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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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nahm den eleganten Handkoffer,
rückte die Krawatte zurecht und ging zum Weyerschen Haus.
    Vor der
Eingangstür sah er das Paket.
    Hm, hm, interessant.
Aber er rührte es nicht an.
    Er
klingelte — vorsichtshalber. Nichts.
    Er sah sich
um.
    Weit und
breit war keine Menschenseele. Die Anwohner ringsum nutzten das herrliche
Wetter und machten Ausflüge.
    Er nahm den
Nachschlüssel aus der Tasche und schloß auf.
    Der
Schlüssel klemmte etwas. An einer Stelle hätte er sorgfältiger feilen müssen.
Aber es ging.
    In der
Diele stellte er seinen Koffer ab.
    Für einen
Moment ließ er die Atmosphäre des Hauses auf sich wirken.
    Von Jutta
wußte er, wie die Räume aufgeteilt waren, wo er suchen mußte.
    Das Paket
fiel ihm ein. Er öffnete die Tür, äugte zur Straße, vergewisserte sich, daß ihn
niemand beobachtete, und nahm das Paket auf.
    Es war
schwer. Ungefähr genauso schwer wie die Tasche mit dem Sprengstoff für Siggi
Odehaupt. Er vertiefte den Gedanken nicht. Im Wohnraum stellte er das Paket auf
den Cocktailtisch. Öffnen wollte er’s später. Er brauchte keine halbe Stunde,
um das Haus zu durchsuchen. Er fand Geld, Schmuck und eine Sammlung wertvoller
Goldmünzen. Wertgegenstände, die in den Handkoffer paßten, wurden verstaut.
    Zum Schluß
ging er ins Terrassenzimmer.
    Ein
Lufthauch traf ihn.
    Erschrocken
blickte er auf. Aber es war nur der Sommerwind, der durch den Garten strich und
durch die handbreit geöffnete Kipptür. Eindringen konnte niemand. Die
Kippverriegelung hielt.
    Von den
Spuren des Mordanschlags war nichts mehr zu sehen. Noch am Freitagnachmittag
hatte ein Glaser die Scheibe erneuert.
    Weder Weyer
noch Isabell hatten mit Jutta Malchowsky darüber gesprochen. Die kriminelle
Putzfee wußte nichts. Auch Nante hatte das Thema vermieden, als er am
Freitagabend seinen Freund Christian Müller anrief, um ihm mitzuteilen, daß
sich Jutta bei Weyer vorstellen sollte — was zu der Zeit längst gelaufen war.
    Das wär’s
also, dachte Christian. Er wollte noch rasch das Paket öffnen und dann die
Biege machen.
    In dem
Moment läutete das Telefon.
    Er grinste.
Wird Jutta sein, dachte er und nahm ab.
    „Ja,
hallo?“
    Ein öliges
Lachen drang durch die Leitung.
    „Dachte
ich’s mir doch“, meinte Nante. „Du bist bei der Arbeit, wie? Wie gut ich deine
Zeiten kenne. Lohnt es sich?“
    „Hast nicht
zuviel versprochen“, lachte der Dieb. „Unter anderm habe ich eingetütet...“

17. Explosion
     
    Als sich
die TKKG-Bande am Sonntagvormittag bei Gaby traf, sagte Tim: „Ich bin
überzeugt, daß wir der Lösung nur näherkommen, wenn wir weiterhin in der PGS
rumschnüffeln. Aber mit Verstand! Die Fragerei hat nichts gebracht. Also suchen
wir jetzt den Mühlbachweg ab. Am besten, wir denken uns in den Mordschützen
hinein — und sehen den Tatort mit seinen Augen. Falls ihr versteht, was ich
meine.“
    Sie
verstanden.
    Glockners
waren bereits aufgebrochen, um sich mit Weyer und Isabell zu treffen.
    Oskar
durfte die TKKG-Bande begleiten. Sein Frauchen nahm ihn an die Leine.
    In den
Mühlbachweg drang Tim diesmal von der anderen Seite ein, nämlich neben der
Bushaltestelle an der Hauthaler Allee.
    Sie hielten
am Weyerschen Zaun. Es war schattig. Insekten schwirrten. Oskar schnüffelte den
Boden ab und grummelte verhalten.
    „Ich stell
mir jetzt vor, ich wäre der Heckenschütze“, meinte Tim.
    Er lehnte
sein Rad an den Zaun, sprang hinüber, zwängte sich durch die gestutzten Buchen,
pirschte gebückt hinter der Rosenhecke entlang und fand eine Stelle, wo er
freien Blick zur Terrasse hatte.
    Er peilte
zum Haus.
    Die Sonne
blendete ihn.
    Trotzdem
sah er, daß die Terrassentür — in der sich eine blitzblank-neue Scheibe befand
— angekippt war.
    Die Gardine
war — wie immer — zur Seite gezogen, weil hier niemand einsehen konnte. Es sei
denn, er befand sich bereits — wie jetzt Tim — auf dem Grundstück.
    Im
Terrassenzimmer bewegte sich jemand.
    Nanu! Weyer
und Isabell mußten doch längst aufgebrochen sein.
    Tim sah
genauer hin. Ihm blieb die Spucke weg. Ein Typ tat dort rum, öffnete Schränke
und Schubläden, schien in Eile zu sein.
    Gedämpft
rief Tim: „Leute, ich glaube, im Haus ist ein Einbrecher. Ich pirsche zur
Terrasse. Bindet Oskar hier an und nehmt den Weg hinter den
Johannisbeersträuchern. Sonst bemerkt euch der Typ.“
    Er brauchte
keine Minute, dann schlich er sich von der Seite her auf die Terrasse.
    An die Wand
gepreßt, näherte er sich der angekippten Tür.
    In dem
Moment

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