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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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seine Uhr verloren. Wir wollen sie ihm zurückgeben. So eine
hilfreiche Geste ruft Unterstützung hervor. Einverstanden? Also los! Wir
beginnen an der Ecke. Dann das nächste Haus. Weyer lassen wir aus. Auch im
vierten wird’s kein silbergraues Tourenrad geben — sonst wüßte Weyer das. Aber
wir wollen systematisch nachforschen. Ist sicherer. Wenn es sich um ein neues
Rad handelt, das erst gestern gekauft wurde, kann’s Weyer noch nicht kennen.“
    Bei der
Befragung wollten sie sich ab wechseln.
    Tim fing
an.
    Seine
Freunde warteten am Gartentor.
    Karl hielt
Tims Rad.
    Das erste
Haus hatte Säulen vor dem Eingang und eine ausgetretene Steintreppe.
    Kein
Türschild. Nur eine Klingel.
    Tim bemühte
sich um eine freundliche Miene, klingelte, wartete.
    Du meine
Güte! dachte er, als geöffnet wurde.
    Es war die
neunmalkluge Brillenträgerin von der Bushaltestelle — jetzt ohne Geigenkasten.
Fiel ihre Geigenstunde aus? Oder hatte sie vorhin nur auf jemanden gewartet?
    „Hallo!“
sagte Tim. „Hoffentlich nervt es dich nicht. Aber ich suche immer noch nach dem
Typ. Inzwischen wissen wir, daß er hier in der Straße wohnt — und zwar auf
dieser Seite. Es handelt sich um einen Mann oder einen Jugendlichen, der ein
silber... farbenes Tourenrad hat.“
    „Weshalb
suchst du ihn denn?“
    Sie hatte
etwas Heidelbeermarmelade im Mundwinkel.
    „Er hat
seine Uhr verloren. Wir fanden sie zufällig und wollen sie ihm zurückgeben.
Aber wir sahen den Typ nur von weitem, weshalb wir so wenig über ihn wissen.“
    Sie
überlegte, sah zur Straße und machte schmale Augen, als sie Gaby erspähte.
Offenbar waren ihr hübsche Mädchen verdächtig.
    „Sind das deine
Freunde?“ fragte sie.
    „Sind sie.
Fällt dir jemand ein?“
    „Ich weiß
nur, daß Staatsanwalt Opplmann ein graues Rad hat. Sebastian Opplmann. Er wohnt
in... ich glaube, in Nummer 13. Aber ob er der Gesuchte ist? Im roten Hemd habe
ich ihn noch nie gesehen. Auch nicht in roter Jacke. Aufs Rad steigt er
gelegentlich, um sich sportlich zu betätigen. Ich bin mehr für Jazz-Gymnastik.“
    „Nummer 13.
Opplmann. Besten Dank.“

    Er ging zu
seinen Freunden, und das Mädchen schloß die Tür.
    „Daß unser
Heckenschütze ein Staatsanwalt ist“, sagte Karl, „kann ich mir nicht
vorstellen.“
    Tim nickte.
„Ich auch nicht. Deshalb überprüfen wir Opplmann erst, wenn er an der Reihe
ist. Wir bleiben bei unserem System. Karl, du bist dran mit dem nächsten

7. Mordanschlag
     
    16 Uhr.
    Nante hatte
feuchte Handflächen. An den dunklen Jeans rieb er sie trocken.
    Er trug
außerdem ein grünes Hemd mit langen Ärmeln.
    Damit würde
er zwischen sommergrünen Blättern nicht auff allen.
    Er war
nervös. Jetzt, in letzter Minute, fragte er sich, ob sein Plan narrensicher
war. Konnte was schiefgehen?
    Wieder und
wieder hatte er alles durchdacht. Er fand keinen Fehler.
    Sein
Gewissen meldete sich nicht. Es schwieg, als wäre es nicht vorhanden. Er war
bereit zu morden. Er sah nur das Geld, das ihm danach in den Schoß fiel.
Ferdinand Weyer-Printen war innerlich eiskalt — ein böser Mensch. So geboren?
So geworden? Danach fragte er nicht.
    Unruhig
lief er auf und ab.
    Um 16.01
Uhr klingelte das Telefon.
    Es war sein
Onkel.
    Wieder
bemühte sich Nante, seine Stimme metallisch zu färben. Und wie eben bei
Christian Müller schützte er eine ähnliche Verzögerung vor.
    „Einen
Augenblick, Onkel Heinz! Ich muß rasch den Tee abgießen.“
    Mit den
beiden Sprechfunkgeräten verfuhr er wie vorhin - mit dem dritten lief er in den
Keller.
    Während er
die Hintertür öffnete und das Tourenrad hinausschob, meldete er sich über das
XT-Gerät. An einer Schlaufe hing es ihm um den Hals. Denn er brauchte
zeitweilig beide Hände für das, was er vorhatte.
    „Hallo, da
bin ich wieder. Ziemlich schwüler Tag heute, wie?“
    Er
schaltete auf HÖREN und vernahm Weyers Stimme.
    Sein Onkel
lachte. „Sogar Konfuzius würde am liebsten seinen Pelz ablegen. Wie war’s in
der Uni?“
    „Wie immer.
Was macht Isabell?“
    Er war
jetzt am hinteren Zaun, hob das Rad hinüber und schob die Tennistasche zurecht.
Dabei hörte er die Stimme seines Onkels.
    „Ihr geht’s
gut. Moment, hier ist sie. Wir sitzen, wie du dir denken kannst, auf der
Terrasse. Unter der Markise ist es noch am besten auszuhalten.“
    Offenbar
hielt er Isabell den Hörer hin.
    „Tag,
Ferdinand“, sagte sie. „Heinz hat ein ganzes Kapitel fertig. Die Lesung, meint
er, wird eine halbe Stunde dauern. Ich bin schon ganz

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