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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sie heute ohnehin zu Heinz Weyer wolle, könne sie doch gleich
mitfahren. Der Wagen sei ohnehin hoffnungslos überfüllt.
    Das spürten
alle während der Rückfahrt. Ohne geöffnete Fenster hätte niemand die
Treibhausluft ausgehalten.
    Opplmann
kam gerade rechtzeitig, um die Kripo-Beamten von der Spurensicherung zu
empfangen.
    Jutta
klingelte bei Ex-Kommissar Weyer und wurde von Isabell eingelassen, nach einem
vorsichtigen Blick durchs Fenster.
    Glockner
schloß sich an, um seinem Freund zu berichten.
    Gaby ging
mit, um Oskar zu holen.
    Die Jungs
kümmerten sich um die Räder.
    Tim
verstaute gerade das Kabelschloß, als er innehielt.
    Er stieß
einen Pfiff aus — schrill wie ein Düsenjäger jenseits der Schallmauer.
    Erschreckt
wirbelte Klößchen herum, wobei er sein Rad umstieß.
    „Kannst du
nicht Rücksicht nehmen auf meine gepeinigten Nerven? Seit Stunden habe ich kein
Stück Schokolade gehabt.“
    Karl
lachte. „Mach dir doch eine Halluzination. Bilde dir ein, du hättest welche und
kau darauf rum. Dann hast du eine Halluzination auf der Zunge — hahah.“
    „Ihr
albert“, sagte Tim, „und mir rast die Erleuchtung durchs Hirn. Mit
Lichtgeschwindigkeit. Odehaupt ist unschuldig, Leute. Jedenfalls was den
Mordanschlag betrifft.“
    Klößchen
glotzte. „Wieso?“
    Karl hatte
sein Computergehirn zugeschaltet und blitzartig begriffen.
    „Richtig“,
staunte er. „Als hier der Schuß fiel, die vermeintliche Fehlzündung, waren wir
bei Opplmann. Und ich habe hinter dem zweiten Fenster im Obergeschoß die
Bewegung bemerkt, was — wie wir jetzt wissen — keine Täuschung war, sondern ein
Hauch von Verwüstung, der bis zur Gardine reichte. Odehaupt hat’s gemacht, was
feststeht — mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Er war also zur
Tat- beziehungsweise Schußzeit dort und nicht hier.“
    „Zwingende
Logik!“ rief Klößchen. „Jetzt aber schnell zum Kommissar. Das müssen wir ihm
sagen.“
    Bevor sie
klingeln konnten, wurde die Tür geöffnet.
    Isabell
verabschiedete Jutta.
    Die
freundlichen Töne verrieten: Die Putzfee hatte den Job.
    „Stimmt!“
sagte Glockner, als Tim seinen Gedanken erläuterte. „Auch eure Zeitangaben“, er
meinte die TKKG-Bande, „und eure“, das betraf Weyer und Isabell, „stimmen
überein. Was ihr hörtet, als ihr vor Opplmanns Haus standet, war keine
Fehlzündung, sondern der Schuß. Ein Prozent Unsicherheit bleibt trotzdem.“
    Tim hob die
Brauen.
    Ein
schlagender Einwand war nicht zu erwarten, sonst hätte Glockner die Prozentzahl
höher angesetzt.
    „Noch
wissen wir nicht mit endgültiger Sicherheit“, sagte er, „daß sich Odehaupt
wirklich zu der Zeit in Opplmanns Haus befand. Er war dort. Ja! Er hat das
alles gemacht. Ja! Aber gesehen habt ihr ihn nicht. Karl könnte sich getäuscht
haben.“
    „Gleich
zweimal?“ zweifelte Tim.
    „Ich sage:
könnte! Zu 99 Prozent gebe ich dir recht. Wir müssen zusätzlich nach einem
anderen Täter suchen. Und jetzt wird’s schwer. Steckt Odehaupt trotzdem
dahinter, und ein Komplice übernahm den Anschlag? Handelt es sich um einen
anderen Kriminellen, der glaubt, er hätte eine Rechnung mit dir offen, Heinz?
Oder haben wir es mit einem Verrückten zu tun, der als Heckenschütze jede
Gelegenheit wahrnimmt?“
    „Ich
verspreche mir was von dem Geschoßvergleich“, meinte Tim. „Wenn die Kugeln aus
derselben Donnerbüchse stammen, dann wissen wir, daß der Täter ein rotes Hemd
hat, ziemlich flott radeln kann, ein silbergraues Tourenrad benutzt und —
höchst wahrscheinlich — in der PGS wohnt. Auf dieser Seite, auf der
Mühlbachweg-Seite.“
    „PGS?“
fragte Isabell verwundert.
    „Umständliche
Begriffe kürze ich gern ab. Professor-Gerstl-Straße schafft mancher nur mit
zwei Atemzügen.“
    „Allmählich
wird’s hier unheimlich“, Weyer lächelte. „Was meinst du, Isa? Wollen wir das
Haus verkaufen und umziehen?“
    Das war
nicht ernst gemeint. Aber sie erwiderte sein Lächeln.

14. Eine Tasche voll Sprengstoff
     
    Nachdem
Odehaupt die Kneipe SCHNAPS-STATION verlassen hatte, ging er hinunter zum Fluß.
    Er
überquerte den Parkplatz bei der Antonius-Brücke. An den begrünten Ufern waren
Bänke aufgestellt. Man konnte weit flußabwärts sehen. Möwen segelten über dem
Wasser.
    Der Rasen
war naß. Das Gewitter hatte die Spaziergänger, Müßiggänger und Penner
vertrieben.
    Odehaupt
wischte die Nässe von einer Bank und setzte sich.
    Auf dem
Uferweg hechelte ein Jogger vorbei. Er war korpulent. Vom

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