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Heißes Versprechen

Titel: Heißes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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hörte.
    »Warten Sie, Hunt«, rief Flood. »Wir können uns eine Kutsche teilen.«
    »Hier in der Gegend sind keine aufzutreiben.« Artemas deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf die menschenleere, neblige Straße. »Ich laufe bis zum Platz vor. Dort werden vermutlich Kutschen zu mieten sein.«
    »Keine Kutschen?« Flood blickte sich unsicher um. »Aber sonst warten doch immer ein paar vor der Tür.«
    »Heute nicht. Sicher ist der Nebel schuld. Vielleicht möchten Sie lieber im Haus bleiben, bis eine auftaucht.« Artemas wandte Flood den Rücken zu und lief weiter.
    »Warten Sie, ich begleite Sie«, beeilte sich Flood. In seiner Stimme schwang Angst mit. »Sie haben Recht, auf dem Platz wird sicher eine Kutsche zu mieten sein, und es ist sicherer, wenn wir gemeinsam gehen.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Flood passte sich seinem Schritt an. »Die Straßen sind zu dieser Stunde gefährlich, ganz besonders in einer Nacht wie dieser.«
    »Es überrascht mich, dass Sie sich fürchten, Flood. Ich dachte, Sie würden ein Großteil Ihrer Zeit in den Rotlichtbezirken verbringen. Dieser Stadtteil ist um einiges weniger gefährlich.«
    »Ich habe keine Angst«, brummte Flood. »Ich will nur nicht unvernünftig sein, mehr nicht.«
    Artemas hörte die Unsicherheit in Floods Stimme und lächelte. Flood hatte Angst.
    Flood warf ihm einen flüchtigen, nervösen Blick zu. »Was ist eigentlich im Club in Sie gefahren?Wollen Sie tatsächlich jeden Mann zum Duell herausfordern, der eine Bemerkung über Frau Deveridge fallen lässt?«
    »Nein.«
    Flood schnaubte. »Das hatte ich auch nicht angenommen.«
    »Ich werde lediglich diejenigen herausfordern, die Bemerkungen machen, die der Dame gegenüber beleidigend sind.«
    »Ei Potz, Sie würden ein Duell für jemanden vom Schlage der Verruchten Witwe riskieren? Sind Sie von Sinnen, Sir? Sie ist schließlich nichts als ...«
    Artemas hielt inne und wandte sich ihm zu. »Ja, Flood? Was wollten Sie sagen?«
    »Verflucht, Sir, alle Welt weiß, dass sie eine Mörderin ist.«
    »Dafür gibt es keinerlei Beweise.«
    »Aber alle wissen doch ...«
    »Tatsächlich?«
    Floods Lippen bewegten sich, doch waren seine Worte unverständlich. Er starrte Artemas an, der reglos verharrte, dann trat er einen Schritt zurück. In dem nebligen Schein der nahe gelegenen Laterne wirkte sein von den jahrelangen Ausschweifungen gezeichnetes Gesicht ängstlich und feige.
    »Sie wollten gerade noch etwas zum Thema beisteuern, Flood?«
    »Nicht doch.« Er beeilte sich, seinen Mantel glatt zu streichen. »Ich wollte mich nicht weiter äußern, ich hatte lediglich eine Frage gestellt.«
    »Betrachten Sie sie als beantwortet.« Artemas ging weiter. Flood zögerte, schien dann aber nicht alleine zum Club zurücklaufen zu wollen und hastete Artemas hinterher.
    Eine Weile lang liefen sie schweigend nebeneinander her. Floods Schritte hallten in der unheimlichen Nacht. Artemas dagegen bewegte sich dank seines jahrelangen Trainings vollkommen geräuschlos.
    »Ich hätte eine Laterne mitnehmen sollen.« Flood warf einen Blick über seine Schulter. »Diese verdammten Gaslampen sind bei Nebel gänzlich nutzlos.«
    »Wenn es sich vermeiden lässt, ziehe ich es vor, keine Gaslaterne zu tragen. Der Lichtkegel macht einen zur idealen Zielscheibe für Straßenräuber.«
    »Verdammt auch.« Flood blickte wieder über seine Schulter. »Das hatte ich nicht bedacht.«
    Ein leises Rascheln drang aus einer nahe gelegenen Gasse. Flood packte Artemas am Ärmel. »Haben Sie das gehört?«
    »Eine Ratte vermutlich.« Artemas warf einen viel sagenden Blick auf Floods Handschuhe auf seinem Ärmel. »Sie zerknittern mein Cape, Sir.«
    »Verzeihung.« Flood ließ sofort los.
    »Sie scheinen etwas nervös zu sein, Flood. Vielleicht sollten Sie für Ihre Nerven ein Tonikum einnehmen.«
    »Verdammt, Sir, ich lasse Sie wissen, dass meine Nerven hart wie Stahl sind.«
    Artemas zuckte mit den Schultern und schwieg. Beiläufig vermerkte er die leisen Geräusche der Nacht und ordnete diese zu. Er musterte die Schatten und hörte das leise Kratzen der Ledersohlen auf dem Trottoir.
    In der Ferne war das Echo von Pferdehufen zu vernehmen. Doch die Kutsche entfernte sich in die entgegengesetzte Richtung.
    »Hätte doch im Club bleiben sollen«, brummte Flood.
    »Aus welchem Grund sind Sie heute Abend so nervös?«
    Flood zögerte kurz, ehe er antwortete. »Sie müssen wissen, dass ich vor einigen Monaten bedroht worden bin.«
    »Was Sie nicht sagen.« Artemas

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