immer gegeben, daß er’s noch mal
versucht. Isa! Heinz! Seid um Himmels willen vorsichtig. Am liebsten würde ich
euch einen Posten vor die Tür stellen.“
    „Nur das
nicht!“ wehrte Weyer ab. „Ich käme mir vor wie ein prominenter Politiker. Das
wäre das letzte.“
    Nicht ganz
klar ist, dachte Tim, worauf sich diese Abwertung bezieht.
    „Du bist
berechtigt, eine Waffe zu führen“, sagte Glockner. „Also trag sie auch bei
dir.“
    Weyer
grinste. „Ab sofort immer.“
    „Hach!“
stöhnte Isabell. „Ist doch alles schrecklich. Mir wäre es am liebsten, Emil,
wenn ihr Odehaupt bald einfangt.“
    Glockner
nickte. „Dafür werde ich sorgen.“
    Tim entsann
sich, was er und seine Freunde auf dem Herzen hatten. Deshalb wandte er sich an
Nante.
    „Von dem
Kerl im roten Hemd, der ein silbergraues Tourenrad fährt und möglicherweise
Odehaupt heißt — von ihm war ja nun dauernd die Rede. Wegen der Schüsse auf
Oskar suchten wir ihn. Wir suchen nach wie vor — und der Gründe sind’s mehr
geworden, falls er der Mordschütze ist. Bisher konnte uns niemand einen Hinweis
geben. Wie ist es mit Ihnen, Ferdinand? Haben Sie hier in der Straße einen Typ
bemerkt, der so ein Rad besitzt?“
    „Ein
silbergraues?“
    „Genau.“
    „Ein
Tourenrad — worin unterscheidet sich das von andern?“
    Tim
beschrieb es.
    Nantes
Teiggesicht verharrte in Nachdenklichkeit. Dann schob er

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